Sonntag, 10. Mai 2015

re:publica 2015 - Nachlese

Hach. Schön war's. Wo? Auf der Re:Publica in Berlin! Wo ich vorher doch befürchtet hatte, dass die letztjährige Euphorie mehr an der Lebenssituation lag (Jobwechsel, yeah) und sich nicht wiederholen lässt.

Aber nein. Es tut einfach gut, an einen Ort zu fahren, wo die Zukunft des Internets besprochen wird und es zumindest nicht nur darum geht, wie damit mehr Geld verdient werden kann.

Es gab viele tolle Vorträge, die alle für dieses Internet aufgezeichnet wurden. Einige habe ich gesehen. Andere möchte ich mir dringend anschauen, solange die guten Vorsätze noch frisch sind, es auch wirklich zu tun. Wie erfolgreich ich dabei bin, kann man hier in den nächsten Tagen verfolgen. Oder eben überspringen, wenn man schon weiß, dass Online-Videos von Vorträgen samt einer mehr oder minder euphorischen Kurzzusammenfassung nichts für einen sind.

Ansonsten, was habe ich gelernt?
- Männer profitieren doch sehr von Business-Dresscodes. So ein Anzug oder ein Sakko macht einfach mehr her, als wenn man einfach irgendeine Jeans und das T-Shirt, was im Stapel grad oben lag, überwirft (=70% aller Männer auf der rp15). Frauen haben da etwas mehr Bandbreite, ich sah einiges an schöner und durchdachter Damenmode

- Sich mit einem Blogtitel à la "Hausfrau und Mutter" vorzustellen ("Guten Tag, ich bin "Hausfrau-und-Mutter") funktioniert ungefähr so schlecht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Zumindest wenn das nicht ein total bekannter Blogtitel ist (kleiner Hinweis: Ist es nicht)

- Es ist total ok, wenn die eigene Arbeit sich nicht sofort und direkt wirtschaftlich rechnet ("ich mache x, dafür bezahlt jemand y, weil er x total dringend braucht/nicht selber machen will), sondern wenn diese Arbeit mehr im gesamtgesellschaftlichen Sinne nützlich ist. Oder einfach nur tierisch Spaß macht. Dafür muss man kein schlechtes Gewissen haben. Man kann versuchen, das durch Crowdfunding o.ä. finanzieren zu lassen, wenn genug andere Menschen das auch sinnvoll finden.

- In Diskussionen ist ein bisschen Gegenposition echt schön für die Dynamik. Nur ich bin dafür wieder nicht geeignet wegen hohem "aber alle müssen mich doch mögen"-Faktor.

- re:Publica mit Smartphone macht noch ein bisschen mehr Spaß als ohne. Das Programm ist immer aktuell auf der App. Und eventuell verstehe ich ein ganz kleines bisschen den Zauber von Twitter. Was ich allerdings nicht verstehe: Die 7 Tweets von unterschiedlichsten Twitterern: "Jetzt auf Bühne 2: "Titel des Vortrags"! " Was ist hier der Mehrwert für die Follower, wenn dann nicht zumindest ein oder zwei Perlen des Vortrags oder Zustimmung oder Widerspruch folgen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen