Dienstag, 30. August 2011

Und schon wieder Frau Nahles

Diese Mal hat sie dem Tagesspiegel ein Interview gegeben zum Thema ihrer Mutterschaft und weiterhin vollen Berufstätigkeit.

Und was soll ich sagen? Langweilig wie es klingt: Ich find's gut. Schönster Satz: "Wie sähe die optimale Arbeitsteilung in Familien aus?
Beide arbeiten 30 Stunden in der Woche, und es gibt eine gute Kinderbetreuung."

Wichtigster Kommentar: "Ob Frau Nahles die Erkenntnis gewinnen kann, dass es Menschen gibt, die sich lieben, Kinder bekommen und heirateten, aber nicht beide Akademiker mit gleichem Gehalt sind und deshalb wirtschaftlich ganz andere Entscheidungen treffen müssen, weil sie ihre Familie nämlich sinnvoll durch das Leben bringen wollen?"

Das stimmt natürlich. Ich bleibe dabei, 400-Euro-Jobs sind Mist. Und vielleicht sollten sich auch alle in Deutschland mal klar werden, dass es großer Luxus ist, dass einer den Großteil der Zeit oder die ganze Zeit beim Kind verbringen kann. Dass ein Grund dafür ist, weshalb das in anderen Ländern nicht geht, dass die Familien es sich da schlicht und einfach seltener leisten können als in Deutschland. Und dass die Kinder dort trotzdem nicht in nennenswert größeren Zahlen asozial oder fürs Leben geschädigt werden, obwohl sie in weitaus größeren Zahlen als in Deutschland in eine außerhäusige Betreuung gegeben werden.

Sonntag, 28. August 2011

Jungs und Hosen

Die Zufriedenheit eines Jungen mit einer neugekauften Hose bemisst sich übrigens an der Zahl ihrer Taschen - je mehr, desto besser.

Samstag, 27. August 2011

Kinderwagen als Entwicklungsmerkmal

Ja, Tragen ist toll, gut fürs Kind, überhaupt nicht gefährlich für den Kinderrücken (mit dem Mutterrücken oder den Mutterschultern ist es wieder was anderes), geschenkt.

Und warum gibt es dann die "bösen" Kinderwagen? Weil sie bequem sind! Weil ich die Einkäufe unten rein krieg und nicht noch neben fünf, zehn, zwölf Kilo Kind noch zwei Tüten mit zehn Kilo Einkäufen schleppen muss.

In Ländern, in denen noch viel getragen wird, ist das sicher schön für die Babys. Aber es ist tatsächlich ein Merkmal dafür, dass es mit einem Land aufwärts geht, wenn mehr Kinderwagen zu sehen sind. Nicht, weil die Leute da unbedingt einem westlichen Modernitätsmerkmal aufgesessen sind. Nein, weil es heißt, dass die Straßen endlich befestigt und in Ordnung gebracht wurden! Und das ist im Prinzip gut. Für Mütter, Väter, Kinder und alle anderen.

Und die Babys kann man ja trotzdem tragen. Denn natürlich sind die fürs Tragen gemacht. Im Lauf der Menschheitsgeschichte sind befestigte, geteerte Straßen ja noch nicht so lange die Norm. Grad am Anfang, wenn sie sich meist in Kinderwagen nicht so wohl fühlen - ist ja so groß da, ganz allein und so ruckelig

Dienstag, 23. August 2011

Mit Anmut annehmen

Es gibt tatsächlich von manchen Seiten Lob/Anerkennung/Respekt für die Leistung "Kind plus Berufstätigkeit". Ich muss nur lernen, das einfach freundlich lächelnd anzunehmen, statt immer nur abzuwinken und abzuwiegeln. IST NICHT SELBSTVERSTÄNDLICH, sieh's doch ein! Kommt wahrscheinlich immer auf den Bekanntenkreis an, welches Lebensmodell man für normal hält. 

Müde bin ich im übrigen auch und zwei Abende außer Haus haben leider erhebliche Lücken in die Planung des reibungslosen Familienablaufs gerissen (wenn man halt zu wenig Zeit hat, sich abzusprechen, dann kann schon der ein oder andere Zahnarzttermin dabei dran glauben müssen ...)

Sonntag, 21. August 2011

Vielleicht sollte ich das Konzept "Freizeit" überdenken?

Doch, es ist eine Umstellung zurück in die Berufstätigkeit. Es war vorher recht entspannt. Da hat jede natürlich ihre eigene Belastungsgrenze. Bei uns ist Haushalt etc. z.B. weder als Hausfrau noch als nicht-mehr-nur-Hausfrau besonders wichtig. Das mögen andere anders sehen und deshalb auch objektiv mehr Stress beim Putzen, Kochen, Backen haben. Aber egal, von welchem Sockel an Hausarbeit ich ausgehe, ich tue einen ganzen Batzen obendrauf, selbst wenn es "nur" 30 Stunden pro Woche sind, die ich wieder arbeite.

