Montag, 30. Juni 2014

Schlechter Personalschlüssel in Hamburger Kitas

Eine Pressemeldung geisterte gestern durch die Zeitungen (Abendblatt und Welt hinter ihrer Bezahlschranke, aber auch Morgenpost): Der Betreuungsschlüssel in Hamburger Kindertagesstätten (also wie viele Kinder gibt es in der Kita je ErzieherIn) ist schlecht. Man kann eher von Beaufsichtigung als von Betreuung und Erziehung sprechen.

Hat die Berliner Alice Solomon Hochschule im Auftrag der Wohlfahrtsverbände herausgefunden. Während ich total gut finde, dass mal darüber gesprochen wird, frage ich mich, was jetzt passiert? Und was die Neuigkeit daran war? Den Betreuungsschlüssel gibt die Hamburger Politik vor, der ist nicht geheim.

JedeR mit Kindern in einer Hamburger Kita kennt das Problem zudem aus eigener Anschauung. Krippengruppen in offenen Systemen mit über 30 Kindern von 0 bis 3 Jahre - nicht ideal, vor allem, wenn sich eine Erzieherin um durchschnittlich 5,7 Kinder kümmern soll. Einerseits Gebührenfreiheit für alle Kita-Kinder ab August für fünf Stunden täglich, andererseits das Gefühl, dass man sein Kind vielleicht doch nicht ganz so guten Gewissens dorthin geben kann, wie man das gern hätte.

Donnerstag, 19. Juni 2014

So kommt man nicht zum Milchkaffee als Mutter

Ich weiß, warum die Latte-Macchiato-Mütter selbigen Kaffee immer auswärts einnehmen und dabei dann irgendwelchen anderen Zeitgenossen unangenehm auffallen: Zu Hause klappt das einfach nicht!

Nachmittag irgendwo in Norddeutschland. Die Mutter denkt: "Klasse, die Kinder sind draußen, es ist noch Zeit bis zum Abendbrot und Schlafengehen: Jetzt ein Milchkaffee."

Dann geht sie in die Küche. Oh. Der Biomüll müsste mal runter. Aber da sind ja auch noch die Erdbeeren. Wenn man die schneidet, müssen die Überreste ja auch in den Biomüll. Also Erdbeeren waschen, entstrunken, schneiden. Schnell noch bisschen Zucker und Joghurt dazu, dann haben wir gleich einen Abendbrot-Nachtisch, Luxus! Biomüll runterbringen. Und der Papiermüll vielleicht auch gleich? Ah ja, da wollte ja jemand dringend zwei Erdbeeren, der letztes Mal keine abgekriegt hat. Also schnell runter. Jetzt aber wieder hoch und den Kaffee .... jetzt schreit einer. So doll und in einer Tonlage, dass man doch mal nachsehen muss. Wieder runter. Trösten, schlichten. Der Garten könnte auch mal wieder ... aber nein, jetzt hoch zum Kaffee.

Glücklich, wer es bis hierhin geschafft hat, die Maschine anzustellen und das fertige Getränk vorfindet. Ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass inzwischen nicht doch schon Abendbrotzeit ist und damit das Thema Milchkaffee mal wieder gegessen ist für den Tag.

Sonntag, 15. Juni 2014

Waschtag - auch was Feines

In der letzten Elternzeit (schluck, schon wieder drei Jahre her) bin ich das Hausfrauendasein engagiert(er als sonst) angegangen: Essensplan, der mit Wocheneinkaufsplan koordiniert war und so. Hat gut geklappt. Essensplanung führt dazu, dass man leichter mal neue Sachen ausprobieren kann, weil man wirklich alles, was man dazu braucht, eingekauft und damit im Haus hat. Sonst steht man immer da: "saure Sahne - hm, hab ich grad nicht. Lass ich das weg oder nehm ich süße Sahne oder geh ich noch mal schnell einkaufen? Ach nee, mach ich wieder Lasagne, dafür ist alles da."

Nun also der Waschtag. Hat meine Mutter früher immer gehabt. Kein Wunder, gab es doch nur begrenzt Platz auf der Wäscheleine, da musste man sich im Mehrfamilienhaus eben einig werden. Und ist was Schönes. Hat man einfach an einem Tag alles erledigt und muss sich den Rest der Woche so gut wie gar nicht mehr drum kümmern. Wenn man früh genug am Tag damit anfängt (hust), hat die Wäsche sogar  genug Zeit, draußen trocken zu werden. Gut, das ist die Übung für Fortgeschrittene, die mir nicht immer gelingt.

