Sonntag, 31. Januar 2016

Ähnlichkeiten

Wer schwanger ist oder werden möchte, sieht überall Frauen mit dicken Bäuchen (nicht, dass Ihr auf dumme Gedanken kommt, hier ist das definitiv kein Thema!). Und wer darüber nachdenkt, ob er den Dachboden ausbauen sollte, der sieht überall Dachfenster, hinter denen Wohnungen oder zumindest Zimmer lauern. So kann man seine Winterspaziergänge natürlich auch rumbringen, muss nur aufpassen, dass man keinen steifen Hals bekommt vom nach-oben-Stieren.

Samstag, 30. Januar 2016

Die rote Zora

Weil es mit Ronja Räubertochter so gut geklappt hat, probieren wir es mit dem Vorlesen abends mit der Roten Zora von Kurt Held. Puh, das ist aber eine andere Hausnummer. Auf den ersten 20 Seiten werde ich ganz müde von vielen langatmigen Beschreibungen und versuche immer mal wieder abzukürzen. Es dauert, bis irgendetwas passiert - und dann ist es Tod und Beerdigung der Mutter des Hauptdarstellers, die sehr, sehr lang dargestellt werden. Es scheint, das Ganze ist sowohl älter als auch für ältere Kinder geschrieben als Ronja Räubertochter - vielleicht für junge Jugendliche?

Das Kind findet das Buch erst mal "traurig, aber gut".

Aber dann, nach dem Bücherhallen-Besuch, bringen die Kinder den Film mit. Puh, den ertrag ich nur mit halbem Ohr, "holzschnittartig" ist das Wort, das mir dazu einfällt. Die dummen, häßlichen Bösen, die Slapstick-artigen Einlagen (ja, meine Kinder lachen über so was, natürlich). Ich bin wenig begeistert. Und abends soll ich dann nicht mehr weiterlesen, die Geschichte kennt man ja jetzt. Ich bin allerdings ein bisschen neugierig, wie sie denn im Buch weitergeht. Gibt es da wirklich einen Riesenkraken und eine Abstimmung, was man mit den Straßenkindern tun soll? Vielleicht lese ich noch allein ein wenig weiter - geht ja dann schneller, kann man auch mal ein bisschen drüberhuschen, das geht beim Vorlesen natürlich eher weniger.

Für mein zehnjähriges Kind ist das Buch noch nichts. Vielleicht später, wenn es schneller liest und immer noch Lust drauf hat, kann es noch einen Versuch machen. Aber das große Lesekind ist es  bisher noch nicht, ich habe da nicht so viel Hoffnung. Ist ja auch nicht schlimm, man muss nicht jeden Kinderbuchklassiker gelesen haben.

Nur dass ich jetzt "Ostwind 2" vorlesen muss und dass mir da nach den ersten Seiten (irgendwo mitten drin) ebenfalls der Gedanke "holzschnittartig" kam - und dass bei einem Buch - das ist ein bisschen weniger schön.

Freitag, 29. Januar 2016

Hin und wieder wird man belohnt

Da ist dem einen Kind an seinem Ferientag (ein Tag frei für das Halbjahreszeugnis) so langweilig, dass es - ohne dazu aufgefordert zu werden - Wäsche zusammenlegt, Küche aufräumt, fegt, Waffelteig vorbereitet. Bevor dann nachmittags die Freunde kommen. Ein Segen, sonst hätte ich es vielleicht noch mit der richtigen Technik fürs Fensterputzen vertraut machen müssen - wo ich das doch selber nur in Grundzügen beherrsche!

Ja, hin und wieder, natürlich immer viel zu selten. Und fragen Sie nicht nach Erziehungstipps. Ich halte mich auch hier an mein Müttermantra: "Ich hatte ganz viel Glück".


Donnerstag, 28. Januar 2016

Verblendung

Das Buch. Ich bekam es schon mit der Warnung: "Hab ich drei Mal angefangen zu lesen und hab dann aufgegeben, ist nichts für mich." Nun gut, hat ja nichts zu sagen, bin ja nicht meine Freundin und kann mich auch mal durch einen etwas langatmigeren Anfang quälen. Wenn es danach gut wird. Da besteht ja Hoffnung, ist doch ein MEGA-Bestseller. Das muss doch seinen Grund haben.

