Freitag, 18. Dezember 2015

Heute in Kürze wegen ist klar

Weiß ja jeder, in sechs (6!) Tagen Weihnachten und so. Leider noch nicht alle Geschenke vorrätig, deshalb leichte Stress-Symptome. Ist heut der letzte Tag für Bestellungen, die bis Heiligabend da sein müssen?

Ich schaff ja nie was, außer vor Bildschirm (Computer) und Bildschirm (Fernseher) abzuhängen, wenn die Kinder endlich mal im Bett und halbwegs ruhig sind. Das frustriert mich immer. Im Moment kommt eine leichte Paniknote hinzu, weil ich natürlich tagsüber denke: "Bestellst Du alles heut abend, wenn die Kinder im Bett sind". Ist klar, ne?

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Wie lange kann das gut gehen?

Der zweite Morgen in Folge ohne größeres Geschrei und Wutanfälle (das betrifft beileibe nicht nur die Kinder!). Und der zweite Abend, an dem ich schon vor 21.00 Uhr frei hatte, weil alle Kinder schlafend oder zumindest ruhig in ihren Zimmern steckten. Ist das bereits eine Serie? Oder nur eine Serie glücklicher Zufälle? Daumen drücken, dass es anhält!

Montag, 7. Dezember 2015

Frei - free at last!

Frei von den Schuldgefühlen - wenigstens für einen Abend!

Wie hier schon mehrfach anklang, rückt Weihnachten immer näher. Von Besinnlichkeit spreche ich gar nicht erst, Besinnlichkeit ist nichts, was ich erwarten würde. Aber dieses ganze "Muttern besorgt die Geschenke" macht mich fertig. Und wenn sie sie nicht besorgt, dann behält sie wenigstens den Überblick. Wobei "Muttern" in diesem Falle ich bin und nicht meine Mutter, die diese ganze Aufgabe nämlich schon vor vielen Jahren freudestrahlend an mich weitergereicht hat.

Aber heute. Heute muss ich nicht auf dem Sofa hängen und denken: "Eigentlich müsste ich jetzt Amazon und Konsorten durchwühlen nach den Lego-Glücksspielzeugen, robusten CD-Spielern und ähnlichem". Nein. Heute abend hab ich mal alles weitergeschickt, morgen reisen die Kinder-Großeltern in die große Stadt und kaufen ein. Und deshalb kann ich heute sowieso nichts besorgen, es könnte ja sonst doppelt sein.

Und morgen abend ganz bestimmt, da wird bestellt. Und für den armen Hermes-Mann leg ich Trinkgeld bereit, der schrubbt schon mindestens seit Ende November Überstunden, die auf keine Kuhhaut gehen. Oder such mir nur Versender, die per DHL versenden. Falls das besser ist.

Freitag, 4. Dezember 2015

Status-Update

Ähem, weshalb weist denn eigentlich niemand auf die klaffenden Lücken des Vorweihnachts-Status' von vorgestern hin? Nikolaus? Na? Wär mir doch fast durch die Lappen gegangen! Zum Glück wird dieses Fest hier nicht allzu ausführlich begangen, so dass ich heute alle absolut notwendigen Bestandteil im örtlichen Drogeriemarkt beschaffen konnte.

Über Weihnachtspost wurde auch noch nicht gesprochen. Ich komm ja kaum dazu, die eigene zu organisieren - schon stellt sich raus, dass das Ehrenamt auch noch eine Liste von elf Weihnachtskarten bereitstellt. Nun gut. Erst mal die aufkommende Erkältung so gut es geht aussitzen, dann schauen wir weiter. Vermutlich ist dann schon Heiligabend und es ist ein bisschen stressig, aber das muss dann wohl so.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Status Vorweihnachtszeit

- Heute dritte Weihnachtsfeier dieses Jahr (1x Arbeit, 1x Ex-Arbeit, 1x Schule). Es folgen noch: 1x Arbeit (Weihnachtsmarkt, also keine echte Weihnachtsfeier), 1x Sportverein (des Kindes). Ein Kind feiert in der Schule alleine (juchhu! Ein Hoch auf große Kinder) und 1 Kind hat so eine absurde Zeit für die schulische Weihnachtsfeier (morgens, 8.00 bis 9.30 Uhr), dass niemand wirklich erwarten kann, dass dort irgendein arbeitender Elternteil auftaucht.

- Geschenkestatus: Noch nichts gekauft

- Wunschzettelstatus: Es gibt ein paar Ideen auf einem Dokument auf dem Handy. Nichts davon wurde an die Großmutter oder den Onkel der Kinder weiterkommuniziert.

- Geburtstagsstatus: Es stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Weihnachten noch vier Geburtstage im engsten Familienkreis an. Vorbereitungsstatus: noch nicht gestartet

- Außerordentliche Veranstaltungen: 1x Kollegin verabschieden (inkl. Organisation), 1x Hauptevent des Ehrenamts mitorganisieren und mitdurchführen

Bisschen zu tun, würde ich sagen. Was haben wir heute, 2. Dezember? Ogottogottogott!

Montag, 30. November 2015

Das Wochenende zusammengefasst

Wieder so ein Wochenende. Die Waschmittelflasche steht seit dem samstäglichen Großeinkauf vor der Kellertür, weil irgendwer bringt die sicher beim nächsten Mal runter in den Waschkeller. Heute ist Montag abend, die Flasche steht immer noch da. Bis Weihnachten bleiben die Wochenenden so, fürchte ich. Zwischen Kuchen-fürs-Buffet-Backen und gemeinsamen halbdienstlichen Weihnachtsmarktbesuche bleibt leider nicht so viel Zeit wie sonst für den Alltag. Aber es kommt ja wieder Januar.

Samstag, 28. November 2015

"Für immer"

Grad gibt es ja viel Anschauungsmaterial in Todesanzeigen. Gibt es natürlich immer, aber wenn Helmut Schmidt stirbt, dann sind sie doch deutlich größer und unübersehbarer als sonst.

Mir fällt die Aussage "für immer" werde man sich seiner erinnern unangenehm auf. Das soll jetzt nicht despektierlich klingen, aber das ist doch Quatsch! Wer kann denn ernsthaft irgendjemandem versprechen, sich "für immer" an ihn oder sie zu erinnern? Klar, ich für meine Person vielleicht, bis die Demenz mich holt. Aber "für immer"? Niemand lebt für immer. Fast alle Menschen dieser Welt sind für immer vergessen. Selbst über die Pharaonen weiß man nur ein bisschen was und längst nicht über alle. Für immer, also echt.

Freitag, 27. November 2015

Schulwahl, Schulwahl, Schulwahl

Ja, welche Schule wählen Sie denn? Ich weiß doch auch nicht (stöhn). Heute eröffneten wir den Tag-der-offenen-Tür-Zirkus. Sprich: Wir haben jetzt bis Ende Januar die Möglichkeit, diverse Abende in diversesten Schulen der näheren und weiter entfernten Stadtteile zu verbringen und uns darüber zu informieren, wie toll es dort jeweils ist. Was Quatsch ist und wir nicht tun werden, weil sowieso nur zwei in der engeren Wahl stehen. Da es aber zwei unterschiedliche Schulformen sind, tun wir uns trotzdem sehr, sehr schwer. Weil es bei dem Kind eben nicht so eindeutig ist, wofür es geeignet wäre. Und wenn man sich später noch mal umentscheiden möchte, dann ist es nicht "zurück auf Los", sondern dann wird man zugewiesen, wo noch ein Platz frei ist - natürlich nicht gerade der Elterntraum.

Immerhin heute einen guten Tipp gekriegt, der Abend war also gut investiert: Schnuppertag. Ja! Klingt doch logisch, sowohl Kind als auch Lehrer können danach eine viel besser begründete Prognose abgeben. Machen wir!

Donnerstag, 26. November 2015

Bett. Und Aufstehen

Grad heut vormittag verkündete ich noch stolz einer Freundin, dass das Ins-Bett-Bringen und Morgens-rechtzeitig-aus-dem-Haus-Kriegen zwar immer noch sehr anstrengend sei, aber immerhin nicht mehr von Rumschreien auf meiner Seite begleitet werde.

Tja. Und dann war wieder einer dieser Abende. Und alles für die Tonne. So ganz kurz vor dem Abknicken ins Schlafen offenbar wird das Kind am renitentesten. Keine fünf Minuten später fand ich sie schlafend auf dem Kinderzimmerboden. Nächstes Mal. Geduld. Gewaltfreie Kommunikation

Sonntag, 8. November 2015

Sonntage sind - anders

Wie gut, wenn ich meine Vorstellungen, was einen gelungenen Sonntag ausmacht, mal loslassen kann. Oder zumindest etwas flexibler handhaben. Meist bin ich eher etwas angesäuert, wenn man mal wieder eine Kuchenspende von mir verlangt und ich den Sonntag auf irgendeiner Veranstaltung verbringen muss, auf der ich sonst nicht wäre, um meinem Kind beim Turnen zuzuschauen. Ich schau ihm selbstverständlich gerne zu, feuere bei Wettkämpfen an, wo es nötig ist und möchte auch sonst, dass es  weiß, dass wir hinter ihm stehen. Aber diese Schauvorführungen auf diversen Stadtteilfesten, muss das sein?

Aber natürlich kann man das alles auch in etwas anderem Licht betrachten. Schließlich rührt es mich jedes Mal fast zu Tränen, wenn ich sehe, wie viel Liebe und Arbeit Ehrenamtliche aufbringen für Dinge, die absolut profitfrei sind. Einfach aus Liebe zur Sache.

Vielleicht liegt das an meiner Arbeit und dem dort so oft vorherrschenden Effizienz-Mantra, dass es mich so berührt. Ich finde das großartig! Und wenn ich dann mal einen ollen Rührkuchen dazu beitragen kann, na bitte! Zuschauer brauchen die auch, Zeit- und Geldspender ebenso, man muss also nicht mal der absolute Ober-Mitmacher und -Organisator sein, damit die Anwesenheit sinnvoll ist.

Außerdem ist so eine Turnhalle mit diversen Vorführungen ein beinah idealer Ort für die Familie (dass ich das mal schreibe ...). Die Kinder sind nicht gezwungen, stillzusitzen wie sonst bei kulturellen Veranstaltungen, sondern können rumlaufen und Quatsch machen. Und zwischendurch Ballett mit klassischer Musik - quasi hochkulturelle Unterwanderung!

Also insgesamt: Ich fand's gut heute, die Sportvereins-Gala. Auch wenn wir von halb drei bis um sechs unterwegs waren, Mittagspause ausfiel und ich auch gern mal einen Sonntag im Freien oder auf einer von mir gewählten Veranstaltung verbringe. Aber heute passte es.

Samstag, 7. November 2015

Hieß es nicht, es wird immer leichter?

Nein, hieß es vermutlich nicht, hab ich vielleicht nur geträumt.

Also, bisher wurde es eigentlich immer einfacher, je größer die Kinder wurden. Irgendwann konnten sie sprechen und äußern, was sie wollten, statt einfach nur zu brüllen. Großer Fortschritt! Sie wachten nicht mehr in jeder Nacht mehrmals auf. Sie schliefen in ihren eigenen Betten (meistens). Wir mussten nicht mehr an Schnuller, Kinderwagen, schließlich Windeln denken. Und dann bald auch nicht mehr: "Oh Gott, oh Gott, wo ist das nächste Klo? Wenn sie JETZT muss, was mach ich da?"

