Freitag, 19. Februar 2016

Echter Ganztag

in der Schule, das wär schön. Grundschule hier in Hamburg: Fast das gelobte Land. Zumindest recht zuverlässig bis 16.00 Uhr betreut. Und inzwischen immer öfter mit Anspruch und vielleicht sogar mit einer echten Kantine fürs Mittagessen.

Und trotzdem: Hin und wieder hört man "zwischen den Zeilen", das einige Lehrer (oder die Schulleitung) noch nicht ganz im Ganztag angekommen sind. Wenn darum gebeten  wird, die Kinder am freien Tag (weil Konferenz. Oder Lernentwicklungsgespräche. Oder Zeugnisausgabe und früher Schluss) doch wenn möglich zu Hause zu lassen. Sonst gibt es (zähneknirschend wird das zugestanden) die Möglichkeit der Betreuung in der Schule.

Aber jeder liebende Elternteil versteht ganz richtig: Das wollen wir eigentlich nicht. Und deshalb machen wir an einem Tag, an dem etwas weniger Kinder in der Betreuung sind, nicht etwa etwas besonders Schönes, damit die Kinder gern herkommen. Nein, wir machen extra-wenig Personal und Langeweile pur ("geht doch auf dem Hof spielen"), damit die Kinder ja beim nächsten Mal zu Hause jammern und durchsetzen, dass sie nicht "in den Ganztag müssen". Denn so ganz hat man eben noch nicht verinnerlicht, dass Ganztag keine böse Parkmöglichkeit für Kinder ist, deren egoistische Eltern beide unbedingt dem kapitalistischen System huldigen und immer noch mehr Geld verdienen müssen. Sondern dass es eine gute Möglichkeit sein könnte, die Erziehung zu ergänzen, Zeit fürs Lernen und Erleben zu ermöglichen.

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