Bin mir jetzt aber noch nicht so sicher, ob das wirklich einen für mich gut nachvollziehbaren Grund hat. Der Anfang zieht sich tatsächlich. Weshalb ein Industrieller, der alles Geld der Welt hat, gerade einen Journalisten einstellen sollte, der ihm einen Kriminalfall löst. Und weshalb er zu so abstrusen Schlussfolgerungen kommt ("sie muss ermordet worden sein, denn ... meine ganze ungeliebte Familie war anwesend und sie war nachher weg" - ich gebe das mal verkürzt wider, was im Buch etliche Seiten braucht, aber auch nicht überzeugender klingt).

Hauptsächlich lese ich momentan weiter, weil ich danach den Film mit Daniel Craig und der gutaussehenden Goth-Frau anschauen will. Da hat man wenigstens optisch was von.

Mittwoch, 27. Januar 2016

Alles ganz traditionell?

Die Nido schreibt über Frauen als Zuverdienerinnen. So sehen sich offensichtlich viele Frauen - vor allem in Westdeutschland. Online ist das Interview etwas kürzer - in der Druckausgabe geht es noch ein Stück weiter und da steht dann auch, dass, je länger ein Paar Eltern ist, desto mehr orientiert es sich wieder an den traditionellen Rollen, also er Verdiener, sie Kümmerer (vulgo: Hausfrau und Mutter in fast Vollzeit).

Bäm. Das saß. Wir sind ja nicht so traditionell aufgestellt in unserer Ehe - zumindest bestätigen mir das meine Freundinnen. Mein Mann und ich teilen uns die Familienarbeit extrem gut auf. Und das bei mir, die ich so Angst vor einem Haushaltsmacho hatte. Als wir zusammenzogen, wollte ich einen Putzplan machen. Ausgelacht hat er mich dafür. Und was soll ich sagen: mit Recht! Weil es extrem gut klappt, dass jeder seinen Teil tut. Der einzige Punkt, der ab und an zu Diskussionen führt ist, ob es wichtiger ist, aufzuräumen, damit man hinterher putzen kann oder erst mal zu putzen, weil es sonst eklig wird.

Trotzdem trifft der Text mich. Denn ich stelle fest, dass ich in letzter Zeit so etwas wie Freude am Kochen finde. Und lieber abends schnell eine Suppe mache, statt auf die Pommes zu warten, die mein Mann alternativ in den Ofen wirft, wenn mal keine Zeit ist, aber den ganzen Tag über noch nichts Warmes auf dem Tisch stand. Dass ich morgens alle Kinder meist allein für die Schule fertig mache und abends auch immer öfter mit allen dreien wiederfinde - wahrscheinlich, weil es inzwischen einfacher geworden ist mit der Kleinsten. Seit dem neuen Job arbeite und verdiene ich auch weniger. Also alles ganz traditionell? Eine Übergangsphase? Selbstgewählt, mir doch egal, was die Statistik sagt?

Dienstag, 26. Januar 2016

Ganztagsbetreuung in der Schule

Das klappt inzwischen ganz gut. Mag an der Großstadt liegen oder am Zeitgeist - auf jeden Fall kam es grad reichtzeitig für mich. Seit ein paar Jahren ist hier fast jede Grundschule Ganztagsschule mit Mittagessen und Nachmittagsbetreuung. Über die Qualität reden wir ein anderes Mal, da gibt es ja eine ganze Bürgerinitiative (unterstützenswert) zu hier in Hamburg. Immer noch besser als Sommerferien als arbeitende Eltern auf dem Dorf organisieren zu müssen, aber ich schweife ab.

Grundschule und arbeitende Eltern (zumindest mit Standard-Arbeitszeiten, mit Schichtdienst ist das noch mal ein ganz anderes Thema): Check.

Auch die weiterführenden Schulen entwickeln sich weiter beim Thema Schulessen und Nachmittagsangebote. Auch das Essen wird angeblich besser. Aber schon zum zweiten Mal begegnet mir das Phänomen, dass die meisten Kinder dort nur wenige Tage in der Woche essen. "Freitags ist es da meist ziemlich leer", hörte ich heute. Ja, wie machen das die arbeitenden Eltern denn? Kochen die ganz gesund vor und die Kinder machen das Essen dann warm? Arbeiten die alle freitags nicht oder nur kurz? Grad bei weiterführenden Schulen kann ich mir das kaum vorstellen, da sind die Kinder doch groß, da erhöht man doch eher die Arbeitszeit, oder? Ein Mysterium, vielleicht kriege ich da noch mal mehr Informationen. Meine Kinder gehen übrigens immer essen. Einerseits schade, schon in der Kindheit mit Kantinenessen anfangen zu müssen. Andererseits ... eben, gibt schlimmeres.