Ja. Das war schön. Und ich ging davon aus, dass diese Entwicklung bis zur Pubertät (davor warnte man uns) so weiterlaufen würde. Und dann das: Einschulung des jüngsten Kindes. Plötzlich fühlt es sich an, als seien wir auf eine frühere Stufe zurückversetzt worden. Das Aufstehen (eine Stunde früher als zu Kita-Zeiten) und rechtzeitig aus dem Haus Kommen ist meist sehr anstrengend. Bin ich endlich allein auf dem Weg zur S-Bahn, fühl ich mich, als hätte ich die erste Runde Preisboxen schon hinter mir, und das, noch ehe das, was offiziell "Arbeit" heißt, überhaupt begonnen hat. Kinderbetreuung ist auf einmal wieder teurer geworden! Und das, wo Schule doch eigentlich nix kostet. Mysteriöse amtliche Berechnungen von Ferienbetreuung und Schulessen haben dazu geführt, scheinbar muss das so.

Aber gut, wir wollen nicht nur meckern. Einen positiven Punkt habe ich heute schon einer Kita-Mutter erzählt: Das Kind kann allein nach Hause gehen! Herrlich. Geht so viel schneller als die Abholerei in der Kita, bei der man sich mit Engelsgeduld wappnen und auf jeden Fall den Wintermantel ablegen musste, um nicht körperlich und seelisch zu zerfließen, bis man das Kind endlich auf der Straße hatte.

Donnerstag, 5. November 2015

Tagebuch 5. November 2015 - WmdedgT

Auf dem Blog von Frau Brüllen wird jeden Monat am 5. dazu aufgerufen, zu teilen, was man so den ganzen Tag macht. Machen wir doch gerne, wenn wir mal rechtzeitig ran denken!

Ein freier Tag! Die Bitte um Ausschlafen wird erhört. Und bis auf ein kurzes Aufwachen, als das Kind, das sich in der Nacht eingeschlichen hat, aus dem Elternbett gezogen wird, hab ich tatsächlich nichts gehört. Und das obwohl das Bad direkt neben dem Schlafzimmer liegt!

Also Ausschlafen, Spazierengehen mit einer Freundin im schönsten Herbstwetter (allerletzte Herbstblätter-Tage, bald ist alles runter) bei erstaunlicher Wärme. Und dann, nach Frühstück und einer großen Tasse Kaffee tatsächlich die Energie gefunden, mich ans Aufräumen zu machen.

Oh je, da ist noch so viel zu tun. Als das Kinderzimmer wieder im Normalzustand war, musste ich Durchschnaufen und eine kurze Verzweiflungswolke abwehren ob der vielen Baustellen, die da noch bleiben und die in absehbarer Zeit wohl nicht angegangen werden. Aufräumen kann man ja am besten, wenn jedes Ding seinen Platz hat. Tja, soweit die Theorie. In der Praxis sprengt fast jede Spielzeugmenge das ihr zugewiesene Behältnis und es gibt jede Menge Kleinkram, für den es einfach KEINEN Platz gibt. Nun gut, irgendwann mal. Meine Mutter nimmt sich so etwas immer für die langen Winterabende vor.

Gut, Aufräumen durch, Mittagessen war zum Glück noch von gestern da. Da kommt schon das erste Kind heim. Erste Noten auf der neuen Schule, aufregend! Eine Stunde später der Mann und die restlichen Kinder. Ab diesem Augenblick verschwimmt meine Erinnerung und setzt erst wieder ein, als ich im Internet Handy-Nothilfe zusammengoogle und recht stolz bin, dass nur mir, und nicht dem Kind, der "Hard Reset" gelingt.

Ob es was genutzt hat, wissen wir noch nicht, es re-settet noch. Vielleicht ist das schon ein schlechtes Zeichen. Dann soll das erste Kind ins Bett. Ich gebe recht schnell auf, der Vater übernimmt und ich lege als Kompensation (kann doch nicht einfach ein Buch lesen, während er sich abmüht) Wäsche zusammen.

So war das. Ein freier Tag. Einer von den besseren. Ja, ich weiß, früher hätte ich mir das auch anders vorgestellt, aber jetzt bin ich ganz schön zufrieden damit.

Sonntag, 1. November 2015

Halloween ...

... eine Feiertags-Neuerung, gegen die ich tatsächlich nicht viel einzuwenden habe. So viele kleine liebevoll toupierte und geschminkte Monster. Ja, Eier, das ist nicht so appetitlich - aber dieses Jahr scheint sich hier Rasierschaum als Waffe der Wahl durchgesetzt zu haben und das ist wirklich erträglich.

Samstag, 31. Oktober 2015

Medienerziehung - gelungen?

Nach einer ersten Woche komplett "Das perfekte Dinner" auf Vox treten die Kinder offensichtlich in die Ära der Kochshows ein. "Das große Backen" will geschaut werden (mmh, das sieht aber auch lecker aus), auch diverse Restaurant-Verbesserungs-Sendungen kommen gut an.

Und der Clou: Der Plan des Kindes: "An Mamas Geburtstag kochen wir für sie auch ein perfektes Dinner." Ja, ja, ja!

Donnerstag, 8. Oktober 2015

"Regelschule" - ist das so was wie "Schulmedizin"?

Dieser Begriff (Regelschule) taucht gerade gehäuft in der Blogparade von MamaNotes zur Schulwahl auf. Und ich versteh das nicht, dieses Misstrauen gegenüber der staatliche Institution Schule. Ob es daran liegt, dass ich gern zur Schule gegangen bin? Dass meine Kinder bisher auch hauptsächlich gute Erfahrungen damit gemacht haben? Denn wie viel schlechte Erfahrungen muss ich machen, damit ich die ganze Mühe auf mich nehme, mich zu alternativen Schulformen und "Freilernen" zu informieren und das ernsthaft in Erwägung zu ziehen?

Bin ich jetzt hoffnungslos naiv oder hoffnungslos realistisch? Nein, ich glaube nicht daran, dass das System Schule uns willenlos und anpassungsbereit machen soll, um uns auf das Leben in dieser bösen kapitalistischen Welt vorzubereiten - gesponsort von "der" Wirtschaft, die viele kleine genormte Arbeitsknechte braucht. Aber ich glaube, es gibt viele gute "Regelschulen", es gibt viele motivierte Lehrer. Und natürlich, wie in jedem Job, gibt es Leute, die die Arbeit mittel oder nicht so gut machen. Vielleicht ist das die große Kränkung, die aus vielen Beiträgen spricht? Dass vielleicht nur mittelmäßige Menschen auf mein kostbares Kind losgelassen werden? Statt pädagogischer Übermenschen?

Außerdem, Verzeihung, finde ich diese Diskussion zutiefst unsolidarisch. Es klingt ja gut: Lernen freiwillig, nur was einen gerade interessiert, was man braucht, dann bleibt es nämlich überhaupt hängen im Kopf.

Und von wem sollen die Kinder dann lernen? Am besten von Eltern oder anderen Menschen im Bekanntenkreis. Und da sind wir beim Punkt: Welche Menschen hast Du im Bekanntenkreis? Wie viel Zeit haben diese Menschen, Dein Kind zu "beschulen", ihm Dinge zu zeigen und zu erklären? Was hast Du selbst zu bieten an Bildung und Zeit - wie viel Stunden hat Dein außerhäusiger Arbeitstag? Eben. Das ist eine absolut elitäre Diskussion!

Denkt ein bisschen nach und schaut Euch um. Wenn Ihr in einer größeren Stadt wohnt, habt Ihr gute Chancen, dabei Kinder zu entdecken, deren Eltern nicht Schreiben und Lesen können. Wer soll die bilden? Meine Güte, ja, das böse System Schule. Das System Schule, was bisher das beste ist, was wir gefunden haben zum Ausgleich ungleicher Ausgangsbedingungen. Natürlich ist es nicht perfekt und deshalb haut uns das PISA auch jedes Jahr wieder um die Ohren. Dass ungleiche Startbedingungen nur bedingt ausgeglichen werden. Dafür ist PISA ziemlich gut, auch wenn Ihr hauptsächlich "Leistungsdruck" darin seht.

Bei den Alternativen zum System Schule würden die Unterschiede überhaupt nicht mehr ausgeglichen! Um ALLEN Bildung zu verschaffen. Nicht nur den Eliten, denen die Bildung sowieso zufliegt. Wo deutschsprachige Bücher im Regal stehen. Wo überhaupt Bücher im Regal stehen. Um Euch geht es ausnahmsweise mal - nicht.

Mein Kind wird von den Lehrern für seine Kompetenz im Fach Deutsch gelobt. Ja, kein Wunder, studierte Eltern, Deutsch Muttersprache! Das ist jetzt nicht soo verwunderlich, dass er Wörter korrekt konjugieren kann. Bei anderen Kindern mit anderen Voraussetzungen sieht das ganz anders aus!

Ah, Aggression flutet meine Fingerspitzen, ich mach jetzt erst mal ein bisschen Pause.

Montag, 5. Oktober 2015

Vorsichtiger Optimismus

Normalerweise ist es ein guter Wasserstandsmelder, was mein familiäres und persönliches Empfinden angeht: Der "Berg" auf der Arbeitsplatte. Ein Gebilde, das von selbst entstanden ist und mal ein Stück abgetragen wird, mal scheinbar ins Unermessliche wächst. All die Zettel, die man bearbeiten müsste, gern Rückläufer von der Schule, der Bank, dem Finanzamt. All die Zeitschriften, in die man noch mal reinschauen müsste - gern Fachliches, was auch irgendwie für die Arbeit gut wäre.

Wenn ich das Gefühl habe, die Übersicht zu verlieren und beginne, wichtige Termine übersehe ("Wie, gestern war Elternabend?"), dann ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, einen Gang runterzuschalten. Freiwillige Aktivitäten auf ein Minimum zu beschränken. Das absolut Notwendige - und zwar mehr davon. Selbst wenn das heißt, am Wochenende keinerlei Pläne außer "Einkaufen, Essen, Aufräumen" zu haben - was auf Dauer auch frustrierend ist. Aber nicht so frustrierend und deprimierend wie das Gefühl, das einem die Herrschaft über sein Leben entgleitet, deshalb muss das manchmal sein.

Nun aber. Heute. Tadaa! Der Berg ist vollständig verschwunden! Ich bin mir noch nicht sicher, was ich daraus mache. Hilft Schilddrüsenhormon tatsächlich so sehr, das Leben in den Griff zu bekommen? Läuft jetzt alles und bleibt das so? Wird das harte Arbeit, kann ich das je wiederholen? Ich bin sehr, sehr gespannt und vorsichtig optimistisch!

Montag, 28. September 2015

Wie damals ...

Eine fette Erinnerung an meine Jugendzeit bekam ich heute ganz unerwartet. Stuundenlaang an der Bushaltestelle sitzen (also mindestens 10 Minuten). Weil das Kind Busfahren lernen soll, sich den unbekannten Weg aber nicht allein traut, bring ich es hin (ja, jetzt geht es, jetzt kennt es die Strecke ja) und muss den Rückweg demzufolge alleine antreten.

Und da war es. Dieses Jugend-Gefühl. Der Bus fährt nur alle 20 Minuten. Die Bundesstraße rauscht an einem vorbei. Die Sonne scheint.

