Sonntag, 29. Mai 2016

Wer darf hier leben - und mit welcher Hautfarbe darf man eigentlich Deutscher sein?

In letzter Zeit häuft es sich. Erst die Aussagen von Pegida BW zu  Ferrero (bzw. den nicht-deutsch aussehenden Nationalspielern), dann Gauland, alles nicht so ganz sicher, wer was wirklich gesagt hat.

Was aber offensichtlich wirklich von einem AfD-Vertreter, schriftlich, gesagt wurde:
"Auch der rheinland-pfälzische AfD-Chef Uwe Junge distanzierte sich von Gaulands Äußerung. "Der in Berlin geborene deutsche Staatsbürger Boateng ist einer unserer WM-Helden", erklärte Junge in einer schriftlichen Mitteilung. "Idole wie er sind wichtige Wegbereiter für die Akzeptanz von integrierten Einwanderern.""

Genau. Danke. Das bestätigt all meine Befürchtungen. Jerôme Boateng als integrierten Einwanderer zu bezeichnen. Denn so richtig deutsch - also so richtig, richtig deutsch, kann er offensichtlich (für Herrn Junge und traurigerweise vermutlich für viele andere) nicht sein. Mit dieser Hautfarbe. Geboren in Berlin, aufgewachsen bei einer deutschen Mutter, deutscher Staatsbürger, Christ ... aber trotzdem  "integrierter Einwanderer". 

Ich möchte das nicht. Ich möchte, dass endlich in den Köpfen ankommt, wie viele Schattierungen die Hautfarbe in Deutschland inzwischen hat. Es tut mir weh, meine Kinder in diesem Klima aufwachsen zu lassen und darauf zu warten, wann es losgeht, wann ihnen zum ersten Mal klar wird, dass sie für manche Menschen schlicht "nicht deutsch" sind und es auch niemals sein können. 

Was man dagegen tun kann? Widersprechen. Aber sprechen. Nützt ja nichts, es immer nur den eigenen Gesinnungsgenossen ins Ohr zu blasen. Vielleicht das hier: Hand in Hand gegen Rassismus, So, 19. Juni, Jungfernstieg, Hamburg.

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