Sonntag, 31. Juli 2011

Wie viele Jobs sind es denn nun?

In Anlehnung an die Frau mit den sieben Jobs (www.sevenjobs.de):
Wie viele Jobs waren es denn nun in der Elternzeit, die ich neu oder verstärkt ausgeübt habe?

  • Putzfrau: Den Job haben wir inzwischen extern vergeben. Eine gute Entscheidung, gerade in Hinblick auf den Wiedereinstieg im Beruf
  • Bügelfrau: Hat uns leider verlassen. Heißt: über ambitionierte Versuche zu Beginn der Elternzeit bin ich nicht hinausgekommen. Inzwischen werden wieder höchstens Hemden und Blusen gebügelt
  • Erzieherin/Pädagogin: Die Hausaufgabenhilfe hat tatsächlich zugenommen - obwohl ich das gern in Zukunft wieder dem Hort überlassen werde, zumindest die Basisarbeit. Feintuning ist Elternsache, soweit hab ich das deutsche Schulsystem inzwischen schon verstanden - darunter fällt zum Beispiel 1x1-Üben und so.
  • Hauswirtschafterin: Ist neu in unseren Haushalt eingetreten. Essens- und Einkaufsplanung für die ganze Woche laufen geschmiert wie noch nie.
  • Köchin: Hat am meisten von der Elternzeit profitiert. Eine der Sachen, die mit Übung tatsächlich viel, viel besser wird. Und wovon ich sicher noch lange profitieren werde, auch wenn die Zeit wieder knapper wird, denn unter Zeitdruck experimentiere ich nicht, dafür braucht es schon mal ein Jahr Auszeit.

Freitag, 29. Juli 2011

Was mich freut

Dass man - von einem Bild am Sonntag Interview mal abgesehen - von Andrea Nahles hauptsächlich Sachbeiträge hört. Also in der Art: "Die Generalsekretärin der SPD, Andrea Nahles, meldet sich mit folgendem Beitrag zu Wort". Nix mit "Ist Mutti und deshalb ist nix mehr los mit ihr". Oder jeweils mit Anmerkung: die frischentbundene Mutter oder so ähnlich. Ja, das reicht manchmal schon, um mich froh zu machen.

Dann kam nun ganz aktuell doch ein Interview von ihr in der Zeit (Zeit Nr. 30 vom 21. Juli 2011), wo sie sich zum Thema Mütter und Arbeit/Karriere zu Wort meldet. Das war ein Sammelsurium von Fakten, was alles in Deutschland noch nicht so läuft. Kind und Karriere, ich dachte erst, sie mag vor allem die Alliteration (k u k), weil sie das in Hinblick auf Ärztinnen und Arzthelferinnen (heißen die nicht inzwischen sowieso anders?) meinte. Wahrscheinlich die in ihrer Frauen- und Kinderarztpraxis, die sie gezwungenermaßen in letzter Zeit etwas häufiger gesehen hat. Sieht man mal, so viel kommen die PolitikerInnen halt einfach nicht "unters Volk". Was für die Journalisten der Taxifahrer, das ist für sie nun also die Ärztin. Nein, sie meint das aber ernst mit der Karriere, ein Zuverdienerjob, den viele Mütter ja machen (400-Euro-Jobs, mein Lieblings-(Ironie!) Arbeitszeitmodell) ist nun tatsächlich nicht die Erfüllung, das sieht sie auch so.

Also, hauptsächlich liefert sie also eine Faktensammlung, dass zum Beispiel 40% der Akademikerinnen kinderlos bleiben (hab ich schon mal gelesen, dass es evt. doch etwas weniger sind, aber die Zahl war auch mal bei mir hängen geblieben), dass Fremdbetreuung in Deutschland einen schlechten Ruf hat, anders als z.B. in Frankreich, wo viel mehr Kinder geboren werden (ich such noch mal die Mail einer Freundin aus Frankreich und poste demnächst, was in Frankreich alles NICHT so toll läuft, z.B. mittwochs schulfrei, auch ein ziemliches Hindernis auf dem Weg zur Vollzeitberufstätigkeit von Frauen). Dass Väter hauptsächlich die zwei bezahlten Monate Elternzeit nehmen und mehr nicht.

