Freitag, 29. Juni 2012

Gemütlich rumsitzen ist anders

Das hört nämlich ganz schnell auf, wenn plötzlich ein Anruf kommt: Du, die kommen übrigens so in knapp drei Stunden vorbei. "Die" sind Übernachtungsbesuch, mit dem ich frühestens Sonntag gerechnet hätte.

Tja, da ist das Abhängen am Rechner ganz schnell vorbei um im Schnelltempo oberflächlich klar Schiff zu machen und noch schnell die Betten zu beziehen.

Richtig, dazu ist Besuch ja  da: Um uns vor dem Untergang in absoluter Unordnung zu bewahren. Und jetzt (wo sie da sind) geht ja auch gemütlich rumsitzen wieder. Gemeinsam. Sowieso, was will ich saubermachen, wenn da gerade zwei Kinder zu Besuch sind. Macht man natürlich hinterher, Schlauberger!

Bewegung

Wow. Manchmal sind mehr Zimmer gar nicht so gut. Wenn es darum geht, mal RICHTIG gründlich aufzuräumen. Und man nur noch am Rennen von Zimmer zu Zimmer ist. Vielleicht sollte ich mir Kartons machen, für jedes Zimmer einen, und erst mal alles, was in einem Raum ist, und da nicht hingehört, in den richtigen Karton tun. Oder wie geht die Profi-Lösung dazu?

Na ja. Luxusprobleme. In der Dreizimmerwohnung gab es andere Probleme - das es nämlich einfach nicht genug Platz für die ganzen Sachen gab.

Von daher: Wachsam bleiben und ausmisten. Ich fürchte, jetzt wo ich hier gerade so sitze, surfe ich vermutlich eher nach professionellen Aufräumtipps, statt weiterzumachen. Ist irgendwie viel gemütlicher. Mein Leben. Hätte, hätte, Fahrradkette.

Sonntag, 24. Juni 2012

Die Frau Schröder, da wird sie immer wegen des Betreuungsgeldes fertig gemacht, das doch eigentlich der Seehofer wollte. Und dass frau manchmal das Gefühl hat, dass sie sich nicht wirklich für sie einsetzt. Aber dann liest man doch mal, selten und auch anscheinend wenig aufgegriffen, etwas richtig gutes von ihr:

"Anders als Arbeitsministerin von der Leyen will Familienministerin Kristina Schröder (CDU) die Frauen nicht in Vollzeitjobs drängen. Ihr Ansatz ist es vielmehr, die Bedingungen für Teilzeitstellen so zu verbessern, dass den Frauen kein Nachteil entsteht.
"Wir brauchen dringend mehr alltagstaugliche Teilzeitmodelle", sagte sie "Welt Online". Bislang könnten zu oft nur diejenigen Karriere machen, "denen zu Hause jemand den Kühlschrank befüllt, den Nachwuchs versorgt und den Nachschub an frisch gebügelter Kleidung sicherstellt".
[...]
Für die Ministerin gehört das bestehende Arbeitsrecht auf den Prüfstand, um Nachteile für Teilzeitbeschäftigte in Angriff zu nehmen. "Derzeit muss man meist erst betteln, um auf Teilzeit reduzieren zu dürfen, dann muss man betteln, um wieder Vollzeit arbeiten zu dürfen", beklagt Schröder: "Wir brauchen einen Anspruch, flexibler zwischen Teilzeit und Vollzeit wechseln zu können, ohne auf Arbeitsplätze abgeschoben zu werden, die das Ende der Karriere bedeuten."
Schreibt die Morgenpost. Und das klingt doch mal, als habe sie sich Gedanken gemacht, die ich als arbeitende Mutter nachvollziehen kann!

Freitag, 22. Juni 2012

Wie schaffen es die anderen

Beispiel Nancy Pelosi.

Egal, was man von ihrer politischen Meinung hält - aber ihr Lebensmodell ist einen zweiten Blick wert. Erst fünf Kinder kriegen und  großziehen, dann in die Politik richtig einsteigen und Sprecherin der Domokraten Republikaner im US-Kongress werden - muss doch wirklich mal ihre Biographie drauf durchsehen wie sie das gemacht hat.