Montag, 25. Januar 2016

Un-pädagogisch kochen

Habe hier ja schon groß getönt (find es grad nicht wieder), wie pädagogisch wertvoll ich das doch mit dem Backen oft hinkriege. Also, in nicht geschwollen ausgedrückt: Die Kinder dürfen mitmachen. Und lernen manchmal sogar etwas dabei, so was wie "Abwiegen" oder "Eier zerschlagen" - wenn man Glück hat, landet das Ei dann auch in der Schüssel.

Unpädagogisch geht aber auch ganz großartig. Wenn das Kind beim Kochen den Stuhl ranschiebt (natürlich MITTEN in den Weg, so dass man weder an Herd noch Arbeitsplatte rankommt und mitmachen will ... dann kann man auch einfach mal kurz fauchen: "Nein, lass das, mach was anderes, das stört mich gerade!" War halt ein langer Arbeitstag. Und wenn man Glück hat, lässt sich das Kind danach mit dem Suchlauf des Radios ablenken. Und keiner ist gestorben an Unpädagogik, das Kind war nicht mal eine Minute unglücklich und hatte dann andere Beschäftigung gefunden.

Sonntag, 24. Januar 2016

Hauswirtschaftslehre?

Gibt es so etwas eigentlich noch an der Schule? Damals, in meiner Schulzeit, hatten wir im Halbjahreswechsel Werken und Handarbeiten, zumindest in der Grundschule. Und haben gelernt, wie man den Faden am Anfang und Ende vernäht, so dass nichts aufribbelt. Oder wie so grob eine Nähmaschine funktioniert.

Das eine Kind näht ganz gern. Ab und an in der Ferienbetreuung darf sie dieser Leidenschaft nachgehen. Dort wird aus alten Kleidern irgendwas wild neu zusammengeheftet und dann in einer Modenschau vorgeführt. Schön und kreativ, keine Frage. Aber ganz profan hätte ich gern, wenn ich darauf vertrauen könnte, dass es da auch was nützliches wie einen Knopf anzunähen lernt. Gern so profi-mäßig, so dass er eine Weile hält. Oder machen wir das jetzt alles mit YouTube-Anleitungen?

Zumindest: Werken haben sie noch, das weiß ich. Diverse Holzarbeiten wurden hier schon an Muttertag und anderen Feiertagen überreicht. Aber Handarbeiten? Sticken, Häkeln gar? Bisher noch nichts. Schade. Verschwinden von Kulturtechniken und so.

Kleine Anekdote am Rande: Statt Werken und Nähen gab's auch ein oder zwei Mal Kochen, damals, in meiner Schulzeit. Lasagne sollte es geben, ganz was exotisches. War ja auf dem Dorf, keiner kannte diese merkwürdigen Zutaten: Mozzarella. Parmesan. Was soll das alles sein? Mozzarella gab's nicht im Supermarkt vor Ort. Denken die Kinder sich: "Macht sicher nichts, ist ja alles Käse", also: Ersetzen wir doch mal das eine durch das andere. Also leider die dreifache Dröhnung Parmesan. Hat das gestunken. Hätt mir keiner erzählen können, dass das ein Lieblingsessen meiner Kinder wird.

Samstag, 23. Januar 2016

Wie man einen Fernseher auswählt

Das wird hier noch der reinste Service-Blog. Zum Autokauf für die fünfköpfige Familie gab es schon Ratschläge, für eine neue Heizungsanlage erst neulich.

Nun also Fernseher.

Passen Sie bitte gut auf, denn jedes Mal, wenn die Festplatte sich bei uns aufhängt (ja, die des Fernsehers, nicht des Computers, mit dem ich dies hier schreibe), muss ich daran denken, wie unwissend ich war, als wir unser derzeitiges Gerät ausgesucht haben. Gutes Bild, also gute Bildschirmauflösung, danach haben wir geschaut. Über die ideale Bildschirmgröße haben wir nachgedacht. Gilt jetzt "größer ist besser" oder gibt es immer noch eine Formel à la "Bildschirmdiagonale nicht größer als Rauminhalt mal Pi-Quadrat"?. Auch Sinn und Unsinn von Hintergrundbeleuchtung haben wir vorher diskutiert.

Aber die
- Stabilität des Betriebssystems? Ich wusste bis dahin noch nicht mal, dass Fernseher ein Betriebssystem haben!