Das merke ich ganz klar an all den Dingen, die plötzlich abends in kürzester Zeit und mit richtiger Überwindung erledigt werden müssen: Schnell mit den Kindern ins Schwimmbad, damit der Seepferdchenkurs nicht umsonst war und das ganze Gelernte wieder vergessen wird (das geht so schnell, unglaublich!). Ins Möbelhaus, um endlich den Schrank zu bestellen. Vielleicht noch mal fahren, um wirklich den richtigen zu erwischen? OMG, noch ein Abend oder ein Samstag "verbraucht".

Vermutlich muss ich wirklich an meinem Konzept von "Freizeit" arbeiten. Freizeit ist alles, was nicht bezahlte Arbeit ist. Rasenmähen? Freizeitvergnügen. Mit Kindern ins Schwimmbad: Aber so was von Spaß. Ist es ja irgendwie auch, macht es auch - aber was ist mit Zeitunglesen, ausruhen, abschalten und still sein?

Freitag, 19. August 2011

Arbeit plus Arbeit

Gerade musste ich an den schon mal in den Kommentaren verlinkten Artikel von Iris Radisch denken:

"Die angepriesene Vereinbarkeit von Beruf und Kindern ist eine Schimäre. Da gibt es nämlich nichts zu vereinbaren. Da gibt es nur etwas zu addieren. Und zwar Arbeit plus Arbeit."

Ist schon eine Umstellung, spätestens donnerstags merkt man, was man getan hat. Dabei hilft es nicht, dass sich die Einschlafzeiten (ausnahmsweise mal der Erwachsenen) nicht geändert haben, wir aber alle morgens eine Stunde früher rausmüssen als in den Sommerferien.

Es gibt natürlich Dinge, die jetzt dafür wegfallen, z.B. das Mittagessenkochen für Punkt 13.00 Uhr. Hausaufgaben werden so grob im Hort erledigt und man muss im Idealfall nur noch mal kurz drüberschauen.

Von daher fällt es mir tatsächlich leichter, die ganzen Haushaltsdinge (Waschen, Wocheneinkauf, Rasenmähen, ...) irgendwann zwischen 16.30 Uhr und 18.30 Uhr zu erledigen, wenn ich weiß, dass die Kollegen noch an der Arbeit sitzen. Nicht, dass dann nicht noch genug übrig bliebe für NACH 18.30 Uhr. Aber bei den paar Sachen, die mir vorher gelingen, kann ich dann wenigstens sagen, dass Jammern nichts nützt, da müssen wir alle durch. Und ein bisschen obendrauf, das hat man sich mit der Entscheidung für das Lebensmodell "Familie" wohl verdient.

Nachtrag: Grmpf. Muss ich den letzten Absatz noch mal überdenken, wenn mir um 23.00 Uhr einfällt, dass die Waschmaschine seit vier Stunden fertig ist? Wer hatte überhaupt die Idee, das Ding in den Keller zu stellen, hm?

Freitag, 12. August 2011

W&V erkennt: Schweizer Mütter: berufstätig, kaufkräftig, online

Drei Viertel arbeiten und 93% sind online. Dabei geben sie auch Geld aus und sind oft die Entscheider im Haushalt (außer bei Elektronik und Autos).

Ach was. Und das sind jetzt Neuigkeiten, die der Welt untergejubelt werden müssen? Mann, Mann, Mann, kann ich da nur sagen, und es Wort für Wort so meinen.

Quelle: http://www.wuv.de/w_v_research/studien/schweizer_muetter_berufstaetig_kaufkraeftig_online

Dienstag, 9. August 2011

Manchmal hat man einen Lauf

Hin und wieder, leider viel zu selten, merkt man mal, dass man wohl doch nicht alles falsch gemacht hat bei der Erziehung. Ich erwähnte ja bereits, dass wir gern zusammen Geld ausgeben, meine Kinder und ich.

Ein wenig schlechtes Gewissen hab ich deswegen. Dass wir nicht genausogut in der Lage sind, es uns zu Hause gemütlich zu machen und kreativ zu basteln oder so. Aber jedem das Seine. Und außerdem kenne ich auch so einige Eltern, die überhaupt nicht gerne mit ihren Kindern einkaufen gehen. Weil das meist Ärger gibt.

