Mittwoch, 24. Februar 2016

Erziehen heißt Lernen

Vermutlich haben wir unsere Kinder zunächst deutlich zu autoritär und auf Gehorsam hin erzogen.
Es dauerte einige Zeit (und es war eine sehr unangenehme Zeit mit viel Geschrei auf allen Seiten) bis zu der Erkenntnis, dass das Kind nicht mit Absicht "ungehorsam" ist, um uns Eltern in den Wahnsinn zu treiben. Diese Sicht ist unter anderem so schwer abzulegen, weil UNSERE Eltern das ziemlich genau so gesehen haben - und immer noch sehen. Und nicht nur die Eltern, sondern auch genügend andere Menschen, denen man so begegnet.

Da ist es dann eine echte Erkenntnis, dass das Kind tatsächlich auch ohne nackten Zwang zum Ins-Bett-Gehen kommt. Es dauert ETWAS länger, aber bei Weitem nicht so lange, wie man in seinen schlimmsten Alpträumen befürchtet hätte (oder wie es einem Eltern und Gesellschaft suggeriert hätten - von wegen "Auf der Nase herumtanzen"). Es geht sogar mit der Zeit schneller, weil das Kind mit Ins-Bett-Gehen nicht mehr so etwas schreckliches mit viel Geschrei verbindet, sondern etwas nettes mit Vorlesen undsoweiter.

Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass die Kinder älter und verständiger werden. Auch das lernt man: Man hat es gar nicht so sehr in der Hand, wie man meint. Grundlegende Persönlichkeitsmerkmale kann man vermutlich mit aller Erziehung der Welt nicht grundlegend ändern.

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