Dienstag, 22. Juni 2010

Eine neue Zeitrechnung beginnt

Das Baby ist da. Nummer drei. Ein Mädchen, wie vorhergesagt. Beim Missbildungsultraschall (heißt wirklich so!) konnte man das schon weit im Voraus erkennen.

Aber ansonsten natürlich ein großes Wunder. Kam ganz grau ins Leben und nur einen Atemzug später ganz dunkelrot vor lauter Durchblutung und Empörung, wo sie sich denn nun wiederfinden muss.

Ein Hormonhoch hielt mich die ersten Tage und Nächte wach. Nein, das Baby hielt mich natürlich wach. Aber es machte mir zunächst nichts aus. Das kenn ich schon, in den ersten Nächten im Krankenhaus der euphorische Gedanke "man braucht ja gar nicht so viel Schlaf am Stück, immer eine Tiefschlafphase und dann wieder etwas Wachsein geht ja auch". Leider weiß ich inzwischen mit der Gewissheit der Mehrfachmutter, dass das nicht anhält. Jede Mutter geht irgendwann nach dauerndem Schlafmangel am Stock.

Die Hochzeit von Schwedens Victoria habe ich also fast komplett auf Phönix in der nächtlichen Wiederholung gesehen - und einige werden sich erinnern, es war eine laaange Hochzeit. Beim ersten Kind dachte ich noch, man dürfe nach der Entbindung im Krankenhaus nicht Fernsehen - so ein moralisch-soziales Verbot: "Du hast doch jetzt ein süßes neues Baby, was willst Du da mit der Glotze". Das ist lange her ...

In der einzigen längeren morgendlichen Schlafphase des Babys meinten erst Krankenschwester ("So, jetzt den Blutdruck und einmal Blut abnehmen"), dann die Putzfrau und dann die Ärztin ("Oh, na ich seh schon, dann lass ich sie mal besser wieder schlafen") reinplatzen zu müssen. Auf nach Hause, kann ich da nur sagen!