Und mit viel Glück und Übung läuft es dann wie heute. Eine Mutter kauft ein mit drei Kindern. Keiner schreit (auch die Mutter nicht!), keiner wirft sich auf den Boden (irgendwie das Bild, dass einem bei dem Szenario "Kleinkinder im Supermarkt" gleich in den Sinn kommt), keiner quengelt groß rum wegen Süßigkeiten (gut, das ist erkauft mit "Ihr kriegt EINEN Kaugummi, aber nur, wenn Ihr NICHT rumjammert, dass Ihr was Süßes haben wollt"). Sie holen ein paar der benötigten Sachen aus den Regalen. Wir unterhalten uns ganz nebenbei über ein paar wichtige Sachen - was sonst bei meinen kleinen Stockfischen nie klappt. Am Schluss gehen die beiden Großen nach gutem Zureden sogar allein in den Nachbarsupermarkt und besorgen die Wurst, die es beim ersten Laden nicht gibt. Als Krönung hilft der Große dabei, die Einkäufe ins Haus zu tragen.

Meine Güte, war ich stolz! Schon an der Kasse hätte ich am liebsten herausfordernd gefragt: "Machen wir das nicht großartig?" Ich finde, für sowas könnte man Müttern und anderen Eltern ruhig mal den ein oder anderen Orden verleihen. Selbst wenn ich das Müttermantra natürlich nie vergesse ("ich hatte ganz viel glück ich hatte ganz viel glück ich hatte ganz viel glück!)

Samstag, 6. August 2011

Teilzeitarbeit ist teuer?

Das ist das Argument, was man immer hört. Aber wie kann es so viel teurer sein, zwei Teilzeitkräfte statt einer Vollzeitkraft zu beschäftigen? An der Lohnhöhe kann es ja nicht liegen, es sei denn, man stellt eine sehr teure zusätzliche Teilzeitkraft ein, während man vorher eine sehr billige Vollzeitkraft hatte.

"Aber die Sozialabgaben". Ja, die Sozialabgaben. Wieso sind die denn für eine Vollzeitkraft billiger als für Teilzeitkräfte? Ich hab mich mal informiert. (nebenbei: wo findet man solche Informationen? Bei den Gewerkschaften, hört, hört.. S. 24 von 32 übrigens).

Sozialabgaben sind eigentlich auch nicht höher, wenn man den Lohn und die Arbeitszeit durch zwei teilt. ABER: Es gibt Bemessungsgrenzen. Da werden also für die Rentenversicherung 20% des Gehalts fällig (gerundet, ich weiß, es sind in Wirklichkeit 19kommabisschenwas), ABER nur bis zu einem maximalen Jahresgehalt von zurzeit 66.000 EUR.

D.h. wenn ich eine Vollzeitkraft hatte, die 80.000 EUR im Jahr verdient hat, dann hat der Arbeitgeber nur für 66.000 EUR die  Sozialversicherung bezahlt (13.200 EUR in dem Beispiel), für die restlichen 14.000 EUR nicht.

Wenn nun stattdessen zwei Teilzeitkräfte mit je 40.000 EUR Jahresgehalt eingestellt werden, dann bezahlt der AG zwei Mal 20% auf die vollen 40.000, weil sie unter der Bemessungsgrenze liegen, also zwei Mal 8000 EUR (=20% von 40.000), also 16.000 EUR.

In diesem Fall kommen den Arbeitgeber die Teilzeitkräfte also 2800 EUR im Jahr teurer als eine Vollzeitkraft.

Das heißt es ist wirklich ein bisschen mehr für Arbeitskräfte, die Vollzeit ziemlich gut verdient haben. Hinzu kommen Kosten für zusätzliche Arbeitsplatzeinrichtungen (zwei Computer, zwei Schreibtische, zwei Stühle, doppelt soviel Platz im Büro).

Aufgewogen meiner Meinung nach dadurch, dass 50%-Arbeitnehmer meist deutlich mehr leisten und sehr straff arbeiten. Da wird bis zur letzten Minute durchgearbeitet (was auch viel leichter ist, weil man nach fünf Stunden einfach konzentrierter ist als nach acht), und der Kaffeeklatsch mit den Kollegen fällt auch viel kürzer aus, wenn er nicht ganz wegfällt.

Aber das müsste ein Arbeitgeber natürlich abwägen. Und dazu die Fakten kennen und nicht irgendwo im Hinterkopf haben "das ist doch irgendwie viel teurer, oder?"

Freitag, 5. August 2011

Zurück an der Arbeit

Puh, kaum ist man zurück im Büro, schon kommt man nicht mehr zum Schreiben. Vor allem ab Donnerstag ist erst mal die Luft raus. Die ersten Abende war ich noch aktiv u.a. mit Rasenmähen (nicht ohne bei unserem Grundstück), zum Schwimmbad fahren (nicht zum Schwimmen, wollen ja nicht gleich übertreiben, nein, um die Kinder zum Kurs anzumelden), Fahrt zu IKEA. Aber es zehrt dann schon.

Und das Wissen, dass sich auf die Couch hauen nicht hilft, sondern eigentlich nur Sport machen, damit man generell ein bisschen fitter wird und mehr aushält, macht es auch nicht gerade leichter!