Das Fazit war ein wenig dürftig: Betreuungssituation verbessern, Arbeitsverhältnisse sicherer machen, das Denken der Gesellschaft über Frauen- und Männerrollen verändern. Ach was. Und dann schläft ihr Kind durch und das macht sie gerade glücklich. Kann ich gut nachvollziehen, macht mich momentan auch glücklich, der wiedergewonnene Schlaf, aber als letzter Satz in so einem Artikel beantwortet es nicht so richtig die "K-Frage" - egal, welches K gemeint war, Karriere oder Kind.

Alles in allem, wie in der Überschrift gesagt, freu ich mich für sie und über sie, dass sie so ein Beispiel von Mutter und wichtiger Politikerin abgibt (und ich wünsche mir auch, dass Kristina Schröder das genauso tun wird). Für den Artikel hätte ich mir weniger "was alles nicht läuft" gewünscht, sondern ein bisschen mehr: Was wir ändern sollten und werden. Aber andererseits ist das bei dem Thema auch nicht so einfach, da versuchen wir uns ja schließlich schon seit ein paar Jahrzehnten intensiv dran.

Als Alleinerziehende

  • käme ich mit einem Kind allein ganz gut zurecht. Die Masse (also alle drei) würde mich vermutlich regelmäßig fertigmachen. Man wächst also doch an seinen Aufgaben (und der Zahl seiner Kinder)
  • würde ich mehr Freunde und Bekannte treffen als in Familie. Ist einfach schwieriger, so viele Termine zu koordinieren (sind die Kinder beschäftigt? ALLE kann ich schließlich nicht mitnehmen, oder doch?) und man ist ja auch sehr nett beschäftigt, wenn alle (oder die meisten) zu Hause sind. Familie ist tendenziell unsozial, wer hätte das gedacht?
  • wäre ich sehr viel unterwegs und würde aber ergo auch sehr viel Geld brauchen. Also alleinerziehend mit gutem/gutbezahltem Teilzeitjob, das ginge wohl
  • bräuchte ich deutlich kleinere Haushaltsgeräte. Spülmaschine, Kühlschrank: Alles überdimensioniert für Mutter mit Kleinkind
  • Und auch mein Kompost würde leiden. Für das bisschen Kartoffelschale, das beim Kochen für eine Person anfällt, gehe ich nicht runter, die wandert stantepede in den Restmüll
  • aber wer hätte es gedacht (ich nicht): Meine Essgewohnheiten werden nicht sofort ganz ungesund - allerdings sehr einfach und kartoffelbasiert.

Aber ich freu mich trotzdem wie blöd, dass ich das nicht alles allein stemmen muss und dass der Rest meiner Kernfamilie seit Dienstag wieder bei mir ist.

Sonntag, 24. Juli 2011

Auf Holz klopfen

Dass die Phase mit "das Baby ist jetzt mal mitten in der Nacht zwei Stunden wach" (von 2 bis 4 Uhr. Oder auch mal von 4 bis 6 Uhr, schön, da kann man sehen, wie es draußen immer heller wird) mit dem Schnupfen vorbei ist.

Gestern nacht war wieder gut (und die Nase frei). Wenn es heute auch wieder klappt mit dem üblichen "um vier oder fünf werd ich mal wach, trinke was und schlafe gleich wieder ein", dann nenn ich es eine Serie und hoffe, dass es so bleibt.

Freitag, 22. Juli 2011

Mütter arbeiten Teilzeit - und immer weniger Wochenstunden

In mehreren Medien las ich nun schon, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit (also bezahlte Arbeit) von Müttern in Deutschland immer weiter zurückgeht. Selbst im Osten. Zum Beispiel hier.

