Donnerstag, 30. September 2010

Milchmutter

Engagement in der Schule. Bin jetzt "Lesemutter". Passend zum Projekt Perfektion. Bedeutet, dass ich einmal die Woche morgens mit einigen Kindern lese. Die Kinder lesen mir vor, ich höre zu und passe auf, dass sie auch ungefähr das lesen, was da steht. Das übt bei den kleinen Erst- und Zweitklässlern. Eigentlich sollen das die Eltern zu Hause machen, am besten täglich 10 Minuten, so die Lehrerin - aber das schaffe ich ja nicht mal bei meinem eigenen Kind!

Die Schule sucht natürlich auch noch für weitere Tätigkeiten engagierte Eltern. Eine davon wäre "Milchmutter", den Kindern morgens die Milch austeilen und Frühstückspausenbrote schmieren und verkaufen. Aber sorry, Milchmutter, das geht wirklich nicht, Milchmutter bin ich im Moment für mein Baby und sonst für niemanden!

Mittwoch, 29. September 2010

Quengelig

Wow. Ein Tag mit Quengelbaby - weil sie geimpft wurde! - und ich weiß noch viel, viel mehr zu schätzen, was für ein liebes, ruhiges, zufriedenes Kind ich sonst habe!

Waren gestern bei der Kinderärztin zur U4. Alles wunderbar, Kind hat mit der Ärztin geschäkert, alle Werte sind sehr schön, alle Reflexe anscheinend so, wie sie sein sollten. Und dann als Dank für die Kooperation kriegt so ein armes Baby-Ding eine, nein, sogar zwei Spritzen in seine kleinen runden Oberschenkel gejagt. Die empörten Schreie konnte ich sehr gut nachvollziehen!

Danach schlief die Kleine erst mal wie eine Weltmeisterin und dann war sie den Nachmittag und vor allem Abend etwas gnatschig. Vermutlich taten ihr die Einstichstellen weh. Ich selbst hatte vor ein paar Jahren eine Auffrischungsimpfung (vorbildich, wollte ich das vor der nächsten Schwangerschaft erledigt haben), das ziepte wie ein doller Muskelkater in den Tagen danach.

Von daher macht mein Baby das ganz toll und hat heut schon wieder vergessen, dass da was war. Obwohl, mal sehen, in einem Monat müssen wir ja zur nächsten Impfdosis hin, ich bin gespannt, ob sie sich dann an das unangenehme Erlebnis erinnern wird. So kriegt man die Angst vor weißen Kitteln schon in die ganz Kleinen.

Montag, 27. September 2010

Dicke Bäuche

Meine Gefühle angesichts schwangerer Frauen sind gerade im Wandel. Es ist ja erst wenige Monate her, dass ich selbst so rumlief.

Bisher ging das so: Da laufen sie also, die Hochschwangeren. Guter Hoffnung. In freudiger Erwartung. Coole Schwangere. Pah. Schwanger kann jeder cool sein. Aber wenn das Baby dann erst da ist, dann will ich Euch sehen! Cool mit Milchstau? No way. Cool mit höchstens zwei Stunden Schlaf am Stück? Niemals!

Man sieht, meine Gefühle waren missgünstig. Es scheint aber, je mehr sich der Babyalltag bei mir beruhigt und einspielt, bin ich auch wieder zu mehr Mitgefühl fähig. Habe jetzt eher wieder das einfältige Lächeln auf den Lippen, wenn mir ein dicker Bauch entgegenkommt. Ach, wie schön, dass sich immer noch welche trauen. Und nur ganz leise im Hinterkopf die leise Schadenfreude: "Ihr habt ja keine Ahnung, auf was Ihr Euch da eingelassen habt!"

Sonntag, 26. September 2010

Putzen

Nach Wegfall unserer Putzfee muss ich mich ja nun selber um die Sauberkeit im Haushalt kümmern. Kann nicht mehr meinem Mann mindestens die Hälfte aufbürden - denn das ist ja nun mein Job. Mutter UND Hausfrau, im Moment gibt es das eine nur mit dem anderen. Kann nicht mal was dagegen sagen, denn nur den halben Tag die Kinder (das Baby ist so pflegeleicht, das zählt noch nicht richtig) wäre vermutlich wirklich nicht tagfüllend - oder nehme ich hier den Beruf der Mutter nicht ernst genug?

Egal, zumindest bin ich den Wochenputz dieses Mal bewusst und mit Energie angegangen. Im Bad nicht nur huschhusch, nein, ordentlich auch den Spiegelschrank geputzt, Tuben und Tiegelchen aus dem Regal genommen und abgewischt, sogar die Heizkörperrippen gewischt. Es war auch gar nicht so schlimm und hat sogar für eine gewissen Zufriedenheit gesorgt. Aber jede Woche .... neee!

