Sonntag, 18. August 2013

Unser Sozialsenator findet es gut

Man könnte es fast in die Kategorie "Wie schaffen das die anderen" packen. Aber es ist einfach zu klischeemäßig und ohne Neuigkeitswert.

Die Harburger Anzeigen und Nachrichten haben den Hamburger Sozialsenator (Arbeit, Soziales, Familie und Integration ist sein Arbeitsbereich) Detlef Scheele interviewt. Und am Schluss die Frage gestellt, wie er in seiner eigenen Familie die Betreuung seiner drei Kinder geregelt hat:
"Unsere älteste Tochter ist mit knapp zwei Jahren in die Kita gekommen, die Mittlere mit Ende zwei, da hatte meine Frau länger Erziehungsurlaub. Unsere jüngste Tochter ist auch mit zwei in die Krippe gekommen. Und ich fand das immer gut."

Genau. Ohne ihm hier allzu viel unterstellen zu wollen: Aber wonach klingt das? Richtig. 

Meine Frau hat. Sie hat entschieden. Sie hat die Betreuung organisiert. Und sie hat beruflich zurückgesteckt. 

Und  er fand das immer gut. Wie schön für ihn. Voll der engagierte Vater, oder?

Samstag, 17. August 2013

Gewohnheiten annehmen - und wieder ablegen

Die Kinder werden immer größer. Nur manchmal kommt man als Eltern kaum hinterher mit dieser Entwicklung. Wenn ich mich dabei ertappe, wie ich keine kleinen Tüten (von Obst oder so) wegtun kann ohne nicht zu denken: "Die muss in meine Tütenschublade". Denn man konnte nie genug dieser kleinen Dinger haben. Als Quarantäne-Tütchen für Windeln mit besonders unangenehmem Inhalt!

In der Unterwäscheschublade des kleinsten Kindes immer noch die Babybodys. Die man nun wirklich schon EWIG (in Kinderzeit: seit mindestens einem halben Jahr) nicht mehr braucht. Wem mit kleineren Kindern kann man die noch mal verehren? Oder doch gleich wegtun?

Die Freiheit beim letzten Kind: Man kann die Dinge entsorgen, sobald man sie nicht mehr braucht. Theoretisch. Denn irgendwo liegen immer noch die Rasselspielzeuge im Regal. Na ja, beim nächsten Frühjahrsputz vielleicht.

Sonntag, 11. August 2013

"Mein Hals ist trocken."

"Und, soll ich Dir reinspucken?" Für jede Kinderfrage eine liebevolle elterliche Antwort.

Führen andere Familien eigentlich auch solche Gespräche wie wir? Vermutlich schon, oder? ODER?

"Wenn Du alt bist, kriegst Du dann auch einen Schnuller?" (Hintergrund: Wir sehen öfter eine alte Dame, die im Rollstuhl sitzt und einen Schnuller im Mund hat)

"Klar. Den besorgst Du mir dann. Und Du schiebst meinen Rollstuhl. Du bist ja das älteste Kind, Du musst Dich dann um mich kümmern. Papa ist dann ja schon tot." (Sorry, dafür spricht das Geburtsjahr und die Statistik.)

"Na gut. Und dann steuer ich den Rollstuhl. Oder Du nimmst einen elektrischen, dann hab ich das nicht so schwer."

Der Vater schaltet sich ein: "Oder einen elektrischen, den DU dann mit Fernsteuerung steuern kannst. Und dann fährst Du mit dem Bus und Mama mit dem Rollstuhl hinterher und Du steuerst das durch das Rückfenster vom Bus."

Genau wie ich mir mein Alter immer vorgestellt habe!

Freitag, 9. August 2013

Die Zeit rennt - manchmal muss man sich zwingen, zu genießen

Ein etwas süßlicher Artikel der Huffington Post zum Thema: Nicht dauernd die Kinder drängen, alles schneller und im Erwachsenen-Tempo zu machen. Dazu hatte ich ja selbst kürzlich erst wieder geschrieben. Wie schwer es ist, vom Tempo der Welt der "Großen" auf die Kleinen umzuschalten.

Und heute abend wieder. Wie lange wird das Kind noch danach verlangen, dass ich noch mal ins Zimmer komme, ein Gutenachtlied singe und einen Kuss gebe? Eben. Dann lieber vom Sofa aufstehen, und sei es mit einem leichten Seufzer (weil man dachte, das "ins-Bett-Bringen" hätte man für diesen Abend schon erledigt) und genießen.


Dienstag, 6. August 2013

Schlafnomaden

Kinderzimmer mit Stockbetten, Elternschlafzimmer, Schlafsofas - quasi endlose Möglichkeiten, mal die Betten zu tauschen. Denken anscheinend alle außer mir. Mal schlafen alle Kinder in einem Zimmer, mal mischt sich der Mann irgendwo darunter. Dann wieder muss ich mein eigenes Bett zurückerobern und ein schlafendes Kind wegtragen.

Nur ich bevorzuge die gute (meine!) Uraltmatratze mit der Schwangerschaftskuhle - von den vergangenen Schwangerschaften, nicht, was Ihr jetzt wieder denkt! Gemütlich. Bequem. Bestes Bett von Welt.

Sonntag, 4. August 2013

Bildungsbürger, wir


Im Frühjahr waren wir beim Kinderkonzert der Hamburger Symphoniker. Na ja, eigentlich könnte man es Erzählstunde mit Orchester nennen. War schön. Und die Tochter war ganz beeindruckt von den Räumlichkeiten (Laeiszhalle): "Guck mal, roter Teppich, wie bei einem König". Genau. Und auch so viel Gold und Schnörkelkram an den Wänden.
Eine Konzerthalle mit mehrheitlich Kindern besetzt. War schon schön. Und wir waren unter uns. Die Bildungsbürger mit Geld. Bin froh, dass die Symphoniker ihren Bildungsauftrag sehr ernst nehmen und auch im Bürgerhaus in Wilhelmsburg zu finden sind. Denn die Wilhelmsburger finden den Weg nicht so leicht zum Johannes-Brahms-Platz in das Haus mit Blattgold.