Dienstag, 28. Juni 2011

Heute und gestern

Wow. Dieses Tempo. Sehe Frauen mit Babys im Kinderwagen. Also echten Babys, so sechs Wochen alt. Oder drei Monate. Oder ein halbes Jahr. Und denke: "Ach, die auch." Und dann: "Ach nee, meins ist ja gar kein richtiges Baby mehr". Und dann:"Was für ein Glück wir alle haben, dass das so schnell geht."

Vor einem Jahr jedes Mal die Zitterpartie, wenn ich die Große zum Kindergarten brachte und das Baby dabei hatte. Schläft es dieses Mal den ganzen Weg durch? Wacht es mitten auf dem Hin- oder Rückweg auf und ist nur durch Tragen und/oder Füttern wieder zur Ruhe zu bringen? Kinderwagen fahren war damals nicht gerade ihre Lieblingsbeschäftigung. Seh mich sitzen auf dem Stein, auf der Treppe, auf eigentlich so ziemlich allen Plätzen auf dem Weg, die sich zum Sitzen eignen. Verschwitzt, weil Jahrhundertsommer und weil aufgeregt, ob das Baby sich beruhigen lässt und vermutlich auch noch hormonell aufgeschwemmt.

Und jetzt? Parke den Wagen vorbildlich relativ weit weg vom Kindergarten, weil die einzigen freien Plätze davor die Feuerwehrzufahrt sind. Und wer mir jetzt kommt, Auto, bla bla, von wegen vorbildlich: Das neue Haus liegt MINDESTENS einen Kilometer weiter von der Kita entfernt. Und überhaupt, man hat doch noch so viele andere Wege, die sich kombinieren lassen. Und das Kind mag auch nicht und überhaupt. Na gut, ist nicht so 100% vorbildlich, aber die neue Kita für das Baby ist dafür wieder fußläufig erreichbar, ohne Diskussion.

Wo war ich? Ah ja, parke also ca. 140 Schritte von der Kita entfernt (das weiß ich so genau, weil meine Tochter mich auf dem Weg zum Auto gern mal zählen lässt). Puh, ist das Baby schwer. Mit seinen 12 Kilo auch nicht gerade ein Leichtgewicht für sein Alter. Dann lass ich sie einfach mal laufen. Genau. Geht bisschen langsam, aber geht und gibt den Armen die benötigte Auszeit, damit ich sie wieder unter nicht ganz so würdelosem Gestöhne die Treppen bis in den zweiten Stock hochtragen kann.

Großartige Zeit. Das Spazierenstehen fängt erst noch an, im Moment ist das "ich kann ja Laufen"-Gefühl einfach noch zu großartig. Außerdem bleibt sie noch an der Hand,  weil es so doch ein bisschen sicherer und schneller geht. Alles Dinge, die sich in ein bis zwei Wochen vermutlich erledigt haben, und das für eine ganze Weile, wie ich schon weiß. Aber man muss den Moment einfach genießen.

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