Samstag, 25. September 2010

Start in die Backsaison

Ein Zeichen, dass wir jetzt endgültig Herbst haben: die ersten Kleinbackteilchen, vulgo Plätzchen, sind in Produktion gegangen. Erst mal etwas anspruchsloses: Fekkas. Müssen noch trocknen, geschnitten werden und dann noch mal kurz in den Ofen, deshalb kann ich noch nicht sagen, ob sie was geworden sind.

Juchhu, eine Backsaison ohne Erwerbsarbeit. Im letzten Jahr scheiterten alle über Mürbeteigplätzchen hinausgehenden Ambitionen an der feierabendlichen Müdigkeit und Unlust. Ich denke mal, dass das dieses Jahr besser wird. Freu mich richtig drauf. Das müssen die ersten Hausfrauenfreuden sein. Endlich!

Mittwoch, 15. September 2010

Ich bin Künstler

Endlich weiß ich, was mit mir los ist:
"Der Beruf des Künstlers erfordert Zeit, Raum und eine gewisse Muße." Meint die Sängerin Eva Briegel von der Band "Juli" im Interview mit der Zeitschrift "Eltern"


Ich bin Künstlerin!

Mittwoch, 8. September 2010

1. Versuchsauswertung

Was ist aus dem hehren Grund für diesen Blog geworden? Der Versuch, sich mit voller Kraft ins Hausfrau- und Muttersein zu stürzen, um ähnliche Befriedigung wie aus dem Beruf daraus zu ziehen?

Was hat sich überhaupt geändert, seit ich zu Hause bin und vor allem, seit das Kind da ist?
Muttersein
  • Bewusst Zeit mit den Kindern verbringen, ohne genervt sein bzw. erschöpft vom Arbeitstag: eindeutig besser als zu 40-Stunden-berufstätig-Zeiten. Allerdings nutze ich momentan noch die Möglichkeit, meine Kinder zu den bisherigen Kindergarten- und Hortzeiten unterzubringen. Ab Mitte Oktober ist es damit vorbei, der Sohn kommt dann direkt von der Schule nach Hause (Mittagessen kochen!) und die Tochter kommt um 13.00 Uhr aus dem Kindergarten.
  • Pädagogisch wertvoll (oder was ich dafür halte) mit den Kindern spielen und basteln: Immerhin schon zwei Mal Dinge aus Zeitungspapier gebastelt und bemalt. Da geht aber definitiv noch mehr, zumal das Baby im Moment so pflegeleicht ist, dass es bei solchen Unternehmungen nur zu den Stillzeiten stört
  • Baby-Gespiele: Baby braucht noch nicht so viel Gespiele. Drehe es aber  regelmäßig auf den Bauch, es gibt eine Menge Kuscheleinheiten, einfach weil sie so süß und dick und putzig ist. Und ab morgen einen Baby-Massagekurs. War bei der vorigen Tochter auch sehr nett und schien dem Baby wirklich zu gefallen.
Hausfrau-Sein
  • Kochen: Besser geworden. Zeitweise gibt es einen Kochplan, der eng mit dem wöchentlichen Einkaufszettel zusammenhängt. Das finde ich großes hauswirtschaftliches Kino!
  • Putzen: s.u., hab ich mich bisher drum gedrückt mit Hilfe einer Putzfrau. Könnte das natürlich nun, da die Haushaltsperle erst mal wegfällt, mit neuer Energie angehen. Mal sehen. Könnte nämlich auch die Energie dafür nutzen, eine neue Putzfrau zu suchen ...
An der Arbeit hatte ich einen Kalender mit vielen Terminen und einer ToDo-Liste. Vielleicht mal ausprobieren, die Termine und ToDos da zu ordnen und abzuarbeiten. Unbedingt Beckenbodengymnastik als täglichen Punkt dort unterbringen!

Montag, 6. September 2010

Babys sind laut!

Mein Baby musste einige Wochen lang nachts fast ohne seine Mutter auskommen. Meine Kinder haben nämlich die Eigenschaft, anfangs sehr laut zu sein. Und dank mütterlicher Hormone (anders kann ich mir das echt nicht erklären, auch wenn ich sonst nicht auf so biologische und biologistische Argumente stehe) kann ich dann kein Auge zu tun.

