Samstag, 31. Oktober 2015

Medienerziehung - gelungen?

Nach einer ersten Woche komplett "Das perfekte Dinner" auf Vox treten die Kinder offensichtlich in die Ära der Kochshows ein. "Das große Backen" will geschaut werden (mmh, das sieht aber auch lecker aus), auch diverse Restaurant-Verbesserungs-Sendungen kommen gut an.

Und der Clou: Der Plan des Kindes: "An Mamas Geburtstag kochen wir für sie auch ein perfektes Dinner." Ja, ja, ja!

Donnerstag, 8. Oktober 2015

"Regelschule" - ist das so was wie "Schulmedizin"?

Dieser Begriff (Regelschule) taucht gerade gehäuft in der Blogparade von MamaNotes zur Schulwahl auf. Und ich versteh das nicht, dieses Misstrauen gegenüber der staatliche Institution Schule. Ob es daran liegt, dass ich gern zur Schule gegangen bin? Dass meine Kinder bisher auch hauptsächlich gute Erfahrungen damit gemacht haben? Denn wie viel schlechte Erfahrungen muss ich machen, damit ich die ganze Mühe auf mich nehme, mich zu alternativen Schulformen und "Freilernen" zu informieren und das ernsthaft in Erwägung zu ziehen?

Bin ich jetzt hoffnungslos naiv oder hoffnungslos realistisch? Nein, ich glaube nicht daran, dass das System Schule uns willenlos und anpassungsbereit machen soll, um uns auf das Leben in dieser bösen kapitalistischen Welt vorzubereiten - gesponsort von "der" Wirtschaft, die viele kleine genormte Arbeitsknechte braucht. Aber ich glaube, es gibt viele gute "Regelschulen", es gibt viele motivierte Lehrer. Und natürlich, wie in jedem Job, gibt es Leute, die die Arbeit mittel oder nicht so gut machen. Vielleicht ist das die große Kränkung, die aus vielen Beiträgen spricht? Dass vielleicht nur mittelmäßige Menschen auf mein kostbares Kind losgelassen werden? Statt pädagogischer Übermenschen?

Außerdem, Verzeihung, finde ich diese Diskussion zutiefst unsolidarisch. Es klingt ja gut: Lernen freiwillig, nur was einen gerade interessiert, was man braucht, dann bleibt es nämlich überhaupt hängen im Kopf.

Und von wem sollen die Kinder dann lernen? Am besten von Eltern oder anderen Menschen im Bekanntenkreis. Und da sind wir beim Punkt: Welche Menschen hast Du im Bekanntenkreis? Wie viel Zeit haben diese Menschen, Dein Kind zu "beschulen", ihm Dinge zu zeigen und zu erklären? Was hast Du selbst zu bieten an Bildung und Zeit - wie viel Stunden hat Dein außerhäusiger Arbeitstag? Eben. Das ist eine absolut elitäre Diskussion!

Denkt ein bisschen nach und schaut Euch um. Wenn Ihr in einer größeren Stadt wohnt, habt Ihr gute Chancen, dabei Kinder zu entdecken, deren Eltern nicht Schreiben und Lesen können. Wer soll die bilden? Meine Güte, ja, das böse System Schule. Das System Schule, was bisher das beste ist, was wir gefunden haben zum Ausgleich ungleicher Ausgangsbedingungen. Natürlich ist es nicht perfekt und deshalb haut uns das PISA auch jedes Jahr wieder um die Ohren. Dass ungleiche Startbedingungen nur bedingt ausgeglichen werden. Dafür ist PISA ziemlich gut, auch wenn Ihr hauptsächlich "Leistungsdruck" darin seht.

Bei den Alternativen zum System Schule würden die Unterschiede überhaupt nicht mehr ausgeglichen! Um ALLEN Bildung zu verschaffen. Nicht nur den Eliten, denen die Bildung sowieso zufliegt. Wo deutschsprachige Bücher im Regal stehen. Wo überhaupt Bücher im Regal stehen. Um Euch geht es ausnahmsweise mal - nicht.

Mein Kind wird von den Lehrern für seine Kompetenz im Fach Deutsch gelobt. Ja, kein Wunder, studierte Eltern, Deutsch Muttersprache! Das ist jetzt nicht soo verwunderlich, dass er Wörter korrekt konjugieren kann. Bei anderen Kindern mit anderen Voraussetzungen sieht das ganz anders aus!

Ah, Aggression flutet meine Fingerspitzen, ich mach jetzt erst mal ein bisschen Pause.

Montag, 5. Oktober 2015

Vorsichtiger Optimismus

Normalerweise ist es ein guter Wasserstandsmelder, was mein familiäres und persönliches Empfinden angeht: Der "Berg" auf der Arbeitsplatte. Ein Gebilde, das von selbst entstanden ist und mal ein Stück abgetragen wird, mal scheinbar ins Unermessliche wächst. All die Zettel, die man bearbeiten müsste, gern Rückläufer von der Schule, der Bank, dem Finanzamt. All die Zeitschriften, in die man noch mal reinschauen müsste - gern Fachliches, was auch irgendwie für die Arbeit gut wäre.

Wenn ich das Gefühl habe, die Übersicht zu verlieren und beginne, wichtige Termine übersehe ("Wie, gestern war Elternabend?"), dann ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, einen Gang runterzuschalten. Freiwillige Aktivitäten auf ein Minimum zu beschränken. Das absolut Notwendige - und zwar mehr davon. Selbst wenn das heißt, am Wochenende keinerlei Pläne außer "Einkaufen, Essen, Aufräumen" zu haben - was auf Dauer auch frustrierend ist. Aber nicht so frustrierend und deprimierend wie das Gefühl, das einem die Herrschaft über sein Leben entgleitet, deshalb muss das manchmal sein.

Nun aber. Heute. Tadaa! Der Berg ist vollständig verschwunden! Ich bin mir noch nicht sicher, was ich daraus mache. Hilft Schilddrüsenhormon tatsächlich so sehr, das Leben in den Griff zu bekommen? Läuft jetzt alles und bleibt das so? Wird das harte Arbeit, kann ich das je wiederholen? Ich bin sehr, sehr gespannt und vorsichtig optimistisch!