Immerhin, normalerweise ist es in meiner Erinnerung an der Haltestelle immer eisekalt. Können sich die Kinder schon mal drauf einstellen. Und hoffentlich fährt da ein Nachtbus, wo sie als Teenager so spätabends hinwollen!

Aber ach, Verweichlichung allerorten, inzwischen fahren die S-Bahnen am Wochenende ja durch. Andererseits natürlich auch gut, machen sie vielleicht ein paar lebensgefährliche Wege weniger nachts, allein, mit dem Fahrrad, auf Landstraßen, wo die Besoffenen am Samstagabend entlang rasen. Na gut, da denk ich drüber nach, wenn es soweit ist. Oder auch nicht, manchmal kommt man ja auch mit Verdrängung ganz schön weit.

Freitag, 25. September 2015

Ich wäre eine fürchterliche alleinerziehende Mutter

Die meisten Menschen wären das vermutlich. Ständige Anspannung, weil man dauernd und immer allein für ein oder mehrere Kinder zuständig ist, das tut niemandem gut und geht auf jeden Fall aufs Nervenkostüm.

Wie froh bin ich momentan morgens, wenn es so, so mühsam ist, das Kind zur richtigen Zeit zu wecken, zum Aufstehen, Frühstücken und Anziehen zu motivieren und rechtzeitig vor Schulbeginn aus dem Haus zu manövrieren. Egal, wie früh ich aufstehe, mit Wecken anfange etc. Klar, früher zum Schlafen bringen wäre eine gute Idee - aber das ist das nächste Thema, bei dem ich allein, ohne Erziehungspartner ganz, ganz verloren wäre. Ich bin sicher, es käme zu Aggression und will mal hoffen, dass sie rein verbal bliebe. So habe ich morgens mein Sicherheitsnetz, die andere erwachsene Person, die übernimmt, wenn mir alles zu viel wird. Abends dann eher anders herum, da halte ich mich zurück, außer es geht gar nicht anders. Was selten der Fall ist, weil mein Mann vermutlich ein viel besserer Alleinerziehender wäre als ich.

Mittwoch, 23. September 2015

Auf der anderen Seite des Zauns ...

... soll das Gras ja immer grüner sein und ich gebe zu, dass ich bisweilen etwas neidisch bin, auf andere Gegenden. Dann jammere ich ein bisschen über den nassen Sommer (ja, den gab es dieses Jahr, zumindest hier), in dem es nur selten richtig sommerlich heiß war.

Andererseits höre ich grad in den Nachrichten, wie niedrig die Schneefallgrenze zurzeit schon ist und denke daran, wie wir diesen Sommer durch die Alpen gefahren sind. Da sind es heute Nacht nur noch 1 Grad! Da ist echt, richtig, fies kalt Herbst, fast schon Winter. Also gut, hier ist auch nicht alles schlecht, ich mag das schon, so gemäßigtes Klima, ok?

Samstag, 12. September 2015

Eltern arbeiten pro Woche 18 Stunden in Familie und Haushalt - neben dem Job

So hat es zumindest das statistische Bundesamt erhoben. Gut, eigentlich wird dort nur gesagt, dass Eltern (egal ob zu zweit oder allein erziehend) durchschnittlich 58 Stunden pro Woche mit Haushalt, Kindern und Erwerbstätigkeit beschäftigt sind. Da gehe ich mal von einer 40-Stunden-Woche aus und komme so auf meine 18 Stunden. Ob das stimmt? Kommt immer drauf an, was man unter Arbeit versteht, zur Definition von Freizeit habe ich ja schon mal geschrieben.

Heute zum Beispiel hatten wir einen arbeitsreichen Vormittag, die Wäsche quasi der gesamten Woche wollte abgenommen, zusammengelegt und weggeräumt werden und weil ich grad so gut dabei war, habe ich sogar gebügelt. Eine Hilfe waren hier die großen Kinder. Von daher habe ich Hoffnung, dass die 18 Stunden ein Mittelwert sind, dessen größter Ausschlag sich in der Baby- und Kleinkindzeit befindet und ich so langsam auf paradiesische Zustände zusteuere, je größer die Kinder werden und je mehr sie mithelfen können. Ja, ich weiß, manchmal träume ich mitten am Tag, lasst mich doch!

Sonntag, 6. September 2015

Do as I say...

... and not as I do. Aus welchem Erziehungsratgeber kommt das noch mal? Oder ist das irgendein altes, weises englisches Sprichwort?

Sehr wahr auf jeden Fall. Wenn es um Medienkonsum geht, zum Beispiel. Dass ich viel zu viel fernsehe, um meinen Kindern glaubhaft erzählen zu können, dass Fernsehen nicht gut ist und sie das mal lieber einschränken sollen, das ist mir schon lange klar.

Aber Handys. Wenn man eine Regel macht, dass es Handys und ähnliches Spielzeug erst ab 19.00 Uhr gibt, dann macht es schon Sinn, wenn die Eltern sich auch daran halten. Denn natürlich schaut man nicht nur ab und an in die SMS. Wenn man schon dabei ist, dann würde man doch gern seine nächste Runde Quizduell spielen, oder? Aber das geht dann eben einfach nicht, das gibt so viele Abzüge in der Glaubwürdigkeitsnote, dass es direkt mit Protestgeschrei in Länge einer halben Stunde bestraft wird.

Samstag, 5. September 2015

Tagebuch 5. September 2015 - WmdedgT

Ja, ja, ja! Seit drei Monaten schon (mindestens!) nehme ich mir vor,  bei "WmdedgT" (kurz für "Was machen die eigentlich den ganzen Tag, Details gibts hier)  mitzumachen. Aber nie war ich zur rechten Zeit am rechten Ort, sprich am 5. eines Monats vor meinem Computer. Also Privat-Computer, mein ich natürlich.

Also, was haben wir hier heute gemacht? Fragt man sich ja eigentlich jedes Wochenende, also ich zumindest. Noch viel mehr, wenn ich überlege, worüber ich mit den Kollegen in der ersten Pause am Montag rede, da machen sich ein paar Stichworte immer gut, sonst bin ich mehr der Typ "wie vor den Kopf geschlagen".

Wir stehen spät auf. Was für ein Segen, die Kinder sind relative Langschläfer, selbst die Fünfjährige. Das heißt, erst ab 9 Uhr turnt ein Kind auf mir rum. Warum eigentlich immer auf mir? Versuche, das Kind zum Papa abzuschieben, schlagen fehl. Das Kind will Mama. Ist bestimmt ein Kompliment, hmpf.

Wochen-, ach was, monatelanges Training hat dazu geführt, dass ich rufen kann: "Ich steh erst auf, wenn das Frühstück fertig und die Brötchen besorgt sind" - und heute klappt es sogar! Dann in Ruhe die Zeitung, während die Kinder durch die Wohnung randalieren. Der Traum ist noch, sie so weit zu kriegen, dass sie dafür nach draußen gehen. Solange sich keiner ernsthaft verletzt und das Geschrei nicht unmittelbar neben meinem Ohr stattfindet, kann ich das inzwischen aber relativ gut ausblenden.

Der Plan für heute war eigentlich: Ich mach mal gar nichts. Außer in die Bücherhalle (ja, so merkwürdig heißen Büchereien in Hamburg) zu gehen. Die Realität: Einkaufen müssen wir auch (wer macht denn Samstag seinen Wocheneinkauf? Nur Anfänger, Liebhaber von Menschenmengen - und ich!), Wäsche fällt ja immer an und dann gibt es noch heute und morgen jeweils einen Nachmittagstermin des Turnkindes. Grrh. Aber: Es schüttet wie aus Eimern. Da das Turnevent im Freien stattfinden soll, könnte das dazu führen, dass der Boden zu aufgeweicht ist und wir drum rumkommen.

Also los, logistisches Feintunig: Erst Geld holen. Ein Kind will mit raus. Es regnet gerade kurz nicht, also die Chance nutzen und zum benachbarten Markt. Ich habe einen Garten. Ich WEISS deshalb, dass gerade Gurken-Erntezeit ist (dass bei uns nur eine halb-erwachsene Schlangengurke essbar war, geschenkt). WESHALB gibt es im Supermarkt keine knackigen langen Gurken? Und weshalb nehme ich vom Marktplatz auch nur so ein wabbelweiches Gummi-Exemplar mit? Ich weiß es nicht. Der Rückweg zum Auto dank Regen recht flott. Dann Bücherhalle. Ja. Kurzes Entspannen in der papierstaub-geschwängerten Luft. Das mag ich. Nirgends sonst würde ich so viele Bücher entdecken. Niemals wäre ich gerade wieder zur Science Fiction zurückgekehrt, wenn ich nicht hier an Bücherregalen vorbeistreifen dürfte und immer neue und altbekannte Dinge entdecken würde.

Dann Supermarkt. Das eine Kind will noch in den großen, roten Elektronikmarkt. Wir verabreden, dass es uns im Supermarkt dann wiederfindet. Klappt natürlich nicht. Handy hab ich auch nicht gehört. Bis ich zurückrufe, sitzt das Kind schon im Bus nach Hause. Ein Hoch auf die zunehmende Selbständigkeit. Bis jetzt feiere ich noch ehrlich jedes Jahr, dass meine Kinder älter werden, ich liebe das!

Zu Hause wurden uns Nudeln bereitet. Der Nachmittagstermin fällt dank weiterer wasserfallartiger Regengüsse aus. Hurra. Mittagspause. Von den Kindern heiß ersehnt, weil sie da vor den Bildschirm dürfen. Mittagspause Ende. Zum Glück ist es derzeit noch relativ lange hell, denn zeitmäßig ist jetzt schon eher Abend. Rumschlumpfen. Kinder machen irgendwas in ihren Zimmern - das eine räumt gern seine Möbel um, man ist jedes Mal wieder erstaunt, wie ein Raum sich verändern kann, je nachdem, wo das Bett steht. Kurz Asterix-Film-Schauen. Kinder gehen friedlich ins Bett (ein wichtiger Punkt, der stark zu meiner Entspannung beiträgt). Ich frage mich mal wieder, ob mein Leben anders und sinnvoller wäre, wenn ich nicht abends immer vor Fernseher und Rechner abhängen würde. Und entdecke, dass WmdedgT-Tag ist!


Dienstag, 1. September 2015

Schulanfang

Heute Einschulung. Gestern Einschulung auf der weiterführenden Schule des anderen Kindes - aber das ist eine andere Geschichte. Heute also Vorschuleinschulung. Aufregend, selbst beim dritten (und voraussichtlich letzen) Mal. Ganze Familie selbstverständlich dabei. Alles schön, alles gut.

Und mir drängen sich die Gemeinsamkeiten von Geburt und Erstem Schultag auf.

Bevor das Kind da war, war ich vollkommen auf den Geburtstermin fixiert. Gedanklich, in der Vorbereitung. Oh mein Gott, dieses unglaubliche Ereignis (so meine Gedanken). Bisschen Angst war natürlich auch dabei: "Wie übersteh ich das?" Aber dass das nur ein einziger Tag (wenn man Glück hat) ist. Dass danach die eigentliche Sache, das "Leben mit Kind" losgeht. Dieses "Leben mit Kind", dass etwas VOLLKOMMEN ANDERES ist, als dieses alte, gewohnte Leben ohne Kind - das war mir irgendwie durchgerutscht. Deshalb war ich in den folgenden Monaten sehr, sehr stark damit beschäftigt, diese Änderung mental zu verarbeiten. Und ein bisschen zu lachen, welche Wichtigkeit ich dieser Geburt zugemessen hatte. Dieser eine, kurze Zeitpunkt, der im Nachhinein kaum noch ins Gewicht fällt!