Selbst wenn die Kinder älter werden, kehren drei Viertel nicht mehr Vollzeit in den Beruf zurück. Woran liegt das nun? Mögliche Gründe:
  • Der Wiedereinstieg nach so langer Zeit ist schwierig. Diese These setzt voraus, dass vorher eine vollständige Pause vorlag. Das ist bei den meisten Frauen aber nicht so, die arbeiten ja Teilzeit.
  • Möglich also, dass nach so langer Teilzeittätigkeit in oft weniger qualifizierten Bereichen (viele Teilzeitstellen sind weniger anspruchsvoll, weil sich das Vorurteil hält, dass Teilzeitbeschäftigte für anspruchsvollere Fähigkeiten nicht so gut zu gebrauchen sind, warum eigentlich? Ist das die Eifersucht verschmähter Liebe, "die hat einen anderen Bereich des Lebens, der ihr mindestens genauso wichtig ist wie die Arbeit"? Hier ein Gegenbeispiel, dass aber gut die gängigen Probleme illustriert) der Übergang in eine richtig anspruchsvolle Vollzeitstelle unmöglich ist oder erscheint
  • Oder ist es sogar eine gute Nachricht, bedeutet es doch, dass Frauen/Familien es sich leisten können, dass einer (leider meistens "eine") deutlich weniger arbeitet?
  • Vielleicht liegt's auch an der schwimmelpilzartigen Vermehrung von 400-Euro-Stellen beziehungsweise Umwandlung von Mehrstundenstellen zu diesen Billigststellen.

Bezeichnend: In der April-Nido: Die einzige Beispielfrau, die keine Probleme mit Vereinbarkeit von Vollzeitberuf und Kind hatte, war eine Selbständige.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Die andere Seite

Weshalb es gut ist, mal eine Zeit aus dem Beruf auszusteigen.
Das "normale" Leben wieder kennen zu lernen. Jedem, der nicht nur Online-Themen im Internet sucht, ist klar, dass es im Internet und gerade im deutschsprachigen Internet immer noch beklagenswert wenige Inhalte gibt abseits von "neueste technische Produkte". Suchen Sie mal nach manuellen Gartenhäckslern, dann verstehen Sie, was ich meine. Da hab ich in jedem Gartenbuch mehr zu gefunden.

Auch zur üblichen Prioritätensetzung: Anhand meiner Arbeitskolleginnen und -kollegen würde ich von folgender Normalität ausgehen. Die Frau setzt längstens ein Jahr aus und kommt dann meist Teilzeit, ab und an aber auch Vollzeit (und dann meist schneller als nach einem Jahr) wieder zurück an die Arbeit. Nun gut, das wird schon wiederlegt, wenn man mal hört, was die nicht bei uns arbeitenden Frauen der bei uns arbeitenden Männern oft so machen - nämlich gar nicht mehr arbeiten. Die Männer nehmen gern mal zwei Monate Elternzeit.

Nun, im Offline-Leben von Harburg: Die Kinder in der Krippe sind fast alle deutlich älter als ein Jahr, eher so zwei Jahre bis auf zwei, drei Ausnahmen. Also: Die Mütter gehen durchschnittlich deutlich später wieder arbeiten. Was sagt mir das für mich? Muss ich mir noch überlegen.

Montag, 18. Juli 2011

Welche Methode war das?

Einschlafen lernen ging irgendwie ohne dass ich es richtig mitgekriegt habe.

Seit die kleine Maus nicht mehr vom Trinken allein einschläft, hab ich sie danach halt ins Bett gelegt. Dann gab's nach kurzer Zeit Radau. Erst ein bisschen, irgendwann stand sie dann im Bett und hatte den Schnuller im Zorn rausgeschmissen. Dann war es Zeit, wieder reinzugehen und sie noch mal hinzulegen.

