Freitag, 1. Oktober 2010

Glückwünsche

Zur Geburt eines Kindes wird man mit Glückwünschen überhäuft. Man freut sich (vor allem, wenn im Umschlag nicht nur ein Glückwunsch, sondern vielleicht noch ein kleiner Schein für das Kind steckte), man erinnert sich aber nicht genau, wer was geschrieben hat. Deshalb muss man Listen führen, welches Geschenk von wem kam. Wegen der Glückwünsche und damit man sich zu gegebener Zeit revanchieren kann (das mache doch nicht nur ich so, oder?)

Einen nachdrücklichen Glückwunsch habe ich aber zur ersten Geburt bekommen. Eine Kollegin wünschte mir alles Gute und sagte sinngemäß: "Ja, Wahnsinn, oder? Jetzt ist man sein Leben lang verantwortlich. Ein ganz schöner Brocken". Genau so fühlte ich mich in dem Moment. Ein wenig niedergedrückt von der Verantwortung. Das Leben dafür auf den Kopf gestellt.

Seitdem versuche ich manchmal, meine Glückwünsche auch zu personalisieren. Auszudrücken, dass ich weiß, wie anders das Leben jetzt ist, wie vollständig anders. Und auch nicht nur toll, sondern manchmal anstrengend und zum Heulen. Ob das richtig ist, weiß ich immer noch nicht genau. Vielleicht gibt es sie ja doch, die Mütter und Eltern, die ohne Probleme ein Baby kriegen, und denen die damit zusammenhängenden Veränderungen überhaupt nichts ausmachen. So ganz entspannte Eltern. Gibt es die wirklich? Ein bisschen hoffe ich ja, nicht.

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