Wie soll ich den "Lärm" beschreiben? Es war was in Richtung "Knurren". Hatte wohl auch was mit der Verdauung zu tun und definitiv was mit dem Aufwachen. Allerdings nicht das praktische "Oh, das Kind wacht gleich auf, kann ich mich ja schon mal auf die nächste Mahlzeit vorbereiten", sondern das eher unpraktische "es klingt, als ob das Kind gleich aufwacht, aber vielleicht auch erst in 10 Minuten oder in einer Viertelstunde oder in einer halben Stunde oder in einer Stunde". Wenn das Kind vorher auch nur eine (stille) Tiefschlafphase von 1 Stunde hatte, war das nicht hilfreich für den Gesamtschlafhaushalt der Mutter. Deshalb die Ausquartierung.

Freundlicherweise hat der Vater sich angeboten, das Baby zu sich zu nehmen und im Wohnzimmer zu schlafen. DEN hat es nämlich komischerweise nicht gestört, wenn das Kind Radau machte (also knurrte, echtes Geschrei hat er schon gehört).

So wurde mir das Baby nachts dann ganz herrschaftlich zum Stillen angereicht. Fühlt sich großartig an. Und erst kürzlich stand im ZEIT Magazin ein Artikel über eine Kinderkrankenschwester, die sich mit so einem Service selbständig gemacht hat. Nämlich tagsüber, aber wenn gewünscht auch nachts da zu sein in Familien mit Neugeborenen. Die reicht die Babys dann bestimmt auch an. Hieß "Die Babyflüsterin". Tarife hat sie leider nicht verraten, aber im Artikel war von "wohlhabenden Familien" die Rede.

Um zum Schluss zu kommen: Seit ca. Anfang/Mitte August ist Ruhe. Die Kleine schläft wie eine Große (na ja, bis auf die ein, zwei, drei Mal, selten vier Mal pro Nacht, die mit echten Bedürfnissen aufgewacht wird). Und eine Freundin mit größerem Baby sagte uns beim Besuch in den ersten Babylebenswochen: "Oh, hatte ich ganz vergessen, solche Geräusche hat meiner anfangs auch gemacht". Deshalb mal notiert für Euch alle, denen das noch bevorsteht: Es dauert vier bis sechs Wochen. Und die gehen vorbei. Versprochen.

Freitag, 3. September 2010

Hausfrau die zweite

Nachdem ich gestern  die neue Bedeutung von Haus-Frau-Sein entdeckt habe, darf ich heute morgen schon wieder ein Stück weiterdenken - wie schön, wenn der Geist ein wenig in Trab gehalten wird.

Ich muss nämlich zugeben, dass ich es mir ein wenig leichter gemacht habe, als die meisten Hausfrauen und Mütter: Ich habe eine Putzfrau. Seit knapp einem halben Jahr. Und es war SOO SCHÖN. Ja, "es war". Denn heute morgen rief sie an und sagte, dass sie jetzt vormittags einen anderen Job hat und leider nicht mehr kommen kann.

Leichte bis mittlere Betrübnis macht sich in mir breit. Ich kann mich nur wiederholen, es war wirklich so schön. Es war so gut angelegtes Geld. Es steigerte meine Zufriedenheit einfach enorm. Nun gut. Seufz. Also zurück an Feudel und Staubsauger.

Aber ein bisschen Jammern muss noch sein: Es war nie so sauber bei mir wie in diesen fünf Monaten. Die Türen waren gewischt worden. Jemand wischte Staub. Ab und an wurden die Fenster geputzt. Nun, muss ich als überlegen, wie es weitergeht. Mache ich mich an die übliche oberflächliche wöchentliche Reinigung? Gewöhne ich mir gründlichere Putzgewohnheiten an? Oder suche ich mir jemand anderes, der mir dabei hilft. Ich tippe fast auf letzteres. Aber da wir morgen Besuch erwarten, wird mir wohl heute nichts anderes übrig bleiben, als die ersten beiden Optionen näher zu beleuchten.

Donnerstag, 2. September 2010

Haus-Frau in neuer Bedeutung

Oh Du meine Güte. Der Begriff "Hausfrau" bekommt eine ganz neue Bedeutung - wenn man tatsächlich demnächst ein Haus hat!

Morgen kriegen wir den Schlüssel. Bin so aufgeregt. Natürlich haben wir das Haus besichtigt. Aber als ich heute mit einer Freundin vorbei gegangen bin, hatte ich ein bisschen Hemmungen, aufs Grundstück zu gehen. Ab morgen nicht mehr! Einfach so! Na gut, nachdem wir einen Riesenbatzen Geld dafür hingelegt haben.

Ich freu mich. Und dann geht's los. Architekt/in suchen für den Umbau. Und dauernd dort rumhängen und überlegen, was man alles damit machen könnte. So spannend!