Ich hoffe, die Analogie ist soweit klar und ich muss das nicht weiter ausführen. Ich wünsche meinem Kind, dass es etwas entspannter mit dieser Veränderung in seiner Lebenssituation umgehen kann, als ich das damals konnte. Bei den älteren Kindern hat es offensichtlich ganz gut geklappt, ich habe zumindest keine expliziten Klagen gehört oder ein Zurückwünschen in die Kindergartenzeit.

 Manchmal ist es vermutlich ganz gut, wenn man noch nicht alles versucht, analytisch zu durchdringen, sondern einfach macht. Sollte ich vielleicht mal wieder ausprobieren!

Montag, 31. August 2015

Mimik

Das Kind kann jetzt mit den Augen rollen, wenn ich etwas sage. Das finde ich ganz schön früh! Andere Dinge kamen zeitgerecht, wie z.B. das Ein-Auge-Zukneifen mit Piratenanmutung. Und ein Kind kann mit den Ohren wackeln! Immer wieder überraschend, welches Talent sich wo entfaltet.

Mittwoch, 26. August 2015

Urlaub

Der Aufenthalt in anderen Gefilden relativiert ja immer aufs Schönste dieses dauernde Gerede von Hamburg als der schönsten Stadt der Welt. Ja, genau, nicht mal die Rückkehr ins eigene Zuhause konnte mich versöhnlicher stimmen.

Schon gar nicht die Rückkehr in den eigenen Garten. Der Rasen kritzegrün, unbenommen, dank großzügiger Regenfälle. Die Tomaten dafür von einer besonders aggressiven Art der Braunfäule betroffen, die innerhalb von drei Tagen zu völligem Vertrocknen und eben Braunwerden samt Ungenießbar-Werden der sehnsüchtig erwarteten Früchte führt. War ich nicht grad im Land, wo die Zitronen ... nicht nur blühn, sondern gerade heranreifen? Feigenbäume Früchte tragen? Hach.

Donnerstag, 13. August 2015

Einhörner

"Mama, wenn ein Fünfhorn ein Horn verliert, dann ist es nur noch ein Vierhorn."

Ja, so ist das wohl. Das zählen wir durch bis zum Letzten, das Vierhorn wird zum Dreihorn, zum Zweihorn, zum Einhorn. Dann will Mama witzig sein und sagt: "Und wenn das Einhorn sein Horn verliert, dann wird es zum Kein-Horn." Brüller, oder?

Nein, werde ich verbessert: "Nein, Mama, das wird doch dann ein Pferd!"

Ach so! Endlich klärt mich jemand auf! Lauter ungeschickte ehemalige Fünfhörner, die hier über die Erde traben!

Freitag, 7. August 2015

Gartenfreuden

So viele schöne Ernte-Bilder finde ich momentan in den Blogs, die ich lese. Gut, zum Teil entschuldigt das Wetter hier in Norddeutschland, dass wir deutlich zurückliegen und die Tomaten gerade erst anfangen, etwas Farbe zu bekommen. Zum Teil vermute ich aber inzwischen, dass es bei uns mit dem grünen Daumen nicht so weit her ist. Die kurze Überlebensdauer von Zimmerpflanzen hätte uns da schon einen ersten Hinweis drauf geben können. Neulich hat es unsere Aralie dahingerafft - immerhin nach vielen Jahren, in denen sie klaglos meist ohne Dünger im immer gleichen kleinen Topf vor sich dahinvegetierte. Und auch eine Grünlilie mickert hier eher vor sich hin, obwohl die eigentlich sogar einen Atomschlag überleben würden.

Nun gut, unsere Versuche im Garten. Irgendwann werde ich mal zusammenrechnen, was das alles kostet und was wir dadurch an Supermarkt-Ware einsparen. Ich weiß schon, dass diese Rechnung rein wirtschaftlich nicht in unserem Sinne ausfallen wird, aber ist ja Hobby, wie meine Mutter immer so schön (und klug) sagt.

Mehltau. Davon sieht man selten was in den privaten Gartenblogs, da sind mehr so die Ernteerfolge zu bewundern. Aber in den Gartenforen sieht man schon, dass die Frage relevant ist.

Angeblich hilft verdünnte Milch, aufgesprüht. Die Diskussionen, ob echte Frischmilch oder ob H-Milch erinnert mehr an Diskussionen unter Globuli-Anhängern und offenbaren, dass niemand wirklich weiß, welche Wirkstoffe da wohl zum Tragen kommen. Aber egal, steht halt ausnahmsweise mal die länger haltbare "Frischmilch" in unserem Kühlschrank - das ist das naturnächste, was es in mehreren hundert Metern Umkreis zu kaufen gibt. Ob es hilft? Andere Tipps zur Mehltau-Bekämpfung beinhalten, stark befallene Blätter zu entfernen. Wie lange eine blattlose Zucchini-Pflanze überleben kann, steht da aber nicht. Wir werden es posten, wenn wir es herausgefunden haben, versprochen!

Mittwoch, 5. August 2015

Analog-Kaffee

Was bin ich froh. Die Zeit hat uns recht gegeben. Während ich vor ca. sieben Jahren eine Kollegin lästern hörte: "So Filtermaschinen, das haben ja eigentlich nur noch unsere Eltern", ist es ja jetzt wieder der letzte Schrei, der handgebrühte Kaffee.

Wir haben natürlich die gute alte Kaffeemaschine nie in den Ruhestand geschickt. Ich würde gerne sagen: In weiser Voraussicht. Aber eigentlich sind wir nur sehr, sehr langsam. So langsam, dass die Mode uns tatsächlich manchmal von hinten überholt und wir wieder voll im Trend liegen.

Sonntag, 2. August 2015

Zölibat für Wirtschaftslenker

Zölibat ausweiten! Nicht abschaffen. Nein. Wenn der ursprüngliche Gedanke dahinter ist, dass sich ein Priester, ein von Gott Berufener, seiner Berufung nur voll und ganz widmen kann, wenn er nicht  von einer Familie abgelenkt wird - dann sollten wir diesen Gedanken weiterspinnen.

Es ist eine absolut überlegenswerte Lebensform für diejenigen, die so sehr für ihren Beruf "brennen".  Es gibt dann diejenigen, die sich ganz ihrer Arbeit widmen. Unabgelenkt von Familie und ähnlichem Kleinkram. Gönnen wir ihnen auch noch jemanden zum Haushalt-Führen.

Und unsereins muss sich  keine Gedanken mehr darum machen, weshalb diese ganze "Vereinbarkeit" von Familie und Job so schlecht klappt. Keiner verlangt das von einem. Entweder entscheidet man sich für diesen "Brennen"-Karrieretrack, dann aber ohne Familie, die man ja sowieso so gut wie gar nicht sehen würde. Oder eben den ganz normalen Job, der sich dann aber ohne Probleme zeitlich verkürzen ließe, so dass auch das normale Leben zu seinem Recht käme. Und nicht dieser unheilvolle Anspruch, es ließe sich alles in einem Leben und möglichst auch noch gleichzeitig schaffen!

Sonntag, 26. Juli 2015

Wie früher

Beim Friseur gewesen. Viel kürzer. Trotzdem muss man die liebe Familie natürlich darauf aufmerksam machen, dass man anders aussieht. Daraufhin das eine Kind: "Mama, Du siehst aus wie früher."

Das ist doch mal ein schönes Kompliment.

Dienstag, 21. Juli 2015

Diätaufklärung

Habe meiner Tochter (aus gegebenem Anlass, sie machte irgendeine Bemerkung der Art "werde dick") alles erzählt, was es zum Thema Diäten zu wissen gibt.

- Sie funktionieren meistens nicht
- Momentan ist sie weit entfernt von irgendwie dick, das ist also ein Thema ohne Relevanz für sie
- Dick oder dünn sein macht einen nicht zu einem anderen oder besseren Menschen, da sollte man sich lieber mit anderen Eigenschaften beschäftigen, die man vielleicht verändern möchte
- Voraussichtlich wird sie niemals wieder so dünn sein wie jetzt. Gilt für fast jeden Zeitpunkt im Leben. Also lieber genießen, was man hat statt sich zu grämen um was man nicht hat und auch nicht haben wird.

Hätte ich mir so ein Gespräch mit meiner Mutter auch mal gewünscht?

Den letzten Punkt, den hätte ich mal gern ein bisschen eher gewusst. Das hat aber, glaub ich, Heilwig von der Mehden oder irgendeine andere Autorin relativ früh in irgendeinem Buch mit lustigen kleinen Geschichten erledigt (ja, sowas hab ich als Kind und junge Jugendliche gelesen).

Ansonsten war es wohl nicht nötig, weil ich in einer ernährungsnormalen Umgebung ohne Diäten im engeren Umfeld aufgewachsen bin - eine Sache, die ich gern an meine Tochter weitergeben möchte.

Glaube ich, dass es das letzte Gespräch zum Thema sein wird?

Nein, dazu ist das Thema Dicksein oder "Schwabbel" an Bauch und Oberschenkel schon zu verbreitet unter den Kindern, vor allem den Mädchen. Ja, auch bei den sieben-, acht- und neunjährigen Mädchen.

Sonntag, 19. Juli 2015

Ess ich - oder ess ich nicht?

Neulich auf einer Familienfeier sah mich eine Frau dabei, wie ich Reste meiner Kinder aufaß. Soweit, so gewöhnlich, denn man steht als Eltern doch häufig vor dem Problem: Wie viel Essen kann ich einfach so wegzuwerfen ohne mit meinen eigenen moralischen Grundsätzen in Konflikt zu geraten. Versus: Welches Essen, das meine Kinder essen, mag ich überhaupt und wie viel von dem, was ich mag, vertrag ich, ohne zuzunehmen wie eine Wasserbombe, die am Wasserhahn hängt.

Diese Dame sagte: "Ich hab ja damals nie die Reste aufgegessen."

Ich fragte nicht weiter, wie sie das meinte, hörte aber einen gewissen Stolz aus ihren Worten. Und werde nun von möglichen Interpretationen verfolgt.

Wollte sie damit sagen, dass sie
-  ihre Kinder viel besser im Griff hatte und deshalb entweder nur so viel genommen wurde, wie gegegessen wird (ein Ideal, dem ich natürlich auch entgegenstrebe) oder aber die Kinder gut genug gedrillt sind, um aufzuessen, egal wie voll der Magen ist
-  es ein bisschen eklig findet, zum Teil angebissene Reste aufzuessen? Versteh ich zum Teil, andererseits: Es bleibt ja in der Familie
- es nicht nötig hatte. Ähnlich wie es ja angeblich Männer gibt (oder gab), die sagen "Meine Frau hat es nicht nötig, arbeiten zu gehen" (weil er genug für alle verdient). War halt genug Geld und Essen da, dass man größere Mengen unbesehen wegschmeißen konnte
- sich selbst so wichtig war, dass sie nicht Reste isst, sondern gefälligst einen eigenen Teller mit den Sachen füllt, die sie selber essen möchte. Was für eine gesunde psychische Einstellung spricht, der ich ebenfalls nacheifere

Da ich ein freundlich gesinnter Mensch bin, gehe ich von der positivsten, und damit der letzten Interpretation aus und versuche mit dieser abschließenden Bemerkung diese Gedankengänge abzuschließen. Und wenn das Essen mir schmeckt, kann ich die Teller meiner Kinder sogar ablecken, da hab ich gar kein Problem mit, weder psychisch noch anderweit.