Werde mir als nächstes mal ein paar Hauswirtschaftsbücher zu Gemüte führen (oder dieses Internet befragen) um zu lernen, ob es noch mehr sinnvolles Wissen der Hausfrau von früher gibt, das in den Mehrfachbelastungszeiten heute einfach zu kurz kommt. Und mich freuen, dass der Waschtag heutzutage dank moderner Waschmaschinen doch um einiges unstressiger ist als zum Beispiel in den 50er Jahren.

Freitag, 13. Juni 2014

Schwimmbad Billstedt an einem heißen Sommertag

Wir haben, wie mit Kindern üblich, schon ein paar Schwimmbäder durchprobiert. Midsommerland liegt am nächsten, Hittfeld hat die nächstgelegene große Liegewiese (und ein Riesensprungkissen für die Kinder), Festland in der Holstenstraße ist mit seinen Dinosaurier-Figuren DIE Kinderattraktion schlechthin.

Nun wollten wir etwas Neues ausprobieren: Schwimmbad Billstedt. Denn: Es ist knallheiß, dort gibt es viele Becken im Freien und EINE REIFENRUTSCHE. So etwas haben meine Kinder vor ein paar Jahren mal im Urlaub kennen- und lieben gelernt.

Ein bisschen mulmig war mir schon. Was hört man in Hamburg nicht alles über Billstedt. Andererseits: Was hört man nicht alles in Hamburg über Harburg, also los, wird schon nicht so schlimm sein.

Und tatsächlich: Abgesehen vom langen Schlangestehen schon beim Bezahlen des Eintritts und an der Rutsche, wo es dann auch mal eine Gruppe Jugendlicher gab, die im Hormonüberschuss alle beiseitedrängelten, um sich gemeinschaftlich (natürlich ohne Reifen) die Rutsche runterzustürzen - war es ein sehr, sehr schöner Schwimmbadbesuch. Viele, viele Becken, so dass sich die Besuchermassen gut verteilten. Bahnenschwimmen ist dort anscheinend kein großes Hobby, so dass ich im Schwimmerbecken draußen ziemlich viel Platz hatte und gefahrlos längere Strecken auf dem Rücken zurücklegen konnte. Trotz des guten Wetters war einzig das Kinderbecken in der Halle supervoll - aber da muss man ja nicht rein, wenn man nicht will. Sehr empfehlenswert, einzig die lange und unberechenbare Anfahrt (ich sage nur: Staugefahr A1) sind ein Manko von unserer Seite der Elbe aus.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Wie viele Kindermädchen beschäftigt jemand wie Heidi Klum?

So oft hört man, wenn es um beruflich hochbelastete, aber auch hochbekannte Frauen mit Kindern geht (sogenannte "Promis"): "Ach, die, die hat ja massenhaft Kindermädchen".

Ist das überhaupt noch eine gute Mutter? So läuft die Diskussion. "Wozu sich Kinder anschaffen, wenn man sie dann nie sieht" - die Extrem-Variante, die sich auch manche "normale" berufstätige Mutter anhören muss.

Schwingt nicht auch etwas Neid in der Stimme mit? Und ist es nicht EIN mögliches Modell, wenn die Eltern die Kinderbetreuung nicht komplett alleine und/oder mit Krippe, Kindergarten und Hort stemmen können?

Nun also Heidi Klum:
Vier Kinder. Respekt. Dazu diverse Jobs wie "Germany's next Top Model", in den USA "Project Runway", total aufwändige Helloween-Partys etc. Das Ganze wird reichlich mit Geld belohnt. Aber für die vier Kinder muss natürlich eine Betreuungslösung her.

Heidi Klum selber spricht anscheinend relativ offen darüber: Drei Nannys gibt es, von denen zwei immer Dienst haben, erfährt die Bild.