Das lief so zwei Abende. Und dann war auf einmal gut. Jetzt lässt sie sich hinlegen, manchmal meldet sie sich noch einmal. Aber auf jeden Fall ist klar: Ich bin in meinem Bett, hier ist es gemütlich, ich bin eh müde - ich mach nur noch Radau, wenn es mit dem Einschlafen mal ganz ungewöhnlich schlecht klappt.

Sehr schön ist das. Bei den anderen Kindern hab ich das irgendwann ganz bewusst gemacht, weil die Einschlafrituale irgendwie ausgeartet sind (stundenlang im Dunkeln neben dem Gitterbett sitzen und so), da war es so nebenbei mal ganz angenehm!

Reden

Meine Kinder sind ja eher still. Das eine ganz doll, das andere taut etwas schneller auf. Klar kommt das nicht von allein, sondern liegt vermutlich auch am Vorbild der Eltern (gegen die Gene sind sie eh machtlos, falls wenig reden irgendwie vererbbar ist).

Also rede ich so viel wie möglich mit diesem Baby. Viel mehr, als mit den anderen, bilde ich mir ein. Aber trotzdem gibt es diese Zeiten der Stille, grad wenn wir zwei allein zu Hause sind. Sobald es mir auffällt, reiß ich mich wieder am Riemen. Dann sag ich eben laut "Oh, sind ja gar keine Schälchen mehr da". Hoffe, ich gewöhn mir das wieder ab, wenn das Kind außer Haus ist, sonst werd ich eine brabbelnde Alte. Bin gespannt, ob sich am Ende, wenn sie größer ist, das irgendwie zeigt.

Und warum ist mir das so wichtig? Nein, die Sprachentwicklung meiner Kinder lief bisher sehr gut, da hab ich keine Bedenken. Aber wir wissen doch alle, dass man es im Leben leichter hat, wenn man nicht so schüchtern ist. Da kann noch so sehr das Loblied auf zurückhaltenden Menschen gesungen werden (selten, aber ich hab schon mal ein Editorial in der "Eltern" zu dem Thema gelesen), wer nicht ordentlich auf sich aufmerksam macht, der steht im Chor halt in der letzten Reihe, an dem zieht Mensch auf Mensch in der Bäckerschlange vorbei etc. - und das sind nur die Kinderbeispiele, wie es später im Beruf vor sich geht, wissen wir ja, oder?

Donnerstag, 14. Juli 2011

Meditativ

Versonnen blicke ich auf die Zielanzeige im Navi. Angeblich bin ich um 19.33 Uhr da. Weiß ich natürlich, dass das Quatsch ist. Oh, am Anfang, da komm ich gut durch, eine Ampel ist grün, die sonst niiie grün ist. Ha, 19.32 Uhr.
Aber schon auf der Bundesstraße muss ich zwei Ampelphasen warten, bis ich abbiegen kann, weil so viel los ist. 19.33 Uhr.
Tja, das mit den Ampeln bleibt leider etwas zäh. Dann auf der Autobahn nicht konstant Höchstgeschwindigkeit gefahren. Vorm Elbtunnel etwas zäher Verkehr. 19.45 Uhr wird schließlich die Ankunftszeit.
Ich freu mich immer, zu sehen, mit welcher Quatschzeit ich anfange (Wann wird das berechnet? Wenn es theoretisch keine Ampeln gäbe? Gibt es intelligenter programmierte Navis, die die Tageszeit und das voraussichtliche Verkehrsaufkommen berücksichtigen?) und wie sie die Zeit dann langsam nach hinten verschiebt bis die errechnete und die tatsächliche Ankunftszeit dann wunderbarerweise übereinstimmen - ca. eine Minute, ehe ich da bin.