Der
- Ablageort von aufgenommenen (nein, falsch, inzwischen sind das schlicht "gespeicherten" Filmen. Wurde uns schmerzlich bewusst, als der Service-Techniker die ... ich weiß es nicht mal .. die Festplatte? Den Arbeitsspeicher? Die Hauptplatine? ausbaute und gegen ein Neuteil austauschte. Und hopp, alle aufgenommenen Filme weg, die waren ja eh gar nicht bei uns gespeichert sondern irgendwo bei Philips in den Niederlanden.

Oder
- Verfügbarkeiten von Apps. Ich hatte bis dato noch nie eine App auf meinem Fernseher benutzt - oder vermisst. Aber nun, wo Philips mal eben YouTube aus seinem Angebot verbannt hat, fällt es uns doch schmerzlich auf, weil wir wieder mühsam den Laptop an den Fernseher anschließen müssen.

Nächster Punkt:
- Anschlussstellen (meist USB) und wie zugänglich die sind.

Das soll hier kein Philips-Bashing sein, da wir so ein Gerät haben, sind mir all die Tücken nun mal an dieser Marke aufgefallen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass auch andere Firmen da noch nicht ideal in Kunden- und Bedienungsfreundlichkeit investiert haben. Falls also jemand gute Tipps hat für Firmen, die es da richtig drauf haben - immer her damit. Der nächste Fernseherkauf kommt bestimmt - wenn auch hoffentlich nicht gleich morgen

Freitag, 22. Januar 2016

Hess Natur - eine Sinfonie der Lebensfreude

.. wenn diese hauptsächlich aus den Farben blau, dunkelblau, grau, naturbraun, schwarz besteht. Der Shop mit Öko-Kleidung ist bekannt, oder?

Jungfühlen ist auch im mittleren Alter ganz leicht: Einfach sonntags in die Kirche gehen (Achtung: Nicht zum Familiengottesdienst). ODER vormittags an einem Wochentag in einen Hess-Natur-Laden. Hier sind Sie garantiert das Küken unter den Kundinnen. Die ökologisch bewusste Hanseatin mit ausreichend Geld, um hier einzukaufen trägt übrigens die Haare ungefärbt, ist eher schlank und spricht so als musste sie noch nie die Stimme heben, um gehört zu werden. Schön, einen Blick in die eigene Zukunft zu erhaschen. Wo das mit der Stimme herkommen soll, da bin ich mal gespannt.

Und dann MUSS es einfach stimmen, dass für diese Klamotten keine Menschen ausgebeutet und keine Pflanzen mit DDT besprüht wurden. Denn anders ist es leider nicht zu rechtfertigen, vier Teile in der Tüte zu haben, aber Geld ausgegeben zu haben, mit dem man auch den halben H&M hätte leeren können. Außerdem das dringende Gefühl, jedem Bettler auf der Mönckebergstraße Geld geben zu müssen, weil man gerade mehr ausgegeben hat, als die vermutlich im ganzen Jahr in die Hand bekommen. Shopping-Schuldgefühle, yeah.

Donnerstag, 21. Januar 2016

Eine Heizung finden

Puh. Hausbesitzersorgen. Wir brauchen eine neue Heizungsanlage, die alte läuft nur noch im Notbetrieb (natürlich passiert so etwas im Winter. Muss.). Zwei Angebot werden es, eins haben wir schon, für das andere war jemand da, hat den Heizungsraum angeschaut, ein paar Fragen gestellt und ominös erklärt, welchen Hersteller sie nicht empfehlen, weil sie "schlechte Erfahrungen" damit gemacht haben. Eine Stunde in diversen Heizungsforen und ich stelle fest: Das wird kein Thema, in das ich mich tiefer einlesen möchte. Weshalb die eine Anlage einen größeren Speicher hat als die andere: Ich habe vage Theorien, von denen ich vermute, dass sie der physikalischen Wirklichkeit des Heizungsbaus nur bedingt standhalten. Ich möchte das aber nicht weiter vertiefen. Letztlich wird also der Heizungsbauer gewinnen, der uns sympathischer ist und besseren Service bietet.

Mittwoch, 20. Januar 2016

Erfüllt oder einfach nur voll

Angeblich gibt es dieses Zeitparadox: Wenn mir die Zeit gerade unendlich lang vorkommt und langsam vergeht, dann wird es mir im Nachhinein so erscheinen, als sei sie vorbeigeflogen. Wenn ich aber so viel zu tun habe, dass ich kaum gerade aus den Augen schauen kann, also ständig das Gefühl "keine Zeit", dann ist das in der Rückschau erfüllte Zeit, weil ich viel erlebt hab, an das ich mich erinnern kann.

