Donnerstag, 31. Januar 2013

Tatsächlich trocken?

Die letzten Tage dachte ich ja, der Kindergarten sei der Meinung, wir seien nicht genügend ausgelastet und bräuchten deshalb in regelmäßigen Abständen noch ein paar mehr Ladungen dringend waschbedürftige Kinderkleidung.

Zumindest interpretierte ich die Aussage, dass das kleinste Kind jetzt nach dem Mittagsschlaf in der Kita keine Windel mehr trage und dass wir das Experiment zu Hause gern fortsetzen sollten, in diesem Sinne. Da uns jedes Mal ein Beutel feuchter Wäsche mitgegeben wurde und wir zu Hause auch spätestens nach der zweiten unangekündigten Überflutung wieder zur Windel griffen, schien mir das plausibel.

Hinzu kommen Gedanken an unser armes überlastetes Kinderbetreuungssystem, bei dem die Kinder möglichst lange vor dem dritten Geburtstag möglichst windelfrei in die Gruppe für die großen Kinder übergeben werden. Ich glaube, nur so haben Kindergärten momentan überhaupt eine winzige Personalreserve, um unverhergesehene Notfälle auszugleichen, durch diese kleinen Kinder, die das (viele) Kleinkindgeld) bringen, aber wegen größerer Gruppengröße bei den größeren Kindern nicht ganz so viel kosten.

Wollte schon sauer werden, dass so etwas wieder auf dem Rücken (so ein Korb voll feuchter Wäsche trägt sich ja nicht allein auf den Trockenboden!) der berufstätigen Eltern ausgetragen wird. Da hatten wir heute, ehrlich gesagt erst am vierten Tag des Experiments, die Erfahrung der dritten Art: Erkennen der zappeligen Anzeichen, gelungener Klogang, keine Überschwemmung bis zur Bettgehzeit.

Ich nehm alles zurück. Ihr lieben, guten, meinem Kind wohlgesonnenen Erzieherinnen!

Sonntag, 27. Januar 2013

Schöne Frauen

Umkleide, Fitnessstudio. Nur Frauen. Junge Frauen, alte Frauen. Eingezogene Bäuche. Schnell gewechselte Wäsche, damit bloß niemand was sieht. Meine Güte. Ihr jungen Mädchen: Lasst es Euch von einer mittelalten Frau sagen: Ihr seid wunderschön. Und falls Euch das nicht reicht: Ihr werdet nie wieder schöner aussehen. Hätte mir das doch mal jemand gesagt: "Du fühlst Dich heute nicht perfekt, da ist ein Bauch zu rund, ein Bein nicht richtig? Du wirst nie wieder mehr Muskeln und weniger Kilos an Deinem Körper tragen, genieß es!"

Na ja, hätt ich auch nicht drauf gehört, auf irgend so eine alte Schachtel. Aber schade ist es schon, dass wir manche Sachen nicht lernen können von unseren Vorgängerinnen.

Dienstag, 22. Januar 2013

"Du hast abgenommen" ist KEIN Kompliment

Einige Bloggerinnen haben schon darüber geschrieben, dass man, wenn man abgenommen hat, dafür Komplimente kriegt. Und wenn man näher darüber nachdenkt: Wie krank ist das denn?

Was ist wahrscheinlicher? Dass ich endlich meine Ernährung umgestellt und ganz viel Sport getrieben habe und sich ein längerfristiger Abnehm- "Erfolg" eingestellt hat? Oder dass es mir aufgrund von sicher nicht besonders erfreulichen Ereignissen in meinem Leben für längere Zeit den Appetit verhagelt hat. Und möchte ich dafür dann ein Kompliment kriegen? Super, auch wenn Du Dich grad wie Sch.... fühlst, immerhin hast Du ordentlich abgenommen und siehst jetzt super in der Jeans aus. Tja, immerhin.


Freitag, 11. Januar 2013

32-Stunden Vollzeit

Mein Reden, seit ich mich mit dem Thema intensiver beschäftige: Teilzeit für alle. Oder wie es hier formuliert wird: Die 32-Stunden-Woche sollte die neue Vollzeit sein.
Zitat von Jutta Allmendinger: "Jeden Tag voll zu arbeiten plus Überstunden ist auf Dauer nicht zu schaffen. Jeder Mensch braucht und will auch Zeit für Gespräche, Urlaubsplanungen, Freunde, Familie."

