Samstag, 7. November 2015

Hieß es nicht, es wird immer leichter?

Nein, hieß es vermutlich nicht, hab ich vielleicht nur geträumt.

Also, bisher wurde es eigentlich immer einfacher, je größer die Kinder wurden. Irgendwann konnten sie sprechen und äußern, was sie wollten, statt einfach nur zu brüllen. Großer Fortschritt! Sie wachten nicht mehr in jeder Nacht mehrmals auf. Sie schliefen in ihren eigenen Betten (meistens). Wir mussten nicht mehr an Schnuller, Kinderwagen, schließlich Windeln denken. Und dann bald auch nicht mehr: "Oh Gott, oh Gott, wo ist das nächste Klo? Wenn sie JETZT muss, was mach ich da?"

Ja. Das war schön. Und ich ging davon aus, dass diese Entwicklung bis zur Pubertät (davor warnte man uns) so weiterlaufen würde. Und dann das: Einschulung des jüngsten Kindes. Plötzlich fühlt es sich an, als seien wir auf eine frühere Stufe zurückversetzt worden. Das Aufstehen (eine Stunde früher als zu Kita-Zeiten) und rechtzeitig aus dem Haus Kommen ist meist sehr anstrengend. Bin ich endlich allein auf dem Weg zur S-Bahn, fühl ich mich, als hätte ich die erste Runde Preisboxen schon hinter mir, und das, noch ehe das, was offiziell "Arbeit" heißt, überhaupt begonnen hat. Kinderbetreuung ist auf einmal wieder teurer geworden! Und das, wo Schule doch eigentlich nix kostet. Mysteriöse amtliche Berechnungen von Ferienbetreuung und Schulessen haben dazu geführt, scheinbar muss das so.

Aber gut, wir wollen nicht nur meckern. Einen positiven Punkt habe ich heute schon einer Kita-Mutter erzählt: Das Kind kann allein nach Hause gehen! Herrlich. Geht so viel schneller als die Abholerei in der Kita, bei der man sich mit Engelsgeduld wappnen und auf jeden Fall den Wintermantel ablegen musste, um nicht körperlich und seelisch zu zerfließen, bis man das Kind endlich auf der Straße hatte.

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