Demzufolge muss ich momentan nur darauf hoffen, dass ich bald auf die Jetzt-Zeit zurückschauen kann. Aber ob mir die Termine "Zahnarzt mit allen Kindern", "Schulsuche mit diversen Tagen der offenen Tür" wirklich ein Gefühl der Erfüllung verschaffen werden? Ich bezweifle das!

Montag, 18. Januar 2016

Diese Ausgeh-Sache

Dieses Ausgehen. Hier wäre ich gestern abend hingegangen, so theoretisch. Mit meinem Mann, immer noch theoretisch. Worum es da geht? Nach der Beschreibung hab ich keine Ahnung, aber man hätte sich ja mal überraschen lassen können, so kulturell.

Erst wollten wir einfallslos ins Kino aber es lief schlicht überhaupt nichts, was wir gucken wollten. Und das in der Großstadt! Dann eben Theater, aber da ist dann vieles so kurzfristig tatsächlich ausverkauft!

Aber egal, denn: Da ich nachmittags mit den Kindern und einem Kinderbesuch in der Eishalle war (ich und 24.348 andere mit dem gleichen genialen Einfall), saß ich abends nur noch in der Sofa-Ecke, in die Decke gemummelt und murmelte ab und an: "Die Füüüße". Oder dieser Muskel da, der das Bein an seinem Platz hält. Wenig genutzt, offensichtlich, da er jetzt plärrt nach knapp einer Stunde Beanspruchung. Vorher dachte ich noch: "Das ist aber eine kurze Hallenöffnungszeit, 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr, da muss man ja voll hetzen." Hinterher war ich froh, dass ich nicht nach einer Entschuldigung suchen musste, um schon gehen zu können. Ein "Kinder, die machen gleich zu, lasst uns schon mal los", reichte völlig aus. Immerhin, die Kinder waren auch ziemlich kaputt.

Sonntag, 17. Januar 2016

Ein Hoch auf den Wäschetrockner

Nicht, weil wir selbst inzwischen einen hätten. Nein, an diesem kleinsten Rest Umweltbewusstsein (und eventuell auch Geiz) klammere ich mich immer noch fest. Weshalb sollte man Energie und Geld verschwenden für etwas, was ganz von selbst passiert?

Aber wenn es die Wäschetrockner nicht gäbe, die der anderen hier im Haus, dann wäre das ganze Konzept Trockenboden und fünfköpfige Familie sehr viel mühsamer. Dann müsste man sich an Wäschetage halten und im Winter, wenn es gern mal drei Tage dauert, bis die Wäsche trocken ist (ist das nur kalt, oder kalt und feucht?) möchte ich mir nicht vorstellen, wie das früher abging, wenn die Hausfrau mit der frischgewaschenen Wäsche zum Dachboden kam, da aber noch alles vollhing mit Vorgängerwäsche - aber eben von den Nachbarn.

Also, Wäschetrockner, ein nicht zu unterschätzender Beitrag zum Nachbarschaftsfrieden!

Samstag, 16. Januar 2016

Kochen - Hobby oder Hausarbeit?

Borschtsch. Das ist gerade meine Herausforderung. Morgen Moussaka. Keine Gerichte, die ich aus dem Handgelenk schüttele, sondern immer schön nach Rezept und bei Borschtsch die bange Frage: Schmeckt das? Und wenn ja: Schmeckt das hier irgendjemandem außer mir?

Es macht aber Spaß! Hier ein Pfännchen, da eine Auflaufform - zumindest wenn man am Wochenende dafür Zeit hat und außerdem die Vorausschau besaß, alle nötigen Zutaten schon unter der Woche einzukaufen. Für wochentags bräuchte ich noch ein paar mehr Rezepte, die absolut schnell gehen, trotzdem von allen akzeptiert werden und nicht ganz aus der Fertigabteilung der Supermärkte stammen. Nudeln mit Soße, nur eben in etwas abwechslungsreicher.

Am Wochenende aber, da stelle ich mich gern an den Herd. Nörgele nur manchmal, dass mein Mann früher auch ambitionierter war, was das Essen angeht (von ihm gekocht, anders wärs ja noch schöner!). Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich mich da ausleben und ausprobieren darf. China-Pfanne selbst zusammengehauen, braucht man da Fleisch oder geht das mit Tofu? Welche großartigen Gewürze kann man nutzen? Senfsamen! Nelken! Fünf-Gewürzpulver (nein, laut Produktangaben ist das völlig ohne Glutamat und Konsorten!).

