Mittwoch, 27. Januar 2016

Alles ganz traditionell?

Die Nido schreibt über Frauen als Zuverdienerinnen. So sehen sich offensichtlich viele Frauen - vor allem in Westdeutschland. Online ist das Interview etwas kürzer - in der Druckausgabe geht es noch ein Stück weiter und da steht dann auch, dass, je länger ein Paar Eltern ist, desto mehr orientiert es sich wieder an den traditionellen Rollen, also er Verdiener, sie Kümmerer (vulgo: Hausfrau und Mutter in fast Vollzeit).

Bäm. Das saß. Wir sind ja nicht so traditionell aufgestellt in unserer Ehe - zumindest bestätigen mir das meine Freundinnen. Mein Mann und ich teilen uns die Familienarbeit extrem gut auf. Und das bei mir, die ich so Angst vor einem Haushaltsmacho hatte. Als wir zusammenzogen, wollte ich einen Putzplan machen. Ausgelacht hat er mich dafür. Und was soll ich sagen: mit Recht! Weil es extrem gut klappt, dass jeder seinen Teil tut. Der einzige Punkt, der ab und an zu Diskussionen führt ist, ob es wichtiger ist, aufzuräumen, damit man hinterher putzen kann oder erst mal zu putzen, weil es sonst eklig wird.

Trotzdem trifft der Text mich. Denn ich stelle fest, dass ich in letzter Zeit so etwas wie Freude am Kochen finde. Und lieber abends schnell eine Suppe mache, statt auf die Pommes zu warten, die mein Mann alternativ in den Ofen wirft, wenn mal keine Zeit ist, aber den ganzen Tag über noch nichts Warmes auf dem Tisch stand. Dass ich morgens alle Kinder meist allein für die Schule fertig mache und abends auch immer öfter mit allen dreien wiederfinde - wahrscheinlich, weil es inzwischen einfacher geworden ist mit der Kleinsten. Seit dem neuen Job arbeite und verdiene ich auch weniger. Also alles ganz traditionell? Eine Übergangsphase? Selbstgewählt, mir doch egal, was die Statistik sagt?

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