Montag, 26. September 2011

Alles Eltern

Ich bin der festen Überzeugung: Einige der nachdrücklichsten Momente der Filmgeschichte müssen von Eltern gemacht worden sein.


Alien Teil 1, der Alien "schlüpft" bzw. durchbricht die Bauchdecke: Düstere Angst vor Schwangerschaft und Geburt

Chucky die Mörderpuppe: Das kleine Kind ist nicht aus einem Alptraum aufzuwecken, schreit und schlägt um sich

Der Exorzist, "projectile vomit scene": Muss ich dazu noch was sagen?

Samstag, 24. September 2011

Kleine Könnerin

Was die Kleine so alles inzwischen drauf hat:
- Laufen
- Klettern - zumindest den Hochstuhl hoch. Ja, auch den, der noch dieses Baby-Gitterding vorn dran hat, damit das Kind nicht so leicht rauskommt
- Türen öffnen (ganz gefährlich, weil neu und ich noch nicht einschätzen kann, wo das hinführt - muss ich die Tür zum Treppenhaus jetzt abschließen, damit sie nicht abhaut, oder macht sie das eh nicht?)
- Treppen hoch- und zum Glück inzwischen auch sicher runterkommen. Sollte sie zwar immer noch nicht unbeobachtet machen, aber wenn, dann passiert zum Glück normalerweise nichts
- immer noch wunderbare O-Beine, mit denen sie sehr zielbewusst durch die Gegend stapft
- an Sachen rankommen, die am Rand des Tisches stehen

Was erst so langsam kommt:
- Sprachverständnis. Wahrscheinlich hätten wir ein biiischen mehr tun können Richtung Vorlesen. Aber ich merke, dass auch auf ihrer Seite das Interesse und Verständnis jetzt erst los geht und Zeichensprache immer noch besser verstanden wird ("komm her", "bring das her", alles mit irgendwelchen Wink-Greif-Gesten), als Worte

Alles in allem: Wunderbar und ich freu mich jeden Tag, was Neues kommt. Im Moment bedeutet es alles: Es wird einfacher.

Donnerstag, 22. September 2011

Speisewagen im Vergleich

Schweiz vs. Deutschland

Schweiz:
- Verspieltere Sitzordnung
- Um Längen besserer Service. "Was, so schnell kann das Frühstück da sein?" Ja klar, was soll daran auch so lange dauern, ein paar Sachen in eine Schüssel zu stellen, Wasser für den Tee heiß zu machen und alles zum Gast zu bringen? Was, ja was, liebe Deutsche Bahn?
- Heiße Schokolade von Cailler

Deutschland:
- Größere Auswahl auf der Speisekarte - Schweiz, nur drei warme Gerichte zur Auswahl?
- Günstiger. Na gut, was will man bei der Schweiz auch erwarten. Ich meine, die mussten den Franken an den Euro koppeln, damit der Franken nicht NOCH teurer wird!

Also, ganz klar: Wie in so Vielem überzeugen die Deutschen auch beim Speisewagen mehr durch Inhalt als durch Form. So ein bisschen, nur ein kleines bisschen Form wär aber doch auch nett! Alles Andere kann gern so bleiben!

Montag, 19. September 2011

Elternarbeit

Meine Herren, das war jetzt der vierte Elternabend in Folge. Vom fünften habe ich heut abend erst gehört. Da bin ich aber nicht da - hat doch mal sein Gutes. Jetzt müssen die alle ihre Elternvertreter wählen und den Rest des Jahres hört man nix mehr von ihnen, von wegen wie die Klasse steht usw., das teilt einem keiner mehr freiwillig mit.

Und ich seh mich schon Weihnachten. Weihnachtsfeier eine Klasse, Weihnachtsfeier andere Klasse, Weihnachtsfeier Hort, Weihnachtsfeier Kindergarten - denken die denn, die Leute haben alle nur ein Kind?

Sonntag, 11. September 2011

Aschenputtel

Wie Aschenputtel fühl ich mich, wenn ich, was in letzter Zeit wirklich öfter vorkommt, abends so um halb elf oder elf auf dem Dachboden stehe und Wäsche aufhänge. "Hach ja", möchte ich seufzen und mich eine kleine Runde selbst bemitleiden.

Nur: Wer sind die bösen Schwestern? Ist das der Neid auf alle anderen weiblichen Lebensmodelle, also entweder Hausfrau und Mutter, die es hoffentlich im Hellen schafft, ihre Wäsche aufzuhängen? Und als andere Stiefschwester die Berufstätige ohne Kinder, die solche Dinge auch nur im Dunkeln macht, wenn sie selber Lust dazu hat? Au ja, den Namen für ein neues Syndrom erfunden, der Neid auf andere Lebensentwürfe. Obwohl Aschenputtel ja diese unglaublich langmütige Person, sicherlich total unneidische Person war ...