Scheint zu stimmen, denn auf Hawaii musste sie gleich zwei Nannys aus dem Ozean retten:

2009 hatte sie sogar mal eine männliche Nanny. Eine interessante Idee, mal abgesehen von der Spekulation, dass immer irgendein Ehemann der Nanny verfällt: Schließlich wird immer mal wieder darüber diskutiert, ob es den Kindern (allen, nicht nur Heidi Klums) nicht gut tun würde, mehr männliche Rollenvorbilder zu erleben, wo Kindergarten, Hort und Grundschule oft fast rein weiblich besetzt sind mit Erzieherinnen und Lehrerinnen.

2009 warfen die Netmoms dieselbe Frage auf: Wenn Du könntest, würdest DU Dir eine Nanny leisten? In der Debatte tauchten alle Standpunkte auf von "niemals, Mutter gehört zum Kind" über "stundenweise ja", bis zu "klar, meine Eltern hatten auch eine und ich fand's gut". Entscheiden muss letztlich jede Familie selber. Und es sich leisten können, auch das kommt bei der Diskussion ganz gut rüber: Gleich im ersten Diskussionsbeitrag wird mal ein Preis aufgerufen: 2400 EUR im Monat. Schluck.


Mittwoch, 4. Juni 2014

Nach dem Brüten

Ab wann setzt das ein?

Sehr schön beschreibt das die Schweizerin Rita Angelone auf dem WirElternBlog - aber auch sie lässt offen, wann diese Phase einsetzt. Angelone zufolge wohl schon sehr früh, da bei ihr nur die klassische Baby-Phase als Zeit der mangelnden Bewegungsfreiheit beschrieben wird.

Für viele Kleinkindmütter ist es damit aber noch nicht vorbei. Auch mit einem zwei- oder dreijährigem Kind ist ein Wocheneinkauf möglich, aber erheblich zeitaufwändiger und weniger flexibel möglich, als wenn den ein Erwachsener alleine erledigt. Natürlich unterscheiden sich da die Lebensmodelle: Manche/r lebt intensiv mit den Kindern und gönnt sich so gut wie keine kinderfreie Zeit (durch Großeltern, Au Pairs, Babysitter und ähnliche Möglichkeiten). Andere folgen den guten Ratschlägen zur Pärchenzeit oder nutzen die Kinderbetreuung nicht nur, um zur Arbeit und zurück zu hetzen, sondern um hin und wieder eine oder mehrere Stunden für sich selber herauszuschlagen.

Vielleicht hilft ja der Blick zu Wikipedia: Kleinkindphase heißt dort: Bis zum sechsten Lebensjahr. Bis zum Ende des zweiten Lebensjahres "Kleinstkindphase". Die würde ich mal als besonders "angebunden beschreiben.

Hier scheint es so, dass sich ab dem 3. Lebensjahr des kleinsten Kindes etwas änderte. Natürlich kann man das Kind immer noch nicht länger alleine lassen. Aber zu einen folgen wir nun endlich den guten Ratschlägen mit dem Babysitter (mangels Großeltern und ähnlichem in der Nähe) und zum anderen hat das Kind natürlich viel zu schauen und zu lernen von den älteren Geschwistern. Und bei mir wächst die Lust (und Energie!), wieder etwas anderes zu machen. Wie wäre es also mit dem Volkshochschulkurs in Serviettenmalerei? Ach Gott, wie unbelesen ich bin: Das heißt natürlich "Serviettentechnik" und bringt sogar ganz hübsche Resultate, also erst mal Kopf einschalten vorm Vorurteile verbreiten. Aber im Ernst: Ein wenig Energie für all die Dinge, die jetzt so um die zehn Jahre lang zu kurz gekommen sind. Die eigenen Hobbys und Interessen. Das tut schon gut!

Dienstag, 3. Juni 2014

Alu-Folie - also echt!

Ich fasse es tatsächlich nicht! Da bin ich von einer echten Hausfrau erzogen worden, kaufe selber meine Alu- und Frischhaltefolie - und wusste nicht, wie man sie richtig "benutzt". Natürlich weiß ich, was man damit macht und wie man damit Essensreste abdeckt etc. Aber kleinen, schlauen Papp-Helferlein, die dafür sorgen, dass die Folie sich gut abrollen lässt, ohne aus der Packung zu fallen? Nie gesehen. Bis ich dieses Video sah (Achtung, Englisch. Aber ab Sek. 50 erklärt sich das auch ohne Sprachkenntnisse).

https://www.youtube.com/watch?v=aGiPh_UPzEw