Freitag, 17. Juli 2015

Spontankauf

Was man so alles im Supermarkt sieht und meint zu  brauchen. Reinigungskit für die Spülmaschine. Nebenbei - weiß jemand mit Sicherheit, ob dieses Calgon-Zeug für die Waschmaschine nützlich oder Geldschneiderei ist? Bin grad zu faul, dazu Informationen zu suchen. Wer wüsste das auch, die Verbraucherzentralen?

Gut, also das Fläschchen gekauft (ja, teuer). Angeblich gut für alles und für den Geruch des Geräts. Aber trotzdem bisher ein Fehlkauf. Denn Voraussetzung ist, dass die Maschine damit einmal leer läuft! Also nur das Fläschchen und eine schnelle 60-Grad-Wäsche. Und das passiert leider nicht, in einem Fünf-Personen-Haushalt ist eine Spülmaschine einfach NIEMALS leer. Vor allem nicht, wenn die Kinder für die Leerung zuständig sind, bis man die mal erwischt hat, türmt sich das neu-dreckige Geschirr schon wieder für eine neue volle Ladung.

Dienstag, 14. Juli 2015

Einkaufsgewohnheiten

Beim Einkaufen wieder benommen wie auf der Flucht. Ich bin ja sogar noch stolz drauf, wenn ich allein bin und so schnell und geschickt einpacke, dass ich die diversen Karten überreichen kann, sobald die Kassiererin den letzten Artikel übers Band gezogen hat.

Oder wenn ich die Kinder dabei habe und die tatsächlich beim Einräumen helfen, so dass ich quasi in Ruhe an der Kasse stehen bleiben kann statt wie ein gehetztes Eichhörnchen die Sachen einzuräumen. Da sollten Sie mich mal sehen, stolz geschwellte Brust, so wohlerzogene Kinder (hüstel).

Dann seh ich die Oma hinter mir. Und frage mich: Wie lange werde ich zu diesem Pack-Sprint wohl noch in der Lage sein? Welchen Maßstab setze ich hier, an dem alle sich messen lassen müssen? Oder welchem Maßstab eifere ich da hinterher? Wieso lasse ich mich  eigentlich hetzen, wo ich doch hier das Geld ausgebe und dementsprechend eigentlich königlich behandelt werden sollte?

Erinnerungen an Belgien. Wo jede Kundin alle Zeit der Welt bekommt, bis auch die letzte Packung Butter sicher verstaut ist. Dann wird abkassiert und dann erst der nächste Kunde drangenommen. Es bleibt sogar noch ein wenig Zeit für ein paar nette Worte. Und das nicht irgendwo auf einem idyllischen Dort, nein, in der Hauptstadt. Besser für die Kassiererinnen. Besser für die Kundinnen. Weshalb haben wir uns in Deutschland dann für das gehetzte Klima entschieden?

Sonntag, 12. Juli 2015

Erklärungen


Kind liest laut. Ich korrigiere: "Das spricht man "Flirt" aus". Das Kind sagt: "Ach so." 

Ich, überrascht:"Weißt Du denn, was 'Flirt' heißt?" "Nein." 

Tja, da stehe ich mal wieder und habe es auch noch selbst heraufbeschworen - Erklärungen, Aufklärungen, Dinge, die erstaunlich schwer in Worte zu fassen sind.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Freizeit?

Es ging vor drei Tagen durch die Presse (z.B. die Süddeutsche): Eine Studie, derzufolge der Durchschnittsdeutsche pro Tag vier (!) Stunden Freizeit hat.

Dann wollen wir doch mal nachrechnen. Und müssen erst mal klären, was überhaupt Freizeit heißt.
Ist es Freizeit, wenn ich mit dem Rad zur Arbeit fahre? Mit dem Auto? Aber mit der Bahn schon, da lese ich ja schließlich etwas zu meinem Vergnügen, oder?

Also, der gestrige Tag, die Freizeit-Edition:

6.20 Uhr Aufstehen, Frühstück für die Kinder und mich machen (Brotdosen!), fertigmachen für die Arbeit.
Freizeit? 15 Minuten Zeitunglesen,

8.00 Uhr Auf zur Arbeit mit den Öffis.
Freizeit? Da ich dabei Zeitung oder Buch lesen kann, muss also Freizeit sein, satte 45 Minuten lang

9.00 bis 17.00 Uhr Arbeit - definitiv keine Freizeit. Oder wie zählt man die Mittagspause?
Ok: 30 Minuten Freizeit, 60 Minuten, wenn man weitere Kaffee- und Internetlesepausen dazuzählt

17.30 Uhr bis 19.00 Uhr Heimfahrt mit dem Fahrrad (ausnahmsweise). Sport, also auch
Freizeit, 90 Minuten lang?

19.00 bis 21.00 Uhr Elternabend. Das war mal definitiv keine Freizeit, bei aller Liebe zum Kind!

21.00 bis 21.30 Uhr Garten wässern. Hobby? Freizeit!
30 Minuten Freizeit

Also entweder hatte ich gestern 240 Minuten Freizeit, was ziemlich genau der Studie entspricht. Oder keine einzige, was eher meinem Gefühl entspricht, das abends sagte: "Bitte nicht noch so einen Tag in naher Zukunft!"

Sonntag, 28. Juni 2015

Strafe

Das Kind ist echt sauer auf mich. Und denkt sich die passende Strafe aus. "Jetzt musst Du wirklich alles für mich machen. Meine Jacke aufhängen, mein Zimmer aufräumen, das Geschirr wegräumen."

Und ich tagträume kurz, auf dieses Angebot einzugehen. Denn die meisten dieser Dinge mache ich sowieso. Und könnte mir dann wenigstens die damit einhergehenden Diskussionen ersparen, in denen ich Mithilfe einfordere. Fast hätte ich noch einen Wahnsinnsdeal abgeschlossen, als ich versucht habe, das Ganze auf einen Tag zu begrenzen - also den Tag, an dem ich alles machen muss.

Samstag, 20. Juni 2015

Viel zu tun

Mit drei Kindern, einem Haus mit Garten, einem Job, da ist man eigentlich immer gut beschäftigt. Dann gibt es Zeiten, wo sich die Aufgaben auftürmen und man denkt, man kommt nie wieder hinterher. Das ist doof.

Grad scheinen wir wieder an so einem Punkt zu sein. Kleinere Verschiebungen ("Wie, ich muss das Kind jetzt montags zum Sport fahren? Das hast Du doch immer gemacht? Das geht nicht!") führen zu größeren inner-emotionalen Verwerfungen. Eine mütterliche Nervenkrise droht, als der Antrag auf Ferienbetreuung eines Kindes zurückkommt mit der Bemerkung, dass 0 (in Worten: Null) Wochen gebucht wurden. Was natürlich definitiv falsch ist.

Bei drei Kindern in drei verschiedenen Institutionen die Ferienbetreuung zu buchen und dann nur einen Irrläufer zu haben, ist ja eigentlich gar keine schlechte Quote.

Trotzdem treibt der Gedanke an den notwendigen weiteren Papierkram und die so schlecht nur vormittags telefonisch erreichbare Institution mir ein bisschen die Tränen in die Augen. Weil eben wieder so ein Punkt ist. Geht hoffentlich wieder vorbei.

Donnerstag, 18. Juni 2015

Zählbarkeit

Ich wusste es. Schon als ich die Zahlen auf den Stufen der Kita zum ersten Mal sah, wusste ich, was uns da ins Haus steht.

Als Idee total charmant: Kinder im Alltag Zahlen erfahren lassen und gleich das zugehörige Symbol (die Zahl) mitliefern. 1. Stufe: steht eine "1" drauf. Geht bis hoch zu 19. Und beeindruckend, wenn kleine Kinder oft schnell sogar von 19 bis 1 rückwärts zählen können.

Aaaber. Was ich befürchte: Das kann den Grundstein für eine kleine bis mittlere Zählstörung legen! Ich hab als Kind auch mal eine Zeit gehabt, wo ich die Stufen nur nehmen konnte, während ich sie zählte. Quasi ein kleiner Monk, wenn Ihnen die Fernsehserie ein Begriff ist. Und so geht es bei meinem Kind auch schon los, jetzt werden die Stufen im Haus gezählt. Jedes Mal.

Daumen drücken, dass das wirklich nur Zahlenlernen ist und kein längerwährender Tick wird.

Update 19.06.: Heute musste das Kind umdrehen, die Treppen noch mal hoch: "Mama, ich hab vergessen zu zählen!" Alle meine Befürchtungen ...

Dienstag, 9. Juni 2015

Intelligente technische Helferlein?

Natürlich darf man sich nicht einfach blind auf sein Navi verlassen. Weiß ja eigentlich jeder. Und besonders misstrauisch sollte man werden, wenn eine Strecke, die maximal 20 km betragen sollte, plötzlich mit 38 km angezeigt wird.

Leider bin ich, wie so oft, erst hinterher klüger. Beim Auffahren auf die Autobahn dachte ich noch: "Ist das nicht die falsche Richtung?" Und so war es dann auch. Ein Mini-Stau in der richtigen Richtung (sorry, aber 20 km in die andere Richtung, selbst mit Stau wäre ich da wahrscheinlich schneller durchgekommen) hat vermutlich das Gerät durcheinander gebracht und mir dann geraten, doch bitte bis zum Autobahnkreuz in entgegengesetzter Richtung zu fahren, um wieder auf Kurs zu kommen.

So ein ganz kleines bisschen künstliche Intelligenz, da hätte ich mal gar nichts dagegen!

Samstag, 6. Juni 2015

Sommerfreuden

Heut habe ich erst mal ein bisschen neidisch auf süddeutsche Internetbilder von reifen Gartenerdbeeren geschaut. Unsere Erdbeeren blühen zum Teil noch, die anderen sind mini und grün. Und das liegt ganz sicher nicht nur am mangelnden gärtnerischen Talent, sondern zum hauptsächlichen Teil an diesem bisher unglaublich kalten Sommer hier im Norden Deutschlands.

Überhaupt erst vorgestern fiel uns auf, dass die Kinder noch keine Sandalen haben - war bisher überhaupt kein Thema, aber dann von jetzt auf gleich bei 30 Grad plötzlich ziemlich dringend geworden.

Nun ja, das soll ja kein Wetterblog werden. Aber noch zum schönsten Sonnenschein, der heute herrschte (die paar dunklen Wolken zwischendrin, das sehen wir hier oben nicht so eng): Bisher hielt ich das ja für amerikanische Propaganda, aber tatsächlich kann ein Rasensprenger den Kindern den Schwimmbadbesuch quasi ersetzen! Außerordentlich praktisch und ein gutes Gewissen hat man auch noch, weil man nicht nur einfach dekadent den Rasen wässert - was ehrlich gesagt, wir erwähnten es schon, angesichts dieses bisherigen Sommers auch absolut noch nicht nötig war.

Dienstag, 2. Juni 2015

Die Taschengelddebatte

Ich bin natürlich immer dafür, dass meine Kinder lernen, ihre berechtigten Interessen zu vertreten. Und es ist sicher gut, wenn sie argumentieren lernen. Aber wieso muss uns nun ausgerechnet die Schule die Taschengelddebatte ins Haus bringen?

