Montag, 12. September 2016

Aufschieben für Fortgeschrittene

Aufwachen mit dem Gedanken, was dringend gemacht werden muss. Heute noch. Oder spätestens bis Ende der Woche.

Aber erstmal:
Kinder schulfertig machen (1 Stunde)

An den Rechner setzen für diese wichtige Aufgabe? Nee, erst mal frühstücken. Und Zeitung lesen, die ganze Zeitung. Man ist ja informierte Bürgerin, ne? (1/2 Stunde)

Aber jetzt, Computer!

Ja, aber bloß nicht das Textdokument oder die relevante Seite öffnen. Erst mal Facebook. Und Twitter, ganz wichtig. Dann Feedly, was machen die anderen Blogs so. Und noch mal Twitter, die sind ja immer so aktiv, die Leute da. Was macht eigentlich das Online Game? Wie, das ist für nachher, zur Entspannung? So ein Quatsch, ein bisschen kann man doch mal. (1 Stunde)

Jetzt aber. Erst noch ein richtig guter Kaffee. Zubereiten und in Ruhe trinken, versteht sich. (1/4 Stunde)

Und dann ja noch die bezahlte Arbeit. Ist aber auch viel zu tun heute! (2 Stunden).

Oh, jetzt kommen die Kinder nach Hause. Erst mal hören, wie der Schultag so war. Nicht, dass die viel erzählen würden, aber wenn man sich den neuen Schulplaner anschaut, kann man ein bisschen ins Gespräch kommen. Außerdem Zeit fürs Essenmachen. (1 Stunde)

So, jetzt ... ach wie, jetzt klingelt der Handwerker? (1/4 Stunde)

Na gut, jetzt lohnt ja auch nicht mehr, außerdem muss man mal an die frische Luft, nicht wahr? Heute Abend dann, da klappt das ja erfahrungsgemäß immer besonders gut (im Mich-selber-Belügen bin ich ganz groß!).

Ansonsten waren das sechs Stunden astreine Prokrastination (Fachbegriff für "Aufschieben") - diesen Beitrag nicht eingerechnet.

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