Dienstag, 12. Juli 2011

Erfrischend

Gut tat es, eine Mutter zu hören, die erzählte, sie habe oft einfach keine Lust zum Spielen mit ihrem kleinen Sohn. "Auto hier, Auto da", irgendwann sei es auch mal genug.

In Hamburg ist das ja leider kein Grund, einen Kita-Platz für Unter-Dreijährige zu finden. Da müssen dann wohl andere Lösungen her, wenn man mal ein paar Stunden Unabhängigkeit will. Babysitter, Spielhäuser, Spielgruppen, oder Zusammenschließen mit anderen Müttern - wenn man sie denn findet und es wagt, das Unglaubliche auszusprechen: "Ich brauch mal Zeit ohne die Kinder".

Mir fällt das schwer, deshalb war ich um so froher, diese Mutter, die ich kaum kannte, ganz selbstverständlich darüber reden zu hören.

Der Mamablog machte mich aufmerksam auf eine Diskussion auf  mumsnet in Großbritannien): "I hate playing in the park. I want to go to a gallery. I hate watching peppa pig- I want to read a novel. I hate going to playgroups - I want to have lunch with friends." Niemand, der keine Lust auf ständige Kleinkinderbespaßung hat, muss sich deshalb schlecht fühlen - schließlich hat es wohl einen Grund, weshalb wir nicht alle Erzieherin als Beruf gewählt haben. Und sich das rechtzeitig einzugestehen und nach Freiräumen zu suchen kann ganz sicher helfen, dass man nicht Fluchtfantasien entwickeln muss, wie jenes Forenmitglied auf Mumsnet: "I miss my old life so much I just feel like walking out and leaving my husband and son"

Samstag, 9. Juli 2011

Mädchenhaft? Eher nicht

Weshalb zieht man sein kleines Mädchen eigentlich ausnahmsweise mal besonders mädchenhaft an? So mit bisschen Glitzer, bisschen Rüsche, bisschen niedlich. Wenn sie dann doch gröhlend wie ein Seemann auf Landgang durch die Wohnung tapst.

Na gut, Mädchen kann man ja entsprechend ein bisschen neutral einkleiden. Und was macht man dann mit zurückhaltenden kleinen Jungen? Gibt es für die auch besonders niedliche und den Typ unterstreichende Klamotten?

Freitag, 8. Juli 2011

Déjà Vu

So viele Situationen, die sich ähneln. Grad, wenn es das letzte Kind ist (soweit man weiß), eine gewisse Wehmut: Man erinnert sich nicht genau an die vorigen Kinder, als die noch so klein waren, wird man sich an an dieses Kind als Baby erinnern können? Die kleine Krabbe auf dem Schoß, den winzigen Kopf mit den großen Augen? Das wackelige Hin- und Herschwanken (wie schwer ist es, einfach nur zu stehen). Das Laufen mit den nach außen zeigenden Ellbogen, um das Gleichgewicht zu halten? Seufz.
Andere Situationen, auf die man eher verzichten würde, sie in Endlosschleife zu erleben: Rumgefuchtel beim Brei-Essen. Birne-Geben als wirkungslose Abführhilfe. Das einmalige Geräusch, dass jede Mutter aus dem Tiefschlaf schrecken lässt, wenn das Kind gerade das erste Mal würgt ...

Donnerstag, 7. Juli 2011

Rituale? Hier nicht!

"Haben Sie denn ein Ritual beim Schlafenlegen?" fragt die Erzieherin. Muss sie fragen, sie muss das Kind ja demnächst (nächste Woche?) zum Schlafen bringen. Stell ich mir nicht so einfach vor. Aber wir haben keine Rituale. Ich hasse diese Pädagogensprache. Ein Ritual, das ist für mich was mit In-einer-Höhle-ums-Feuer-sitzen, sich den Körper bemalen, Gesänge anstimmen und dann vielleicht Blut trinken oder so. Aber mein Kind bring ich ins Bett abends. Klar gibt es da Routinen, Dinge, die sich wiederholen (Zähneputzen, Schlafsack an, Licht aus etc.). Aber ein Ritual?