Sollte ich also je wieder in die Verlegenheit kommen, einen Lebenslauf schreiben zu müssen: Könnte ich als Hobby "Kochen" angeben? Oder klinge ich dann, als könne ich mehrgängige Menüs à la Sternekoch für 10 Personen zaubern? "Darf" man das, auch wenn man ohne Bedenken Suppe mit Salat serviert (ein No-Go laut meinem Mann)? Oder ist das hier nur "Sattmachen der Familie" ohne größeren Anspruch? Ich kenn schon hauptsächlich Leute, die seltener als wir Pizza und Fertigpommes auf den Tisch bringen und vielleicht sogar regelmäßig backen. Was ist meine Referenzgruppe? Ist das normal oder nicht? Bin ich "Auch-Hausfrau"? Oder berufstätige Mutter, die ganz gern kocht? Kann eine Hausfrau "Kochen" überhaupt als Hobby haben, wo es doch Teil ihrer Berufsbeschreibung ist?

Fragen über Fragen - zum Glück piept der Herd - der Borschtsch ruft und möchte vollendet werden.

Freitag, 15. Januar 2016

Schulwahl - das Grauen

Weiterführende Schule. Welche nehmen? Das hatten wir doch erst letztes Jahr! Tja, Pech gehabt. Wenn man seine Kinder entsprechend zur Welt bringt, darf man im nächsten Jahr gleich noch einmal.

Neues Kind, neues Glück. Leider klappt es nicht so, wie in der Wunschvorstellung: Alle Kinder auf dieselbe Schule, alle Termine (Sommerfest! Weihnachtsfeiern! Tag der offenen Tür!) in einem Aufwasch, wär das nicht schön?

Aber nein, ausnahmsweise zeigt sich, dass unterschiedliche Kinder doch unterschiedliche Bedürfnisse haben. Zum Glück habe ich mich in einem mehrjährigen Lernprozess von der Idee verabschieden können, dass es nur eine bestimmte Schule gibt, die mein Kind zum Lebensglück führen wird. Oder dass man vorhersehen könnte, welche Schule ein Kind kreuzunglücklich machen könnte. Das können nämlich höchstens die Lehrer und eventuell noch die Mitschüler bewirken und darauf hat man vorher mal genau überhaupt keinen Einfluss.

Von daher: okay. Das Kind darf so sein, wie es ist. Und wir hoffen das beste und dass es vielleicht doch noch einen gewissen schulischen Ehrgeiz entwickeln wird. Aber wenn nicht, kann man ihm den leider als Eltern nicht hinterhertragen - so sehr es einen auch in den Fingern juckt, es zu versuchen.

So ist zumindest die Theorie, in der ich die Zen-Mutter bin, die alles ganz gelassen betrachten kann. In der realen Realität sitze ich natürlich hier und würde am liebsten mit dem Nägelkauen anfangen, weil ich mir so viele Gedanken über diese Entscheidung mache. Und was man dann noch dazulernt! Zweite Fremdsprache - wie viele Jahre braucht man die überhaupt fürs Abitur? (Antwort: Von der sechsten bis zur zehnten reicht hier in Hamburg völlig aus) Völlig irrsinnig. Als ob ich wüsste, ob mein Kind in fünf Jahren noch Lust auf Französisch hat. Oder ob es Abitur machen wird.

Donnerstag, 14. Januar 2016

Haushaltsgeschenke für die Mutter? Hier nicht!

Sind das eigentlich nur lustige Anekdoten aus der Wirtschaftswunderzeit, dass Papa zu Weihnachten einen Schlips geschenkt bekommt und Mama einen neuen Staubsauger?

Für hier und heute kann ich zumindest bestätigen, dass ich noch nie bewusst ein Haushaltsgerät geschenkt bekommen hätte - bzw. eins, falls man streng ist und die Auflaufform zur Hochzeit dazuzählt. Wahrscheinlich ist das Glückssache, aber das ist eine tolle Form (noch toller wäre sie mit Deckeln, aber es gibt ja Alufolie, wollen wir also mal nicht kleinlich sein) und ich denke dadurch sehr oft freundlich an die schenkende Freundin, auch wenn wir inzwischen keinerlei Kontakt mehr haben.

