Donnerstag, 9. Februar 2017

Die Macht der Zahlen

Seit ich mich auf diesen Wander-Marathon vorbereite, benutze ich so eine Schritt-Zähler-App. Kurz habe ich recherchiert, was man da so hat, dann stieß ich darauf, dass mein Handy sowas schon vor-installiert hat. Danke, Google. Android. Oder wer auch immer das zu verantworten hat. Ja, so verantwortungslos bin ich mit meinen Daten, dass ich noch nicht mal nachgeschaut hab, wer der Herausgeber davon ist und somit mein komplettes Bewegungsprofil hat und vermutlich gerade an Tchibo, McDonalds und Amazon verkauft.

Aber weiter im Text.
1. Stellt sich beim kurzzeitigen Paralleltest von zwei Schrittzähler-Apps heraus, dass die Ergebnisse offensichtlich komplett willkürlich sind. Keinerlei Übereinstimmung außer einer ganz groben Tendenz ("heute mehr bewegt als gestern"). Man entscheidet sich dann irgendwann für eine und hält sich daran. Alles andere sind "alternative Fakten".

2. Bin ich aber schon nach kürzester Zeit dem Zauber der Selbst-Vermessung verfallen. Habe ich mein Handy nicht dabei, "lohnt" es sich plötzlich nicht mehr, eine längere Strecke zu Fuß zurückzulegen, weil kann man hinterher ja nicht sehen. Natürlich totaler Quatsch, wenn man irgendwann in gar nicht so ferner Zukunft 100km zu Fuß zurücklegen will. Wird der Akku schwach "kann ich ja gleich in die Bahn umsteigen".
Auch die Selbst-Beschummelung nimmt zu. Handy in der Handtasche bringt offensichtlich weniger "Schritte" als Handy in der Hosentasche. Je heftiger das Geschaukel, desto mehr Kilometer, scheint mir, werden gezählt. Mehr Kilometer (gezählt) zurücklegen durch häufigeres Am-Körper-Tragen des Handys.

Ziemlicher Murks. Sobald diese Trainingszeit vorbei ist, muss ich dieser App schleunigst wieder Rechte entziehen und mich davon entwöhnen.

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