Dienstag, 29. März 2016

Medienerziehung - so halb geglückt

Man fragt sich ja, ob es etwas nutzt, die täglichen, wöchentlichen, monatlichen Kämpfe mit den Kindern um "Medienzeit", "Elektronikzeit", eigentlich müsste es "Bildschirmzeit" heißen, denn darum geht es. Wie lange am Stück und am Tag sollen, können, dürfen die Kinder vor Tablet-, Handy-, Fernsehbildschirmen sitzen? CD-Spieler sind uns eigentlich egal, Nintendos wiederum nicht.

Momentan sieht die Regelung so aus: Ab 19.00 Uhr bis Schlafenszeit - mit diversen Ausnahmen zu Sonn- und Feiertagen, bei längerem Sporttraining, akutem Schlafbedürfnis der Eltern, Sonnenschein, Luftdruck - Sie kennen das. 

Manchmal muss ich verzweifelt grinsen, wenn ich die Kinder der Verwandtschaft sehe, bei denen der Fernseher quasi immer läuft - und die fast gar nicht mehr hingucken. Ist aber keine Lösung für uns (ja, natürlich habe ich da schon drüber nachgedacht. Ich habe schon über alle möglichen Varianten nachgedacht). 
Erstens erzieht man durch Vorbild. Und ich ertrage keinen ständig laufenden Fernseher. 
Zweitens haben wir Kinder, die sich selbst regulieren können (spielen/schauen, solange man Lust hat, und dann eben aufhören und was anderes machen) - und andere, die das nicht können. Sprich: Die schauen/spielen, bis sie nicht mehr können und darüber hinaus. Woraufhin sie nervös und unleidlich werden, oft auch gereizt und grundlos zornig. Und das ist weder für uns noch für das Kind angenehm.

Also keine Option. Momentan fahren wir ganz ok so, wie es läuft, seit bestimmt einem halben Jahr gab es keine größeren Nachverhandlungen mehr, was die Elektronikzeit angeht. Und irgendwas hat ganz unbemerkt wohl doch gefruchtet. Wenn das Kind an Dir vorbeigeht (obwohl es längst schlafen sollte: "Mama, ich muss noch mal was trinken", der Klassiker), sich genau anschaut, was Du so treibst und sagt: "Mama, Du guckst ja gar nicht Fernsehen, Du guckst ja Computer. Da kannst Du den Fernseher auch ausmachen." Gott, so weise und erst fünf Jahre alt!

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