Ich habe es allerdings momentan gar nicht nötig, mir Haushaltsgegenstände zu wünschen - das erledigen nämlich meine Kinder für mich! Das eine Kind wollte einen batteriebetriebenen Milchschäumer (wozu? Wir haben ein Gerät ohne Batterien, dass tadellosen Schaum produziert. Aber egal, Wunsch ist Wunsch) und das andere Kind einen Sandwichtoaster.

Kurz überlegte ich, ob das eine Kritik an unserem unterausgestatteten Haushalt ist - so im Vergleich. Denn sowohl Milchschäumer als auch Sandwichtoaster kennen die Kinder von Freunden. Wollen sie also verzweifelt die dort kennengelernte Ordnung und Vollständigkeit nachstellen? Ich beschließe, dass dies nicht zielführende Selbstzweifel sind, die mit der Realität nichts zu tun haben.

Stattdessen möchte ich hier kurz eine Beurteilung dieser zusätzlichen Gegenstände, die ja Platz und Energie fordern, abgeben. Wie man sich erinnert, bin ich fair, aber kritisch neuen Haushaltsgeräten gegenüber - den Thermomix haben wir nach reiflicher Überlegung damals ja nicht gekauft.

Der Milchschäumer: Braucht Batterien oder Akkus. Ein großes Minus in meinen Augen, zumal es ja ein Gerät auf Handbetrieb im Haushalt gibt - in dem man die Milch sogar auf dem Herd erwärmen kann, und sie nicht in die Mikrowelle schieben muss. Andererseits ist das Ding schön klein, während der kleine Milchtopf mit Stampfer doch einiges mehr an Platz wegnimmt. Angeblich kann man mit dem elektrischen Milchschäumer auch Salatdressings anrühren. Das machen wir eher nicht. Bin mir nicht sicher, ob wir die Salatsoße gründlich genug aus den Metallspiralen entfernen könnten, damit man sie bei der nächsten Milch nicht doch rausschmeckt. Vom Reinigungsaufwand sind beide Systeme ähnlich: Man muss sie sofort abspülen, sonst fängt es im Nullkommanichts an, nach saurer Milch zu riechen. Fazit: WIR brauchen das eigentlich nicht. Aber dem Kind macht das Surren und Rühren so viel Spaß, soll sie doch.

Der Sandwichtoaster hingegen (mir geht gerade ein bisschen das Herz auf): Bisher haben wir getoastete Sandwiches im Waffeleisen zubereitet. Das geht. Aber wenn man einen echten, spezialisierten Sandwichtoaster ausprobiert hat, möchte man zu diesem Zustand nicht wieder zurück. Der Sandwichtoaster verschließt das Gebackene tatsächlich im Inneren der zwei Brotscheiben, es sappscht viel weniger nach draußen. Außerdem schmecken nicht die ersten Waffeln nach Broten wie Käse und die ersten Sandwiches nach Waffeln wie eine süße Nachspeise. Vermutlich eignet sich so ein Gerät vor allem für Kochmuffel wie uns (wir kochen gern, haben aber selten Zeit dafür bzw. dann nicht alle Zutaten im Haus). Es ist wie warmes Essen, nur in einem Bruchteil der Zeit zubereitet. Herrlich, ganz großes "Ja" zum Sandwichtoaster aus diesem Haushalt!

Dienstag, 12. Januar 2016

Aufstehen im Besonderen

Nicht dass ich es vergesse: Alle gute Vorbereitung zum halbwegs stressfreien Aufsthen kann natürlich nicht verhindern, dass es manchmal trotzdem doofe Tage gibt. Tage, an denen ich meinen Mann wecke (ja, der darf länger schlafen, dafür arbeitet der auch gern mal bis 2.00 Uhr nachts) mit dem Ruf: "Komm, hilf mir". Manchmal ergänzt durch: "Ich bringe sonst gleich ein Kind um".

Und manchmal geht es auch ganz anders, so wie gestern. Ich komme so eben am Morgen zu mir und überlege, ob ich mal auf den Wecker schielen soll, wie lange ich noch schlafen kann. Jemand kommt aus dem Bad zurück. Ich linse auf die Digitalanzeige: Schockschwerenot, verschlafen! Nur noch knapp 20 Minuten bis zur Abmarschzeit. Jetzt aber hallo: Mann wecken, Kinder wecken, Brote schmieren. Der Mann übernimmt das langsamste Kind. Und siehe da: Unfallfrei und rechtzeitig verlassen wir alle das Haus. Geht doch!

Montag, 11. Januar 2016

Aufstehen im Allgemeinen

Das Aufstehprogramm für die gesamte Familie ist hier eigentlich selten stressfrei.