Also, die Rohdaten liefert  natürlich Wikipedia. Auf Zeit.de findet man etwas zu ihrem politischen Werdegang. Und Welt.de liefert ein paar Hintergründe aus ihrem privaten Leben: Fünf Kinder in sechs Jahren, die sechziger Jahre sozusagen schwanger verbracht, die siebziger mit Hausarbeit (hoffen wir für sie, dass das Investmentbanker-Gehalt ihres Mannes für genügend bezahlte Hilfe gereicht hat). Einstieg in die große Politik mit 47 Jahren. Na also, da geht noch was!

Mittwoch, 13. Juni 2012

Übermutti - in manchen Minuten. In anderen nicht so

Beinah schon verboten fit gewesen - die Leib- und Magen-Joggingstrecke (keine Sorge - ich könnte wahrscheinlich noch an allen Fingern und Zehen nachzählen - vielleicht zwei Mal -, wie oft ich die schon zurückgelegt habe) das erste Mal im Jahr in Angriff genommen. Und gleich ohne atemlose Gehpausen! Wie das? Sind mir durch permanente Kränklichkeit ungeahnte Muskeln gewachsen? Eher nicht. Hilft regelmäßiges 12,5 kg-Heben doch der allgemeinen Fitness? Mütter der Welt, die Muskelkraft ist unser!

Dann noch pädagogisch wertvoll gebastelt bzw. eine grobe Kinderanweisung ("Mama, die hatten heute alle so Ballons mit Mehl gefüllt in der Pause.") per Internetrecherche etwas konkretisiert, ehe die Küche im Mehlstaub versinkt. Voll easy.

Ich hoffe, das neutralisiert das eher unkorrekte "Ich muss mich jetzt hinlegen, auch wenn sonst kein Erwachsener in der Nähe ist,  ist mir egal, was die kleinen Kinder dann für Unheil anrichten" und das "Ich krieg einen halben Schreikrampf, wenn jetzt noch irgenwer Mehl mit vollen Händen verschüttet!"

Montag, 11. Juni 2012

Großstadtängste

S-Bahn. Obwohl zu viert besetzen wir nur zwei Plätze - denn das eine Kind möchte gern im Kinderwagen bleiben, um sein Spiegelbild in der Tür zu bewundern, das andere möchte gern auf Mamas Schoß sitzen. Ein dritter Platz ist besetzt, da kommt ein junger Mann. Schaut sich etwas gründlicher als üblich um und setzt sich etwas umständlicher als normal.

Und dann fängt das Reden an, in einer Fremdsprache, von der ich leider ein paar Worte verstehe. Sehr laut. Hm, kein Handy am Ohr, kein unauffälliger Knopf im Ohr samt Leine mit Mikro. Also ein, wie sagt man das gerade politisch korrekt, psychisch etwas auffälliger Mensch. Es beruhigt nicht gerade, dass ich das Wort "Schwein" und "Schweine" verstehe, kleine Wunden an seinen Händen entdecke und der Mensch einen prall gefüllten Rucksack umklammert.

Aber "wo Gefahr ist, ..." Ihr kennt das ja. merkwürdige Menschen, komische Mütter, ein bisschen beruhigt mich der Gedanke, dass wenn wir jetzt von einem verrückten Islamisten in die Luft gesprengt werden würden, es
1. wenigstens schnell und deshalb ohne groß was zu spüren ginge,
2. keiner allein zurück bliebe (na gut, außer dem abwesenden Mann ...) und
3. wenn ich mir so was schon wünschen müsste, dann doch wirklich am liebsten im Kreis meiner Lieben und mit einem warmen, lebendigen Kind auf dem Schoß das Leben beschließen würde.

Als nächstes dachte ich drüber nach ob ich den Mann bitten sollte, leiser zu schimpfen, weil ich nicht weiß, ob die Kinder ihn nicht vielleicht erheblich besser verstehen als ich. Aber andererseits, angesichts dessen, wie ihre Fremdsprachenstunden meist so ablaufen, habe ich mir das dann doch geschenkt. Und passiert ist natürlich nix.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Petition "Nein zum Betreuungsgeld"

Fast wär es mir schon egal, wer diese Petition überhaupt initiiert hat (ist es mir nicht, es sind Bündnis90/Die Grünen Berlin). Aber sie sprechen aus, was sich fast jeder denkt: Wieso muss das jetzt sein? Keiner will das Betreuungsgeld, außer der CSU. Selbst Mütter, die in den Genuss kommen würden, sind nicht begeistert davon. Natürlich gibt man es dann trotzdem nicht zurück. Aber es hat auch niemand danach verlangt, es gefordert, begründet. Ärgerlich. Also, unterschreiben:
http://neinzumbetreuungsgeld.de/