Natürlich immer mal wieder durch die Mitschüler. "Mama, alle kriegen mehr als ich, wirklich alle!"

Aber nun auch noch durch irgendein ominöses Buch im Fach "Gesellschaft", wo es um Empfehlungen für die Höhe des Taschengelds geht. Nun gut, nutzen wir das Ganze gleich noch mal, um bei einer gemeinsamen Google-Suche ein bisschen Quellenkritik mit dem Nachwuchs zu üben. "Nein, gutefrage.net ist keine Seite, bei der man unbedingt immer objektive und gute Tipps bekommt." "Nein, man nimmt nicht automatisch immer das erste Google-Suchergebnis und hält das für die Wahrheit."

Aber ich muss zugeben, selbst laut diversen Jugendamt-Empfehlungen liegen wir deutlich unterhalb der Richtlinien. Was wir mit schierer Kinderzahl ("so viele Kinder, fressen uns die Haare vom Kopf") entschuldigen könnten, aber vielleicht ist ja tatsächlich ein bisschen Luft nach oben.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Didaktik-Dilemma

Abends. Sagen wir, so halb zehn. Kind ruft: "Mama, bei Minus, schreibt man da die größere Zahl immer nach oben?"

Natürlich wundert man sich als erstes, weshalb das Kind um diese Uhrzeit Hausaufgaben macht. Aber nun je, besser spät als nie. Und dann überlegt man noch, ob man jetzt klugscheißen sollte à la "in Deinem Alter schon, später geht es auch anders rum".

Oder, und das ist die Frage, die am längsten im Kopf bleibt, ob man da noch mal grundsätzlich ran müsste an das kindliche Verständnis von Subtraktion. Und das bei der Schule, die sich Kompetenz ganz groß auf sämtliche Fahnen schreibt, weg vom sturen Auswendig-Lernen von Subtraktions-Algorithmen. Ts, ts, ts.

Aber hey, es ist abends, halb zehn. "Ja!" schreit man zurück. Und das wars.

Montag, 25. Mai 2015

Schwimmbadnachmittag

Heute nachmittag hatten wir, wie ungefähr 50% aller Eltern kleiner Kinder in Hamburg, die glorreiche Idee, ins Schwimmbad zu gehen. Klar, Feiertag, nicht ganz ideales Wetter, aber man will trotzdem mal was nicht ganz alltägliches machen (jaha, so ist das mit kleinen Kinder, ein Schwimmbadbesuch ist "nicht ganz alltäglich" - jedenfalls bei uns nicht!).

Wir bemerkten also schon in der schwimmbadeigenen Tiefgarage, dass es voll werden dürfte, fanden irgendwo zwischen Ebene -3 und -4 aber doch noch einen Parkplatz. Im Schwimmbad war es voll, aber wir sind nicht verwöhnt und machten es uns so nett wie möglich. Ab 18.00 Uhr war dann aber plötzlich himmlischer Friede! Platz, wohin das Auge schaute. Und das bei einem Bad, das großstädtische Öffnungszeiten bis 22.00 Uhr hat!

Fester Plan für nächstes Mal: Endlich mal ein Ausflug, der unserem natürlichen Wochenendrhythmus entgegenkommt! Kein Museum, das mit Schließzeit 17.00 Uhr drängelt und deshalb leider nie in die engere Wahl kommt  ("Nee, ist schon nach drei. Bis wir da sind, ist es vier. Und dann fangen sie ab halb fünf schon wieder an, einen rauszuschmeißen. Das lohnt nicht."). Nein, gemütlich Kaffee-Trinken, irgendwann gegen 17.00 losfahren, das leere Bad genießen (schaffe ich es da etwa sogar, ein paar Bahnen zu schwimmen?!) und mit anständig müden Kindern pünktlich zur Bettgehzeit nach Hause.

Pläne. Träume. Sie kennen das. Schaun wir mal.

Sonntag, 24. Mai 2015

Die Illusion von Produktivität

Computer. Arbeitsgeräte, ganz klar. Wenn man also abends stundenlang dran sitzt, dann muss man doch produktiv tätig gewesen sein, oder?

NATÜRLICH NICHT! Man (also ich) verdaddelt seine Zeit. Mit Spielen. Und Lesen. Und hinterher fühlt es sich so komisch an, so ein Zwischending aus Tun und Nichts-Getan-Haben. Ähhhrg.

Sonntag, 17. Mai 2015

Persönliche best of der re:publica 2015 - Teil 2 (und Ende)

Keine Sorge, es kommt kein Teil 3 mehr, irgendwann ist das Thema dann auch mal durch - auch wenn ich mir wünschen würde, ich nähme mehr der Denkanregungen in meinen Alltag mit.

Also:
Ganz praktische Tipps, falls man vorhat, mit YouTube sein Geld zu verdienen: "Sind YouTuber 'wachstumsgeile Kommerzhuren'?" Samt Diskussion darüber, was die verschiedenen Verdienstmöglichkeiten bedeuten für die Glaubwürdigkeit und ob es eine saubere Trennung von Inhalt und Werbung auf YouTube gibt oder geben kann.

Zwei unterschiedliche Arten mit Ausgrenzung von Migranten und Muslimen umzugehen, werden in  "Europa, wir müssen reden. Mit Comedy und Alltagsgeschichten gegen Ausgrenzung" besprochen. Dabei habe ich 1. eine gute neue Comedien kennengelernt (ich kannte Jilet Ayse vorher nicht) und 2. zwei tolle, beredte Frauen gesehen.

Die größten, meisten, enthusiastischsten Fremdempfehlungen gab es für @astro_alex. Der Astronaut Alexander Gerst erzählt von seiner Reise mit der ISS und - das muss ich mir jetzt erst mal anhören. Soll wirklich sehr berührend sein. Ahh, Minute 5:03, erste Tränen bilden sich, ich verstehe.

Freitag, 15. Mai 2015

Persönliche best of der re:publica 15 - Teil 1

Selber gesehen und für sehr gut befunden:

Friedemann Karig erzählt von der "Abschaffung der Wahrheit".  Karig ist ein talentierter Moderator (falls man mal in die Verlegenheit kommt, einen buchen zu müssen) UND liefert eine tiefgehende Analyse dazu, was Verschwörungstheorien sind und wie wir uns eigentlich darauf einigen, was "Wahrheit" ist. Danach kamen mir der nächste Vortrag zu einem ähnlichen Thema (wie konstruiert Pegida Wahrheit, in welcher Welt leben die eigentlich, Ingrid Brodnig: "Die kaputte politische Debatte") ein bisschen oberflächlich vor - und vor allem etwas zu deutlich als Werbung für ihr Buch.

Ein Buch bewarb auch Gunter Dueck - in seinem Fall hat es mich aber gar nicht gestört. "Schwarmdummheit" sein Thema. Bzw. eigentlich "Die Entstehung von Dummheit in Meetings" und wieso die von BWLern und ihren Weisheiten dominierte Arbeitswelt nicht so richtig funktioniert. Möglicherweise hatte ich etwas zu wenig geschlafen, vielleicht war ich auch leicht überreizt ob der vielen Anregungen der Re:Publica, aber ich hatte das ein oder andere Tränchen im Auge und stellte im Kopf Listen zusammen, wem ich Gunter Dueck alles unbedingt als Redner für große Motivationsevents und kleinere Führungskräftemeetings empfehlen muss. Quasi allen meinen ehemaligen Chefs und deren Chefs. Jeden, der in einem Konzern arbeitet.Tja, so siehts aus.

Sonntag, 10. Mai 2015

re:publica 2015 - Nachlese

Hach. Schön war's. Wo? Auf der Re:Publica in Berlin! Wo ich vorher doch befürchtet hatte, dass die letztjährige Euphorie mehr an der Lebenssituation lag (Jobwechsel, yeah) und sich nicht wiederholen lässt.

Aber nein. Es tut einfach gut, an einen Ort zu fahren, wo die Zukunft des Internets besprochen wird und es zumindest nicht nur darum geht, wie damit mehr Geld verdient werden kann.

Es gab viele tolle Vorträge, die alle für dieses Internet aufgezeichnet wurden. Einige habe ich gesehen. Andere möchte ich mir dringend anschauen, solange die guten Vorsätze noch frisch sind, es auch wirklich zu tun. Wie erfolgreich ich dabei bin, kann man hier in den nächsten Tagen verfolgen. Oder eben überspringen, wenn man schon weiß, dass Online-Videos von Vorträgen samt einer mehr oder minder euphorischen Kurzzusammenfassung nichts für einen sind.

Ansonsten, was habe ich gelernt?
- Männer profitieren doch sehr von Business-Dresscodes. So ein Anzug oder ein Sakko macht einfach mehr her, als wenn man einfach irgendeine Jeans und das T-Shirt, was im Stapel grad oben lag, überwirft (=70% aller Männer auf der rp15). Frauen haben da etwas mehr Bandbreite, ich sah einiges an schöner und durchdachter Damenmode

- Sich mit einem Blogtitel à la "Hausfrau und Mutter" vorzustellen ("Guten Tag, ich bin "Hausfrau-und-Mutter") funktioniert ungefähr so schlecht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Zumindest wenn das nicht ein total bekannter Blogtitel ist (kleiner Hinweis: Ist es nicht)

- Es ist total ok, wenn die eigene Arbeit sich nicht sofort und direkt wirtschaftlich rechnet ("ich mache x, dafür bezahlt jemand y, weil er x total dringend braucht/nicht selber machen will), sondern wenn diese Arbeit mehr im gesamtgesellschaftlichen Sinne nützlich ist. Oder einfach nur tierisch Spaß macht. Dafür muss man kein schlechtes Gewissen haben. Man kann versuchen, das durch Crowdfunding o.ä. finanzieren zu lassen, wenn genug andere Menschen das auch sinnvoll finden.

- In Diskussionen ist ein bisschen Gegenposition echt schön für die Dynamik. Nur ich bin dafür wieder nicht geeignet wegen hohem "aber alle müssen mich doch mögen"-Faktor.

- re:Publica mit Smartphone macht noch ein bisschen mehr Spaß als ohne. Das Programm ist immer aktuell auf der App. Und eventuell verstehe ich ein ganz kleines bisschen den Zauber von Twitter. Was ich allerdings nicht verstehe: Die 7 Tweets von unterschiedlichsten Twitterern: "Jetzt auf Bühne 2: "Titel des Vortrags"! " Was ist hier der Mehrwert für die Follower, wenn dann nicht zumindest ein oder zwei Perlen des Vortrags oder Zustimmung oder Widerspruch folgen?

Sonntag, 3. Mai 2015

Piëch ist alt - wo wird dieser Aspekt eigentlich mal erwähnt?

Nicht in allen Artikeln zum derzeitigen Machtkampf bei VW (Piëch gegen Winterkorn, wenn ich das mal so platt zusammenfassen darf) wird Herrn Piëchs Alter erwähnt. 

Hier allerdings schon. Manchmal wird dann der fällige Generationenwechsel angesprochen.Aber kann mal bitte jemand sagen: Ferdinand Piëch ist sehr alt! 78 ist schon nicht mehr grad so im Rentenalter. Das ist fast 80. Das ist richtig, richtig alt. Das ist "hoffentlich brech ich mir nichts mehr"-alt. Oder "oh, werd ich jetzt schon tüdelig"-alt. 

