Sonntag, 26. Juli 2015

Wie früher

Beim Friseur gewesen. Viel kürzer. Trotzdem muss man die liebe Familie natürlich darauf aufmerksam machen, dass man anders aussieht. Daraufhin das eine Kind: "Mama, Du siehst aus wie früher."

Das ist doch mal ein schönes Kompliment.

Dienstag, 21. Juli 2015

Diätaufklärung

Habe meiner Tochter (aus gegebenem Anlass, sie machte irgendeine Bemerkung der Art "werde dick") alles erzählt, was es zum Thema Diäten zu wissen gibt.

- Sie funktionieren meistens nicht
- Momentan ist sie weit entfernt von irgendwie dick, das ist also ein Thema ohne Relevanz für sie
- Dick oder dünn sein macht einen nicht zu einem anderen oder besseren Menschen, da sollte man sich lieber mit anderen Eigenschaften beschäftigen, die man vielleicht verändern möchte
- Voraussichtlich wird sie niemals wieder so dünn sein wie jetzt. Gilt für fast jeden Zeitpunkt im Leben. Also lieber genießen, was man hat statt sich zu grämen um was man nicht hat und auch nicht haben wird.

Hätte ich mir so ein Gespräch mit meiner Mutter auch mal gewünscht?

Den letzten Punkt, den hätte ich mal gern ein bisschen eher gewusst. Das hat aber, glaub ich, Heilwig von der Mehden oder irgendeine andere Autorin relativ früh in irgendeinem Buch mit lustigen kleinen Geschichten erledigt (ja, sowas hab ich als Kind und junge Jugendliche gelesen).

Ansonsten war es wohl nicht nötig, weil ich in einer ernährungsnormalen Umgebung ohne Diäten im engeren Umfeld aufgewachsen bin - eine Sache, die ich gern an meine Tochter weitergeben möchte.

Glaube ich, dass es das letzte Gespräch zum Thema sein wird?

Nein, dazu ist das Thema Dicksein oder "Schwabbel" an Bauch und Oberschenkel schon zu verbreitet unter den Kindern, vor allem den Mädchen. Ja, auch bei den sieben-, acht- und neunjährigen Mädchen.

Sonntag, 19. Juli 2015

Ess ich - oder ess ich nicht?

Neulich auf einer Familienfeier sah mich eine Frau dabei, wie ich Reste meiner Kinder aufaß. Soweit, so gewöhnlich, denn man steht als Eltern doch häufig vor dem Problem: Wie viel Essen kann ich einfach so wegzuwerfen ohne mit meinen eigenen moralischen Grundsätzen in Konflikt zu geraten. Versus: Welches Essen, das meine Kinder essen, mag ich überhaupt und wie viel von dem, was ich mag, vertrag ich, ohne zuzunehmen wie eine Wasserbombe, die am Wasserhahn hängt.

Diese Dame sagte: "Ich hab ja damals nie die Reste aufgegessen."

Ich fragte nicht weiter, wie sie das meinte, hörte aber einen gewissen Stolz aus ihren Worten. Und werde nun von möglichen Interpretationen verfolgt.

Wollte sie damit sagen, dass sie
-  ihre Kinder viel besser im Griff hatte und deshalb entweder nur so viel genommen wurde, wie gegegessen wird (ein Ideal, dem ich natürlich auch entgegenstrebe) oder aber die Kinder gut genug gedrillt sind, um aufzuessen, egal wie voll der Magen ist
-  es ein bisschen eklig findet, zum Teil angebissene Reste aufzuessen? Versteh ich zum Teil, andererseits: Es bleibt ja in der Familie
- es nicht nötig hatte. Ähnlich wie es ja angeblich Männer gibt (oder gab), die sagen "Meine Frau hat es nicht nötig, arbeiten zu gehen" (weil er genug für alle verdient). War halt genug Geld und Essen da, dass man größere Mengen unbesehen wegschmeißen konnte
- sich selbst so wichtig war, dass sie nicht Reste isst, sondern gefälligst einen eigenen Teller mit den Sachen füllt, die sie selber essen möchte. Was für eine gesunde psychische Einstellung spricht, der ich ebenfalls nacheifere

Da ich ein freundlich gesinnter Mensch bin, gehe ich von der positivsten, und damit der letzten Interpretation aus und versuche mit dieser abschließenden Bemerkung diese Gedankengänge abzuschließen. Und wenn das Essen mir schmeckt, kann ich die Teller meiner Kinder sogar ablecken, da hab ich gar kein Problem mit, weder psychisch noch anderweit.

Freitag, 17. Juli 2015

Spontankauf

Was man so alles im Supermarkt sieht und meint zu  brauchen. Reinigungskit für die Spülmaschine. Nebenbei - weiß jemand mit Sicherheit, ob dieses Calgon-Zeug für die Waschmaschine nützlich oder Geldschneiderei ist? Bin grad zu faul, dazu Informationen zu suchen. Wer wüsste das auch, die Verbraucherzentralen?