Werbungs-geschädigt

Kinderfilme im Privatfernsehen zu schauen ist ja echt kein Spaß. In der (offensichtlich richtigen) Annahme, dass die verantwortungsbewusste Mutter mitschaut, werde ich so beschallt, wie es offensichtlich zielgruppenspezifisch sein soll. Mir wird erzählt:
- dass ich bald krank werde (Hustensaft, Halsschmerztabletten)
- dass meine Kinder bald krank werden (Schmerzsaft gibt es auch für Kinder, den Hustensaft ebenso)
- dass meine Spülmaschine stinkt (also bitte)
- und dass ich zu schwer bin, jedenfalls, wenn es nach Bärbel Schäfer geht (ALSO BITTE!)

Versetzt mich genau in die richtige Stimmung, die ich brauche, um die Kinder endgültig und für den Rest des Abends in ihre Zimmer zu verbannen ("Wenn ich Euch noch einmal ..., dann ...!")

Montag, 7. Januar 2013

Super-Mum

Was ich gut kann - aus gegebenem Anlass.

Ich habe eine nette Nachbarin, eine ältere Dame. Die berufstätig war, ein Kind großgezogen hat und dann wieder berufstätig war. Schön hintereinander. Die sagt mir oft: "Ach, was Sie alles schaffen. Und dann abends immer noch die Wäsche, Sie haben wirklich viel zu tun". Und dann wehre ich natürlich immer bescheiden ab: "Ach nein, das ist doch nichts. Mein Mann und ich machen das ja zusammen." Und was man halt so sagt.

Aber eigentlich hat sie doch recht! Wir schaffen so viel! Wo andere Hobbys haben, haben wir Familie. Und knappsen uns vielleicht noch hin und wieder einen Abend für uns selbst ab. Aber ansonsten sind wir großartig darin, spätabends noch die Wäsche aufzuhängen. Bei jedem Gang durch die Wohnung für ein wenig mehr Ordnung zu sorgen. Uns ganz viel mit Sch.... zu beschäftigen, bis das Kind endlich selber aufs Klo geht. In Sekunden zu erkennen, wann die Kinder einfach zu nichts mehr zu gebrauchen sind. Trotzdem dafür sorgen, dass sie nicht Amok laufen, sondern sich in halbwegs geordneten Bahnen austoben.

Ich kann nach der Arbeit
- mit dem Kind den Heimweg antreten. Und für die 400 Meter 20 Minuten brauchen. Weil es so viel zu sehen und zu erzählen gibt. Gut, ICH kenne die 400 Meter und finde sie nicht mehr so aufregend, aber bitte
- Muffins backen für eine Schulklasse. Und bei der Metro Süßigkeiten kaufen für über 100 Kinder. Wer macht so große Hortgruppen? Und wer kriegt Kinder, die so dicht hintereinander Geburtstag haben? Außerdem kann ich zwei Kindergeburtstage für denselben Tag organisieren. Und gar nicht durchscheinen lassen, dass ich vor DEM Tag ein bisschen Muffensausen hab
- Abends 500 Paar Socken auseinandersortieren. Und dabei keinen Tobsuchtsanfall bekommen.
- Das eine Kind fünf Mal ins Bett bringen. Das andere Kind anbrüllen  Dem anderen Kind zurufen, es solle jetzt endlich im Zimmer bleiben. Irgendwann schlafen sie alle. Vielleicht erst nach mir, aber irgendwann schlafen sie vermutlich alle ...

Donnerstag, 3. Januar 2013

Lebensklug - Dustin Hoffman in der ZEIT

Dustin Hoffman, nun auch schon 75 Jahre alt, fasst seine Weisheit sehr schön in den letzten Sätzen seines Interviews im aktuellen ZEIT-Magazin zusammen (Link mit leider noch nicht vollständigem Artikel):

"Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, wie wichtig für uns Dinge sind, die wir gerne tun. Und dass es nicht nur darum geht, was am Ende dabei herauskommt"

Amen.

Auf 2013, das Jahr, in dem ich viel mehr Dinge tun werde, die ich gern mache.