Na ja, vielleicht hätten wir besser eins. Und vielleicht würd ich mich sogar anmalen, wenn es dafür mit dem Schlafenlegen besser klappen würde. Ist im Moment nämlich nicht so toll, da wir von "Beim Trinken einschlafen" irgendwie wegkommen und stattdessen noch nichts Neues haben. Deshalb eher ein Hinlegen, bisschen meckern lassen, Zurückkommen, wenn das Gebrüll tatsächlich bedrohlich wird, noch mal auf den Arm, Wieder hinlegen, warten, bis das Geschrei wieder  ernsthaft wird. Und dann irgendwann geschlafen wird. Hmpf. Oder Blut trinken?

Dienstag, 5. Juli 2011

Bauchpinseln

Lernen das die Erzieherinnen eigentlich? Wie oft sie denn noch krabbelt, fragte die Erzieherin, die sich nun um mein Kind kümmern soll. "Gar nicht mehr", war natürlich meine Antwort. Wer will krabbeln, wenn er (sie) laufen kann? Mein Kind zumindest nicht.

 "Das ist ja toll".

Ja. Also, lernen sie das? Ich will's hoffen. Sollte ich jemals so eine Einrichtung leiten, würde ich es verpflichtend machen: Am Anfang immer etwas nettes über das Kind sagen. Öffnet den Weg zum Herzen jeder Mutter.

Montag, 4. Juli 2011

Allein Essen? Im Leben (noch) nicht

Ärger: Wieso bin ich nicht frei von "Ach, das Kind kann das schon und meins noch nicht"-Gedanken? Da wird bei Frau Miez also schon selbständig gegessen. Ich bin bisher noch nicht mal auf die Idee gekommen, dass das schon gehen könnte. War grad froh, dass Essen sich halbwegs zu ohne Schweinkram Essen im Haar und drei Mal um die Schnute schmieren entwickelt hatte.

Na klar mussten wir das also gleich ausprobieren. Und nach leichter Frustrationbeim ersten Mal: Klar muss mitten in den Brei gepatscht werden. Und alles in die Haare. Oder neben dem Stuhl runterplatschen lassen. Ging es am zweiten Mal schon recht gut. Wenn ich den Löffel richtig rum drehte, ging sogar einiges schon in den Mund. Zeitweilig. Bis das zu langweilig wurde. Und wieder .. siehe oben.

Also, interessant als Experiment, wenn wir beide gute Laune und Zeit haben. Aber dauerhaft würde mein Kind dabei erheblich an Gewicht und ich an guter Laune verlieren. Und wir müssten jeden Tag baden. Wollen wir nicht. Also ich nicht. Sollen sie das mit dem allein-essen-beibringen mal in der Kita erledigen, da haben sie ein größeres Interesse dran als ich. Früher oder später haben es noch alle gelernt, allein zu essen. Und ich hab grad keine Eile, die Großen brauchen ja mehr verbale Aufmerksamkeit beim Essen, da ist nebenher immer noch Zeit zum Baby Essen in den Mund schieben.

Freitag, 1. Juli 2011

Eine Ebene

Das Baby bevorzugt es, wenn sich alles auf seiner Ebene abspielt. Oder wenn es selber auf der Ebene sein darf, auf der die Musik spielt.

Da das aber zu gefährlich, zu anstrengend oder schlicht unmöglich ist (Baby auf dem Sofa halten, damit es nicht runterfällt, beim Kochen auf dem Arm haben, damit es was sehen kann), begebe ich mich nun also oft auf Bodenniveau. Meist ist dann gut. Das Gekreische lässt nach. Das Kind kann in Ruhe weiter forschen und muss gar nicht unbedingt auf mir rumturnen. Muss auch blöd sein, wenn einen immer alle wie Türme überragen.