Gut, also das Fläschchen gekauft (ja, teuer). Angeblich gut für alles und für den Geruch des Geräts. Aber trotzdem bisher ein Fehlkauf. Denn Voraussetzung ist, dass die Maschine damit einmal leer läuft! Also nur das Fläschchen und eine schnelle 60-Grad-Wäsche. Und das passiert leider nicht, in einem Fünf-Personen-Haushalt ist eine Spülmaschine einfach NIEMALS leer. Vor allem nicht, wenn die Kinder für die Leerung zuständig sind, bis man die mal erwischt hat, türmt sich das neu-dreckige Geschirr schon wieder für eine neue volle Ladung.

Dienstag, 14. Juli 2015

Einkaufsgewohnheiten

Beim Einkaufen wieder benommen wie auf der Flucht. Ich bin ja sogar noch stolz drauf, wenn ich allein bin und so schnell und geschickt einpacke, dass ich die diversen Karten überreichen kann, sobald die Kassiererin den letzten Artikel übers Band gezogen hat.

Oder wenn ich die Kinder dabei habe und die tatsächlich beim Einräumen helfen, so dass ich quasi in Ruhe an der Kasse stehen bleiben kann statt wie ein gehetztes Eichhörnchen die Sachen einzuräumen. Da sollten Sie mich mal sehen, stolz geschwellte Brust, so wohlerzogene Kinder (hüstel).

Dann seh ich die Oma hinter mir. Und frage mich: Wie lange werde ich zu diesem Pack-Sprint wohl noch in der Lage sein? Welchen Maßstab setze ich hier, an dem alle sich messen lassen müssen? Oder welchem Maßstab eifere ich da hinterher? Wieso lasse ich mich  eigentlich hetzen, wo ich doch hier das Geld ausgebe und dementsprechend eigentlich königlich behandelt werden sollte?

Erinnerungen an Belgien. Wo jede Kundin alle Zeit der Welt bekommt, bis auch die letzte Packung Butter sicher verstaut ist. Dann wird abkassiert und dann erst der nächste Kunde drangenommen. Es bleibt sogar noch ein wenig Zeit für ein paar nette Worte. Und das nicht irgendwo auf einem idyllischen Dort, nein, in der Hauptstadt. Besser für die Kassiererinnen. Besser für die Kundinnen. Weshalb haben wir uns in Deutschland dann für das gehetzte Klima entschieden?

Sonntag, 12. Juli 2015

Erklärungen


Kind liest laut. Ich korrigiere: "Das spricht man "Flirt" aus". Das Kind sagt: "Ach so." 

Ich, überrascht:"Weißt Du denn, was 'Flirt' heißt?" "Nein." 

Tja, da stehe ich mal wieder und habe es auch noch selbst heraufbeschworen - Erklärungen, Aufklärungen, Dinge, die erstaunlich schwer in Worte zu fassen sind.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Freizeit?

Es ging vor drei Tagen durch die Presse (z.B. die Süddeutsche): Eine Studie, derzufolge der Durchschnittsdeutsche pro Tag vier (!) Stunden Freizeit hat.

Dann wollen wir doch mal nachrechnen. Und müssen erst mal klären, was überhaupt Freizeit heißt.
Ist es Freizeit, wenn ich mit dem Rad zur Arbeit fahre? Mit dem Auto? Aber mit der Bahn schon, da lese ich ja schließlich etwas zu meinem Vergnügen, oder?

Also, der gestrige Tag, die Freizeit-Edition:

6.20 Uhr Aufstehen, Frühstück für die Kinder und mich machen (Brotdosen!), fertigmachen für die Arbeit.
Freizeit? 15 Minuten Zeitunglesen,

8.00 Uhr Auf zur Arbeit mit den Öffis.
Freizeit? Da ich dabei Zeitung oder Buch lesen kann, muss also Freizeit sein, satte 45 Minuten lang

9.00 bis 17.00 Uhr Arbeit - definitiv keine Freizeit. Oder wie zählt man die Mittagspause?
Ok: 30 Minuten Freizeit, 60 Minuten, wenn man weitere Kaffee- und Internetlesepausen dazuzählt

17.30 Uhr bis 19.00 Uhr Heimfahrt mit dem Fahrrad (ausnahmsweise). Sport, also auch
Freizeit, 90 Minuten lang?

19.00 bis 21.00 Uhr Elternabend. Das war mal definitiv keine Freizeit, bei aller Liebe zum Kind!

21.00 bis 21.30 Uhr Garten wässern. Hobby? Freizeit!
30 Minuten Freizeit

Also entweder hatte ich gestern 240 Minuten Freizeit, was ziemlich genau der Studie entspricht. Oder keine einzige, was eher meinem Gefühl entspricht, das abends sagte: "Bitte nicht noch so einen Tag in naher Zukunft!"