Freitag, 31. Oktober 2014

"Geht draußen spielen" - wie positiv ist diese Kindheitserinnerung eigentlich?

Der zweite Punkt, der mich in Antje Schrupps Artikel zum Mamma-Dilemma ansprach:

Wie Kinder früher (und ich hoffe, dass "früher" hier gerechtfertigt ist, bin mir da aber leider nicht so sicher) von der Mutter vor dem Vater "versteckt" wurden. Der Vater kommt vom harten Tagewerk nach Hause, macht eine Mittagspause, in der die Frau die Kinder gefälligst ruhig zu halten hat.Weil ich das kenne aus meiner eigenen Kindheit. Papa kommt nach Hause und braucht erst mal Ruhe. Nicht ansprechen, sonst geht er hoch, ist doch so gestresst von der Arbeit.

Klar wünscht man sich das als berufstätige Mutter auch manchmal, Zeit zum Runterkommen nach dem Berufsalltag, statt gleich wieder fünf drängende Kinderprobleme lösen zu müssen. Oder die Zeit, in Ruhe am Wochenende die Zeitung zu lesen, die ein (männlicher) Kollege für ganz selbstverständlich hielt. Klar, es gibt die Bedürfnisse der Eltern, die man nicht unter den Tisch fallen lassen sollte, wenn man sich um deren seelisches Gleichgewicht sorgt. Inzwischen hab ich die Kinder auch soweit, dass ich die dicke Samstagsausgabe der Tageszeitung halbwegs in Ruhe durchkriege. Aber erst ab einem bestimmten Alter der Kinder. Als die noch kleiner waren, war klar, dass deren Bedürfnisse einfach unaufschiebbarer sind und deshalb vorgehen. Für die meisten Mütter. Und für immer mehr Väter. Ein Glück!

In meinem Leben ist das Thema "Kinder verstecken"  insofern Thema, als dass es in der Großelterngeneration immer noch sehr präsent ist. Kinder sollte man sehen, aber nicht hören, heißt es nicht so? Oder am liebsten nicht mal sehen über weite Strecken des Tages? Modern verbrämt kommt das als Nostalgie daher, wie frei wir doch alle in unserer Kindheit waren, als wir nach den Hausaufgaben rausgingen und erst zum Dunkelwerden wieder nach Hause mussten. Und uns dabei ganz toll frei entfalteten.

Und ab der Pubertät nicht mehr mit unseren Eltern sprachen - meine persönliche Meinung zu den möglichen Nebenwirkungen dieses Erziehungsansatzes!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen