Freitag, 28. Juni 2013

Erziehen braucht sooo viel Zeit!

Vermutlich nicht die neueste Erkenntnis. Aber woher, lieber Gott oder wer immer dafür zuständig ist, woher soll ich die Zeit nehmen, die es bräuchte?
Damit ich nicht schreie, obwohl das Kind sowieso noch nicht versteht, worüber ich spreche. Damit ich mich nicht aufrege, was es sowieso mit Stoizismus quittiert, oder mit heulendem Zusammenbrechen, beides keine Reaktionen, die uns weiterbringen.

Heute. Wochenende. Zeit. Zeit zum gemeinsamen Lego-Spielen. Sowas mach ich selten (Kinder sollen mit Kindern spielen), das soll dann was Besonderes sein. Vorher hat sie einen Badeanzug aus  dem Schrank angeschleppt. Den soll sie jetzt erst wegräumen, bevor wir loslegen. Will sie nicht. Klar, sie wird ja bald drei, da muss man als Kind mal kurz beweisen, dass man einen eigenen Willen hat und den auch durchsetzen kann. Gut. Ich bin ausgeschlafen, habe Zeit und keine Zeugen - alles Umstände, die, wenn sie so nicht zutreffen, für ein schnelles Ansteigen des mütterlichen Stresslevels sorgen. Und erinnere mich, wie sie das im Kindergarten machen. Ruhig. Lautes Schimpfen ist gar nicht notwendig. Und konsequent. Also: Wir spielen nicht, bevor nicht weggeräumt ist. Und nicht nur im Schlafzimmer auf den Boden geschmissen, sondern richtig in den Schrank gelegt. Gehe dann weg, als sie sich dazu nicht durchringen kann. Und komme offensichtlich genau zum richtigen Zeitpunkt wieder, so dass sie mich an der Hand nehmen und mir zeigen kann, wie ordentlich sie jetzt war.
Und warum klappt das sonst nicht so? Siehe oben, die in diesem Fall perfekten Umstände. Also Schlafmangel, wertende Beobachtung von anderen, wenig Zeit, da noch andere Kinder und andere Aufgaben warten. Und wieso klappt das im Kindergarten so gut? Vielleicht, weil die Aufmerksamkeit und das Lob der Erzieherinnen ein knappes Gut sind, um das die Kinder wetteifern, während man der mütterlichen Liebe und Aufmerksamkeit eigentlich immer sicher sein kann?

Montag, 24. Juni 2013

Ego-Mum

Kinder sind nicht unbedingt gut fürs Ego. Nicht genug, dass ich erst letzte Woche von einer mir kaum bekannten Kindergartenmutter darauf angesprochen wurde, ob ich wieder schwanger sei (NEIN!).

Nein, jetzt finden es die Kinder auch noch toll, zu fragen, ob da ein Baby im Bauch ist, selbst die Kleine, bei der ich nicht mal wusste, dass sie das Konzept "Babys kommen aus Mamas Bauch" überhaupt schon kennt.

Wie soll man da ein gesundes Körpergefühl bekommen und an die Brut weitergeben! Nein, ich bin nicht dick. Meine Körperform ist halt so. Hat mich auch einige Zeit gekostet, bis ich damit halbwegs (und anscheinend immer noch nicht so ganz, Frauen halt) im Reinen war.

Und wenn sich schon so viele Menschen darum Gedanken machen (NEIN, da ist nichts. Das sind Reste von drei Kindern und wenig Sport), was denkt dann eventuell mein Chef oder die lieben Kollegen? Lieber gar nicht drüber nachdenken. Das ist alles nur in meinem Kopf, la la la.

Samstag, 22. Juni 2013

Soo viel Zeit - werde ich haben

Klar. Jammern. Nie hab ich Zeit. Mimimi. Wenn die Kinder nicht wären. Dann. Ja was, dann?

Würde ich zeitintensive Hobbys anfangen. Klar. So wie ich das ja in Vor-Kinder-Zeiten intensiv NICHT gelebt habe, außer Lesen kann ich mich an keine länger durchgehaltene intensive Freizeitbeschäftigung erinnern. Oder doch, war da mal was mit Radfahren? Ich brauch definitiv mehr Hobbys, wo man auch andere Leute trifft!

Oder die Wohnung wäre total ordentlich. Hm, ist richtig. Vor den Kinder war ich quasi bekannt dafür, dass man bei mir vom Fußboden essen könnte. Nicht. Oder doch, weil sich da so viele Krümel angesammelt haben, dass man problemlos eine Mahlzeit davon bestreiten konnte.

Von daher kann ich nur sagen: "Danke". Liebe Kinder. Ohne Euch hätte ich gar nicht gemerkt, wie hart ich arbeiten  kann. Und das meint nicht die Arbeit im Büro, für die man Geld kriegt. Da wusste ich schon vorher, dass ich ganz gut reinhauen kann. Aber auch zu Hause kann man immer etwas tun. Kann man nicht nur, muss man sogar. Ob man will oder nicht, es sei denn, Ersticken im Müll sieht man als echte Option an. Und es geht, irgendwie. Mal sehen, wie viel ich von der Energie rüberretten kann, wenn das nicht mehr nötig ist.


Donnerstag, 20. Juni 2013

Kindergeburtstage fremdorganisiert

So viel hat sich gar nicht verändert, finde ich. Mag auf den Stadtteil ankommen, aber bei uns kann man sich dem Perfektionierungswahn sehr gut entziehen - aber es GIBT auch Partys, wo das gemietete Pony im Garten steht.

Die Augsburger Allgemeine schreibt über Profis, die Geburtstagspartys für Preise zwischen 170, 600 und 1500 Euro organisieren.

Ja, in meiner Kindheit gab es das (in meinem Umfeld) nicht. Aber schon in meiner Jugend habe ich mir ein paar Mark dazuverdient durch die Organisation von Kindergeburtstagen. Und klar, je öfter beide Elternteile berufstätig sind, desto häufiger wird das Angebot sicherlich genutzt.

Denn selbst wenn die Spiele einzeln nicht aufwändig sind, ist das Gesamtpaket doch nicht ohne: Kleine Mitbringsel-Tüten kaufen und zusammenstellen (selbst wenn da nur Gummibärchen drin sind), Einladungskarten, Kuchen, Spiel-Gewinne, alles Zubehör zu den Spielen (Ballons, Schal zum Augenverbinden, Kochlöffel, Topf, hartgekochtes Ei, und das sind nur die Basics).

Wenn ich mal ganz viel Zeit habe (also im nächsten Leben), würde ich auch gern intensiv in die Vorbereitung einsteigen und zum Beispiel eine Motto-Party zum Thema Winter (dazu hab ich mal ein paar Ideen in einem Heft gesehen, die ich einfach UND toll fand) organisieren. Aber das wird allerhöchstens das kleinste Kind mal erleben, fürchte ich.