Samstag, 19. Oktober 2013

Achtung, jetzt wird's feucht

Aus gegebenem Anlass, auf den ich nicht näher eingehen möchte (nur so viel: SO geweckt zu werden ist NICHT schön!):

Wird eigentlich irgendwo darüber gesprochen, wie oft Eltern angepinkelt werden? "Pieschern" sagt man ja hier in Hamburg, das klingt irgendwie niedlicher. Aber an sich schön wird dass Thema dadurch nicht.

Im Baby-Alter, ok, da gibt es die ein oder andere undichte oder überlaufende Windel. Auch nicht toll, aber bei den Kleinen, wer wird da schon was sagen wollen

Aber später dann, so in der Übergangs-/Anfangs-ohne-Windel-Zeit. Was kann man tun? Die wasserdichten Unterlagen, die ich in der örtlichen Drogerie finde, sind nur etwa ein Drittel so groß wie das 1,40m Kinderbett. Brauch ich also zwei bis drei von. Aber dann (ja, aktueller Anlass) geht das Kind in einem ganz anderen Bett schlafen. Oder ist sowieso neben sein Bett gerutscht und erledigt, was erledigt werden muss, eben auf dem Teppich.

Also, halten wir fest: Es passiert und es kann nicht zu 100% durch wasserdichte Unterlagen verhindert werden. Bleibt die Frage: Wie kriegt man das wieder raus?
Urbia empfiehlt Salz (hätt ich da mal dran gedacht! Wobei - ob ich so eine Großpackung Salz parat gehabt hätte?)
Helpster sagt, Zitronensaft oder Essig als erste Hilfe, dann abrubbeln/-waschen. Oder Rasier-(?) oder Teppichschaum.
Hm. Die meisten Antworten in Foren klingen nach "was mir spontan so einfiel", also Wasser mit Reinigungsmittel, Matratze umdrehen (hi hi ) u.ä. Wir haben es jetzt mit dem vor ein paar Monaten angeschafften Nass-/Trocken-Sauger probiert - im Nassmodus natürlich. Mal sehen, was mein feines Näschen dazu sagt, wenn wir die Matratze demnächst vom Trockenboden zurückholen.

Und wenn ich schon mal so viel zu einem Thema recherchiere fällt mir auf: Ein Thema, über das wenig offen geredet wird. Dabei betrifft es so viele. Eltern mit kleinen Kindern. Inkontinente (oft Alte, oft Frauen). Ein Thema, dass sich in der Mitte des Lebens gut verdrängen lässt, wenn man in voller Lebenskraft steht. Und dem man als Frau nach einer Geburt plötzlich intensiver ausgesetzt ist (über die Flüssigkeiten da wollen wir hier gar nicht näher sprechen). Der Gedanke an unsere prinzipielle Abhängigkeit von anderen im Leben - auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt, hilft es doch, hin und wieder daran zu denken, dass diese Phase der scheinbaren Selbstgenügsamkeit sehr vorübergehend und sehr fragil ist und nichts, worauf man sich dauerhaft verlassen sollte. Wir alle werden höchstwahrscheinlich schwach, krank, alt und sollten das nicht als Ausnahmezustand, sondern Normalität betrachten. Solidarität. Hugh, ich habe gesprochen. Nächstes Mal wieder ohne die Extra-Dosis Pathos.

1 Kommentar:

  1. Wir haben eine 70 x 140 wasserdichte Betteinlage, aber schon ein 90 x 200 Bett. da legen wir die quer an die relevanten Stellen. Unser Großer besteht zwar noch auf Windeln nachts, pinkelt da aber gerne mal dran vorbei. Schlimmstenfalls sind Decke und Kissen mit betroffen. Die Matratze nur manchmal. Kissen und Decken sind alle waschbar und die Matratze ist so eine Schaumstoffmatratze mit dickem Bezug, den man abmachen und waschen kann. Das machen wir dann hin und wieder. Es sind ja nicht nur die durchgepinkelten Windeln. Viel schlimmer sind ja noch vollgebrochene Betten bei Magen-Darm.

    AntwortenLöschen