Ich hoffe tatsächlich, dass ich, sollte ich das Glück haben, dieses Alter mal zu erreichen, mir dann Gedanken darum mache (wenn ich mir dann noch so klare Gedanken machen kann), was wirklich wichtig ist im Leben, das aller Wahrscheinlichkeit sehr, sehr bald vorbei sein wird. 

Und wie wichtig ist dann der Millardenkonzern VW? Soweit ich weiß, hat man immer noch keinen Weg gefunden, Geld und Macht mit rüber zu nehmen, oder?

Wegen solcher Gedanken bin ich halt nirgends Vorstands- oder sonstwie-Chefin, ist schon klar.

Freitag, 1. Mai 2015

Familienalltagstipps - geprüft

Birgit Geistbeck sammelt in einer Blogparade Vorschläge für einen entspannteren Familienalltag.  Ich glaub nicht, dass ich noch unbekannte Tipps habe - aber nachlesen wollte ich doch mal, was die anderen so machen, was ich davon schon mache und was ich gern ausprobieren würde.

Ahoipopoi schlägt die 10-Minuten-Regel vor für gemeinsames Aufräumen. Zehn Minuten, alle zusammen und alle machen mit beim Aufräumen (hier sehe ich eine kleine Schwäche des Modells). Die Idee propagiert mein Mann  immer, setzt sich aber nicht durch damit. Das probieren wir definitiv noch mal aus.

Geliebte Ordnung ist für den Wochenkochplan und hat auch Beispiele dafür auf ihrer Webseite, damit man die Einkäufe planen kann und außerdem von der Last des Nachdenkens während der Woche befreit ist. Mir macht das wirklich zu schaffen, dieses ständige "Was gibt es morgen zu essen?" Gute Idee, die ich in meinen Nur-Hausfrauen-Phasen intensiver gelebt habe, inzwischen, weil alle auswärts mittag essen, leider nicht mehr. "Leider", weil dadurch oft am Wochenende entweder verzweifelte Kurzfristeinkäufe anstehen oder aber sonntags leider die wichtigste Zutat für das spontan geplante Mittagessen fehlt.

6Hausgeister hat das Bügeln aufgegeben. Willkommen im Club. Ordentlich die Wäsche aufhängen (und hinterher nicht in den Korb feuern, das muss ich den Kindern noch besser beibringen), dann sind auch gar nicht so viele Falten drin. Unterwäsche, Bettwäsche, Handtücher, wen stören da schon Knitterfalten. Pullis und Jeans: Etwas großzügig drüber hinwegsehen, dann geht das schon. Bügelfalten wollen allerdings neu gemacht werden nach der Wäsche (und gehören eigentlich in die Reinigung, aber wer hat schon Zeit fürs Wegbringen und Abholen) und auch Hemden und Blusen warten im Bügelberg auf ihre Glättung.

Bei der Kellerbande wird Kindergeschirr in Kinderreichweite eingeräumt. Das habe ich sogar noch ausgeweitet: Sämtliches Geschirr, dass wir im Alltag benutzen, steht in Kinderhöhe in den unteren Schubladen. Hervorragend, damit die Kinder die Spülmaschine ausräumen und den Tisch decken können!

Donnerstag, 30. April 2015

Wachstumsschub gewünscht

Bitte, bitte, bitte, nur noch die zwei Zentimeter mehr, die es braucht, damit dem Kind das "große" Fahrrad endlich richtig gut passt und ich nicht immer anschieben muss, sobald die Steigung mehr als 0,02% beträgt!

Ansonsten bin ich natürlich schwerst stolz auf mein großes kleines Kind und freue mich wie wahnsinnig über die Tatsache, dass wir beim nächstbesten Flohmarkt endlich, endlich ein bis zwei Fahrzeuge verkaufen können. Wo doch bisher immer nur neue angeschafft und der Fuhrpark vergrößert wurde.

Bei den Klamotten haben wir das Prinzip "Rauswachsen und Weitergeben" inzwischen schon perfektioniert, nun scheint es endlich auch auf andere Lebensbereiche überzugreifen. Ich sehe mich schon dem neuen Minimalismus zuschweben - so in zehn oder zwanzig Jahren.

Dienstag, 28. April 2015

ToDo-Listen

Wenn wirklich wichtige Dinge verloren zu gehen drohen, dann werden hier To-Do-Listen angelegt. Meistens von mir. Genauso wie Einkaufslisten übrigens, aber das ist noch einmal eine etwas andere Geschichte.

Zettel mit Anmeldefristen und Überweisungsträgern drohen also im Papierstapelchaos verloren zu gehen, außerdem stehen diverse Geburtstage an, für die Geschenke besorgt werden müssen und nebenbei fällt einem ein, dass das dritte Kind endlich auch mal mit einem Sport anfangen könnte.

Alles schön notieren. Nach einer Woche draufschauen und seufzen, wie viel noch zu tun ist. Und zwei Wochen später wundern, dass all die wirklich wichtigen Dinge tatsächlich erledigt wurden. Wenn nicht, kann man sie getrost streichen, so wichtig waren sie dann wohl doch nicht.

Donnerstag, 23. April 2015

Glück und Unglück der Hausfrau

Glück der Hausfrau: Den Boden des Wäschekorbs zu sehen. Yeah, langes Wochenende, maschinenweise Dreckwäsche gesäubert, strike.

Unglück der Hausfrau: Eine halbe Stunde nach dem Glücksgefühl setzt die wochenendliche Badezeit ein und sämtliche Familienmitglieder hinterlassen riesige Haufen an Schmutzwäsche. Grrh.

Dienstag, 21. April 2015

re:publica - Countdown

Große Vorfreude. Zunächst hatte ich gemerkt, dass sehr viele meiner Lieblingsblogs jedes Jahr im Frühling über diese mysteriöse "Re:Publica" schreiben. Dann, letztes Jahr, bin ich endlich mal hingefahren und war total hin und weg, inspiriert und was nicht noch.

Nun fahre ich dieses Jahr wieder. Freue mich schon. Und hab natürlich sofort ein bisschen Angst, ob die Vorfreude auch gerechtfertigt ist. Beim ersten Überfliegen des Programms dachte ich: "Wo sind die Knaller", und wollte schon enttäuscht sein. Aber beim genaueren Durchlesen scheint doch wieder viel dabei zu sein. Ich bin gespannt, welche Themen sich dieses Jahr für mich herauskristallisieren. Letztes Jahr waren es die ganzen journalistischen Projekte wie Hamburg-mittendrin, samt Diskussion zu den Bezahlmodellen von Texten im Netz, dann die Welt der Computerspiele, Computer und Medien im Schuleinsatz und natürlich die Mütter-/Elternblogs.

Als nächstes muss ich dann über meinen Umgang mit meinen Lieblingsbloggerinnen (siehe Blogroll) nachdenken. Man hat das Gefühl, man kennt sie, weil man ja viel über sie und ihr Leben liest (meint man zumindest). Aber die kennen einen ja gar nicht. Einfach anquatschen: "Entschuldigung, ich find so toll/witzig/einfühlsam, was Du so schreibst, wollen wir nicht Freundinnen werden" ist ein bisschen plump.

Wahrscheinlich muss ich mir einfach eingestehen, dass es eine Fan-Beziehung ist (was nicht umsonst ein bisschen klingt wie "Fernbeziehung") - und das mir, wo ich doch selbst als Teenager peinlich vermieden habe, kreischendes Fangirl von irgendwem zu sein!

Sonntag, 19. April 2015

Benjamin Clementine - in aller Munde, nun auch in diesem Blog

Nachdem der Musiker Benjamin Clementine in letzter Zeit in vielen Zeitschriften besprochen wurde, konnte ich mich nicht zurückhalten, ihn mal bei YouTube zu suchen.

Und ja, das ist speziell. Aber ansprechend. Gibt's dafür schon eine Kategorie? Na ja, da mein Musikgeschmack prinzipiell am Ende meiner Jugend stehen geblieben ist, bei mir schon mal nicht!

Falsch verstanden

Es gibt ein ganzes Genre zu "Verhörern" von Liedern. Also Texte, die man falsch verstehen kann, sei es, weil man nicht gut Englisch kann, sei es, weil ... es eben so klingt!

Wie nennt man das, wenn man einen ganzen Albumtitel falsch versteht? Ich habe mir wirklich lange und nachdrücklich eingebildet, das Album von Yusuf, Cat Stevens, hieße "Tea at the Tillerman's". Wobei die Tillermans ein typisch englisches Paar waren, und klar musste man mit denen dann gemeinsam Tee trinken und vielleicht ein paar nette Lieder anhören.

Heißt es aber nicht, wie natürlich jeder außer mir längst weiß. Heißt "Tea for the Tillerman", wobei "Tillerman" so was langweiliges oder aber Eingebildetes (da bin ich mir noch nicht ganz einig) wie "Steuermann" heißt.

Freitag, 17. April 2015

Manchmal ist Erziehen wie Theater

Wenn man seinen Text schon kennt und die Zeichen, wann man dran ist. Dabei die nötige Betonung und Ernsthaftigkeit nicht vergessen.

Mit Glück  fühlt es sich hinterher trotzdem richtig an und nicht nur wie aufgesagt.

Wenn man zum Beispiel merkt, wie ein Kind die Versicherung braucht, dass man es lieb hat. Und ja, auch genauso lieb, wie das Geschwister.

Oder natürlich die ernste Ermahnung, vielleicht sogar das Schimpfen. Dann, wenn man ausnahmsweise mal nicht wutschnaubend versucht, pädagogisch korrekt zu bleiben. Sondern merkt, dass die Form jetzt gewahrt werden muss, indem bekannte Verbote bekräftigt werden.

Manchmal muss man sich dabei sogar das Lachen verkneifen. Und manchmal nicht. Dann muss man nur aufpassen, dass das Kind mitlachen kann und sich nicht ausgelacht vorkommt. Was mit langsam einsetzender Pubertät immer schwieriger wird. Ach ja.

Mittwoch, 15. April 2015

Die Systemfrage stellen

Manchmal lese ich Dinge und der Autor rührt da etwas an. Neulich erst zur Finanzkrise, obwohl ich Artikel dazu im Allgemeinen meide.

Und nun hier, in der ZEIT (online stellen sie es wohl erst später, der Print-Artikel ist vom 1. April, siehe hier im Inhaltsverzeichnis: http://leserservice.zeit.de/diesewoche/2015/14/web/):

Der Soziologe Hartmut Rosa (ein häufiger Gastexperte in der ZEIT, wenn man sich mal die Ergebnisse der Internetsuche anschaut) stellt die Systemfrage.

Lebendigkeit bedeutet, der Welt ganz körperlich verbunden zu sein. Arbeit, Kunst, Pflege, Trauer verbinden uns mit der Welt. Lebendigkeit widersetzt sich der "Logik der Steigerung und Optimierung, der Beherrschung und Kontrolle" - und stellt damit eben die Systemfrage!

In welchem System will man leben? Was ist einem Lebendigkeit wert? Bedeutet das beständige Unter-Kontrolle-Halten und optimieren der eigenen Stellung an der Arbeit, beim Sport, in der Gesellschaft ein Versteinern der Lebendigkeit?

Auha, da denken Sie mal in Ruhe drüber nach.