Samstag, 10. September 2011

Keine Kioske in den besseren Gegenden

Im letzten Stern (Nr. 35, der Titel mit den Dicken) stand im Artikel über die dicken Deutschen, dass bei den Kindern aus den besseren Stadtvierteln nur 2 % übergewichtig sind und auf ihrem Weg zur Schule genau ein Kiosk liegt. Und bei den ärmeren Kindern der Schulweg gepflastert ist mit Dönerbuden, Bäckereien, Kiosken.

Möchte ich bestätigen: Als wir an der Alster spazieren waren, also an der Außenalster, sind wir fast verzweifelt, weil es für die Kinder nix zu kaufen gab und sie solchen Durst hatten. Straßen über Straßen und nicht ein Kiosk, nicht ein Bäcker, nicht ein Laden, nichts. Gut, es hat nicht grad geholfen, dass Sonntag war. Sieht man mal, in was für einem Viertel wir wohnen!

Sonntag, 4. September 2011

Zehntelgrade

So geringe Temperaturunterschiede machen einen großen Unterschied. 40 Grad: Schlimmes Fieber, aber noch ganz knapp im Rahmen. Und nur wenig drüber und schon lebensbedrohlich. Und wie viel Zehntelgrade im Zwischenbereich kann man eigentlich tolerieren, bevor man ins Krankenhaus fährt, weil Paracetamol in der kleinkindverträglichen Dosierung anscheinend überhaupt keine Wirkung hat?

Das liegt zum Glück schon wieder zwei Tage hinter uns. Und beim dritten Kind ist man vielleicht etwas gelassener - vor allem wenn man weiß, dass in der Familie anscheinend alle zum hohen Fiebern neigen.

Erschreckend: Das Kind ist einmal so, wie man sich das wohl als Laie (also Kinderloser) vorstellt: Ruhig, anhänglich, schläft viel. Der Zustand, den unsere Gesellschaft für ein Kind für tolerabel hält, ist also einer der schweren Krankheit.

Freitag, 2. September 2011

Eine der besten Anschaffungen: das Beistellbett

Ein richtig guter Kauf: das Beistellbett!

Letzte zwei Kinder: Stubenwagen, dann Kinderbett mit Gittern. Beides also mit Rand, über den man das Baby rüberheben muss. Nicht ohne, wenn so ein Brocken mit ein paar Monaten dann ein paar Kilo zugelegt hat. Und die Gitterstäbe! Es gibt so Nächte, da muss das Kind merken, dass man da ist, damit das Geschrei aufhört. Da will es richtig körperlich spüren: Jemand ist für mich da. Und wie mühsam war es, welche Entscheidung: zwänge ich meine Finger durch die Gitterstäbe  und komm dann meist gar nicht bis ans Baby dran? Oder häng ich den Arm von oben rein (solange das Kind noch weit oben schläft) und klemm mir dabei die Durchblutung ab?
Wie schön, wenn solche Entscheidungen entfallen. Wenn das Baby einfach neben einem liegt. Einfach rübergeschoben werden kann, wenn dann wieder Ruhe ist. Man sich einfach rankuscheln kann, ohne Gitter dazwischen.
Einfach sehr, sehr angenehm. Vom guten Wiederverkaufswert auf Ebay ganz zu schweigen.

Donnerstag, 1. September 2011

Accomplishments

  • Zwei Kinder in die Schule gebracht.
  • Gearbeitet
  • Erst ein Kind, dann zwei Kinder abgeholt
  • Wocheneinkauf mit zwei Kindern erledigt
  • Ein Kind ins Bett gebracht
  • Joggen gewesen (!!!!!)
  • Gutenachtgeschichte vorgelesen. 

Das alles an einem einzigen Tag und vor allem mit sehr, sehr moderatem Einsatz der mütterlichen, ich kann es leider nicht anders sagen, Keifstimme. Wir waren echt ziemlich friedlich und haben uns zwischendurch sehr nett unterhalten (also die Kinder und ich).

Woran liegt es? Nützt es doch was, früher schlafen zu gehen? Ist es die Aufbruchstimmung an der Arbeit? Diese Geduld, liegt das nur an der ausreichenden Zeit oder an der inneren Haltung?

Oder funktioniert das doch mit dem neuen Konzept von Freizeit? Sich einfach mal sagen: Darauf sind die Kollegen jetzt neidisch. Die sitzen noch und ackern und ich hab Spaß mit meinen Kindern. Und dann hab ich doch besser auch Spaß, statt immer nur zu denken, was ich jetzt vielleicht lieber machen würde. Und immerhin musste ich nicht auch noch Gartenarbeit machen, das ist ja das schlechte Gewissen, das einen verfolgt, sobald man mal ruhig sitzt und den Kindern beim Draußen-Spielen zuschaut.