1. klingelt der Wecker (meiner) natürlich immer zu früh. 6.10 Uhr, da bin ich einfach nicht wach. Vor Mitternacht ins Bett gehen wäre natürlich eine Maßnahme, aber dann ist meine kinderfreie Zeit am Abend doch so kurz (jammer, jammer), klappt eigentlich so gut wie nie. Versacke immer vor diesem Internet. Wenn das nicht, dann vorm Fernsehprogramm. Von Vorbildfunktion für die Kinder wollen wir mal gar nicht reden. Ich versteh jede Art von Bildschirmsucht, versuche aber trotzdem, das bei den Kleinen im Rahmen zu halten.

2. gibt es kleine Langschläfer unter den zu Weckenden. Also genau einen. Die anderen Kinder brauchen kurzes Antippen oder maximal zwei bis drei Klopfer ans Bettgestellt und schon stehen sie wie kleine Automaten auf, tappsen in Bad und dann Küche, schaufeln sich das Frühstück rein und machen sich dann fertig zum Rausgehen. Das Langschläferkind benötig 5 bis 15 Minuten 1:1-Betreuung mit langsamem Wecken - und dann ist noch nicht garantiert, dass die Laune gut ist oder es lückenlos weitergeht mit Waschen, Essen, Zähneputzen

3. wenn es dann noch gegen Ende im Bad und beim Jacke und Schuhe Anziehen knapp mit der Zeit wird, dann ist mein Stresspegel kurz vor Anschlag. Wenn dann alle glücklich auf dem Weg zu ihrer Tagesbeschäftigung sind, ich mich von den Kindern (oder dem Kind, je nachdem, wie knapp es war, manchmal gehen einzelne schon vor, weil sie keine Lust auf Hektik und Zuspätkommen haben. Richtig, das sind tendenziell die Automaten-Aufsteh-Kinder.) an der Ecke trenne und mich alleine auf dem Weg zur S-Bahn mache - dann atme ich einmal tief durch und denke an meine kinderlosen Kollegen, die gar nicht nachvollziehen können, wie viel Programm man vor Arbeitsbeginn schon durchgezogen haben kann. Klar, bisschen Stolz ist auch dabei, an irgendwas muss man sich ja aufrichten.

Früher - also vor bestimmt fünf Monaten oder einem ähnlich langem Zeitraum, war es allerdings noch schlimmer. Da musste am Morgen regelmäßig rumgeschrien werden (leider von mir) und beinah ausgetickt werden (leider unter anderem auch von mir)
Ausnahmsweise half tatsächlich mal ein Erziehungstipp aus dem Internet. Oder ganz viele Tipps, aus einem Blog mit sehr langem und sehr süßlichen Namen, aber mit vielen guten Ideen:
Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten. Dass mans dem Kind beim Anziehen angenehm kuschlig machen kann, weil Kälte doof ist, vor allem im Winter. Dass es kein Gesetz gibt, dass die Reihenfolge "Waschen, Anziehen, Frühstücken" festlegt, sondern man da durchaus mal flexibel rangehen kann.

Und natürlich der Dauerbrenner-Tipp: Ab und an Zurücktreten und sich fragen, wer hier eigentlich der Erwachsene ist. Und ob man sich wirklich von einem noch nicht mal schulpflichtigen Kind an seine Grenzen bringen lassen will. Außerdem hilfreich: Hin und wieder kleine Pausen. Einfach mal aus dem Zimmer gehen ("Ich mach jetzt erst das und das, dann komm ich zurück und wir machen weiter"). Ehrlich, bei uns hat sich dann mancher Bock einfach in Luft aufgelöst!

Samstag, 2. Januar 2016

Es wird alles gut - bis auf das, was schlecht wird

Was will man über das neue Jahr schon groß sagen? Wer weiß, was alles passiert. Ob ganz schlimme oder ganz schöne Dinge passieren.

Was ich gern hätte: Das Kind soll schwimmen lernen. Dann wäre ich mit meinem Part durch, alle können radfahren und schwimmen. Den Rest kann gern das Leben und die Schule übernehmen. Aber morgen ins Schwimmbad mitfahren mit einer Freundin, die das eine Kind mitnehmen will - ich glaub, das schaff ich nicht.

Das ist ja schon mal ein Super-Start, so überwindungs- und schweinehundmäßig. Scheint, 2016 kann 2015 die Hand reichen: "Super, Kumpel, alles bleibt anders."