Montag, 13. April 2015

Hochzeit - in modern?

Dieser Frühling bringt einen Schwung (na gut, zwei) Hochzeitseinladungen! Ganz ungewohnt, seit meiner eigenen Hochzeit bin ich gefühlt alle zehn Jahre mal zu so was eingeladen worden. Ob das daran liegt, dass mich keiner einlädt oder dass keiner heiratet in meinem Freundes- und Verwandtenkreis - das lassen wir einfach mal dahingestellt sein.

Und nun? Was macht man nun? Passt das Kleid von der letzten Feier noch, oder sehe ich damit immer noch so schwanger aus wie damals? Kann man auf zwei Hochzeiten im selben Sommer dasselbe Kleid anziehen? Hm, die Gästelisten dürften sich eher weniger überschneiden, das ist schon mal gut. Und was ziehen die Kinder an? Oder fährt man, verwegener Gedanke, mal ohne Kinder?

Und was schenkt man? All diese megawitzigen Ideen, wie man Geldgeschenke verpackt?

Und wie wird gefeiert? Was muss man vorbereiten? Wird überhaupt was erwartet? (Bei den einen mehr, bei den anderen weniger, würde ich sagen.) Wie feiert man überhaupt in modern und stylish? Gibt es da noch alberne Spielchen oder ist das unter unser aller Würde? Aber wie feiert man denn sonst?

Ich bin völlig ungeübt in sowas, man merkt das schon, oder?

Samstag, 11. April 2015

Osternachlese


  • Der erste Korb mit Ostersüßigkeiten leer. Jedes Kind hat einen, das kleinste war am schnellsten. Wobei ich den Startschuss zum großen Hasenvernichten gegeben habe, selber schuld, könnte man also sagen. Vielleicht lernt sie das mit dem Einteilen noch. Oder auch nicht, schließlich ist jeder anders veranlagt, haben mich meine Kinder gelehrt
  • Frühjahrsputz. Ein bisschen juckt es mich in den Fingern. Aber nur ein bisschen. Ich hoffe, mit einmaligem Abtauen des Gefrierschranks habe ich das im Griff und kann mich wieder problemlos auf dem Sofa zurücklehnen.
  • Der Garten geht los. Rasen möchte zum Beispiel gemäht werden, damit diese merkwürdigen dunkel-blütigen Unkräuter sich nicht weiter ausbreiten. Aber was soll man machen? Heute vormittag ist es sonnig, aber wir haben andere wichtige Dinge zu tun. Am Nachmittag soll es regnen. Und morgen ist ja Sonntag mit einzuhaltender Sonntagsruhe. Kann man nix machen, ne?


Donnerstag, 5. März 2015

Wechsel der Jahreszeiten

Die Tiere wechseln ihr Fell oder geraten in die Mauser. Wir haben es immerhin schon geschafft, bei zwei von drei Kindern den Schrank größen- und wettermäßig aus- und umzuräumen. Jetzt stehen umfangreiche Neuanschaffungen an, fürchte ich. Die wachsen halt auch wie die Grashalme!

Sonntag, 1. März 2015

So ein Arrgh-Tag

Zwei Mal die Waschmaschine NICHT angeschaltet (und natürlich erst zwei Stunden später gemerkt, als ich die Wäsche rausholen und aufhängen wollte). Dann noch meine Handtasche stehen lassen. Zum Glück auch noch bemerkt und wiederbekommen.

Trotzdem: Mein Hirn scheint überfüllt zu sein, so dass es zu Kurzschlüssen kommt. Muss ich mich mit meinem Stress-Level beschäftigen?

Oder Alzheimer. Nachdem das Einsetzen weiterer körperlicher Gebrechlichkeiten ja langsam auf das Alter hinweist.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Hirnwäsche komplett

Das Etappenziel ist erreicht. Das Kind äußert als Berufswunsch Ingenieurin und plant als Hobbys Geigespielen und Gartenarbeit.

Bitte nicht dran rühren, liebes Leben, liebe Schule, liebe Mitmenschen, wir möchte dieses fragile Ergebnis unserer jahrelangen Einflüsterungen noch eine Weile genießen - bis sie sich dann für Goldschmiedin, Speedmetal und Bis-in-die-Puppen.Ausgehen umentscheidet.

Dienstag, 3. Februar 2015

Ferienbetreuung - hier und andernorts

Betreuung während der Schulferien ist ja in Deutschland ein großes Thema. 12 Wochen Schulferien, aber nur 24-30 Tage Urlaub (ich glaube, es geht sogar noch weniger Urlaub laut Bundesurlaubsgesetz, erschreckend, oder?) . Da muss also eine Ferienbetreuung her.

In Hamburg war das bisher so, dass man, wenn man einen Hortplatz hatte (also Betreuung für nachmittags, wenn die Grundschule um 13.00 Uhr zu Ende ist bis zum hoffentlichen Arbeitsende der Eltern), sich auch um die Ferienbetreuung keine Sorgen machen musste, das haben die mit-erledigt. Allerdings gab es nicht genügend Hortplätze für alle.

Inzwischen sind fast alle Grundschulen auf Ganztagsschule umgestellt. Und ich kann nicht für alle sprechen, aber bei uns läuft das nicht perfekt, aber ganz gut - die Welt berichtet darüber, welche Lücken das System hier, aber vor allem in anderen Bundesländern, noch hat.

In Hamburg bezahlt man das ganze Jahr einen Elternbeitrag, der sich nach dem Einkommen und der Anzahl der Kinder richtet, die in Kita und Ganztagsschule gehen. Dafür wird das Kind in den Ferien umsorgt. Kleinere Mankos: Die Essensauswahl ist eingeschränkt, da das System neu ist, hakt es noch hie und da und man muss sich im Vorhinein fürs ganze Jahr festlegen, wie viele Ferienwochen man wohl braucht. Also besser nicht den Job wechseln oder arbeitslos werden, oder bloß mal umplanen.

Und wie sieht das im Vergleich mit anderen Ländern in Europa aus? Da gibt es natürlich große Unterschiede, allein schon in der Feriendauer. Zum Beispiel: drei Monate Sommerferien in Italien - wie machen es die berufstätigen Eltern da? Großeltern oder bezahlte Betreuung, sagt Die Presse.

Wie das wohl in anderen Ländern aussieht, die uns als leuchtende Vorbilder der kindlichen Außer-Haus-Betreuung vorgestellt werden? Ein paar (etwas ältere) Aussagen dazu findet man hier zu Schweden, Finnland und Frankreich: http://www.kindergartenpaedagogik.de/913.html . Wär schön, da mehr zu wissen.

Freitag, 30. Januar 2015

Schulentscheidungen - mal eben auf den Kopf gestellt

Wenn das Kind, von dem man dachte, man müsse sich um seine Schullaufbahn keine weiteren Sorgen machen, den Tag Zeugnisferien genießt, den es hier zum Schulhalbjahr gibt. Dann dauert es nur noch ca. einen halben Tag bis
- die Mutter spöttelt, dass es an "normalen" Schulen ja Halbjahreszeugnisse gibt
- ihr siedendheiß einfällt, dass wegen 4. Klasse, Übergangszeugnis, eben doch ein Zeugnis im Ranzen lauern müsste
- und das Kind sagt: "Doch, ich hab doch eins. Aber weißt Du, was komisch ist, Mama? Dass da steht, ich soll in die Stadtteilschule gehen".

Und dann dauert es nicht mal eine komplette Sekunde, bis der mütterliche Blutdruck von 110 auf 180 ist, was sie sich aber keinesfalls anmerken lassen darf, denn eigentlich ist es ja egal, ob das Kind Abitur macht oder nicht, hauptsache gesund, sagt man doch heutzutage, oder? Oder war das "Hauptsache glücklich"? Ich weiß es nicht mehr.

Ich weiß nur, dass es ca. eine Stunde dauerte, bis sich aufklärte, dass der Lehrer sich geirrt hat und falsch eingetragen hat (Mein Gott. Das ist ein Kreuz, auf das es ankommt. Klar, da irrt man sich dann halt mal).

Und in dieser Stunde lief quasi in Endlosschleife bei mir: "Weshalb haben die denn nichts gesagt? Die hätten doch was sagen können, dass sie das Kind für nicht gymnasialgeeignet halten. Das hätten sie doch sagen müssen, als wir da im Gespräch so fröhlich raustrompeteten, an welche Schule sie nächstes Jahr gehen soll. Was machen wir denn jetzt? Die Stadtteilschule haben wir uns doch nicht mal mehr angeschaut. Stadtteilschule, weil es heißt, Kinder, die von übermotivierten Eltern aufs Gymnasium geschickt werden, obwohl sie dafür keine Empfehlung haben, scheitern dort und sind dann frustriert bis zum Ende der Schulzeit? Oder doch erst mal Gymnasium und nach der sechsten kann sie immer noch wechseln? Was heißt "kann", wenn sie nicht geeignet ist, muss sie ja. Aber wer in ihrer Klasse ist dann überhaupt geeignet. Und kann ich mich so in meiner Einschätzung geirrt haben? Was ist mit diesen ganzen Tests mit sehr guten Ergebnissen, die das Jahr über zu Unterschrift bei uns eintrudeln.... Heul, WIR HATTEN DOCH ALLES GEPLANT, wieso muss das jetzt alles wieder über den Haufen geschmissen und bis Montag neu entschieden werden?"

Ja. So lief das. War scheiße. Ist ja jetzt vorbei. Und an meiner Coolness Marke "Hauptsache glücklich" muss ich wohl noch ein wenig arbeiten.

Dienstag, 13. Januar 2015

Kinder, Internet - Aufklärung und so

Ja, ja, ich weiß, Herlocken unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. DIE Aufklärung geht auch langsam los bzw. wird intensiviert fortgesetzt - dieses Jahr zu Weihnachten gab es einen Rundumschlag kindergerechte Aufklärungsliteratur.

Aber die Aufklärung, worauf man im Internet so achten sollte, die geht grad auch verstärkt los. Also welche Dinge man bewusst oder unbewusst von sich preisgibt - und bei welchen man das lieber lassen sollte.

Erstes Beispiel: Spielernamen wählen. Kinder sind zum Teil schwer quizduell-abhängig. Ja, auch schon die Kleine, die gar nicht lesen kann, die versaut dann gern mal der Mama den Spieleschnitt (weil sie natürlich noch keinen eigenen Account hat). Ja, Quizduell. Falls Sie's nicht kennen: Man spielt gegen bekannte oder unbekannte Menschen im Internet Günter-Jauch-mäßig jeweils drei Fragen je Wissensgebiet. Mal fängt der eine an mit Antworten und mal der andere. Und am Ende sieht man, wer mehr richtig hatte.

Aber ich schweife ab. Spielername wählen. Macht der Große durchaus schon hin und wieder. Und dann als erstes der Hinweis, dass man aus dem Namen am besten weder den echten Namen, noch das Geschlecht, noch das Alter oder den Wohnort ablesen können sollte. Also besser nicht "RudolfHH2002" (dies ist ein Beispiel, ist hoffentlich klar). Und warum nicht, das sind dann die interessanteren Gespräche. Oder schauen, welche Spiele denn dann unverhofft mit einer Chat-Möglicheit verknüpft sind (unerwarteterweise nämlich: genau: Quizduell) und was da alles schiefgehen kann.

Wir sind also gerade mitten drin im Großwerden im digitalen Zeitalter.