Sonntag, 8. November 2015

Sonntage sind - anders

Wie gut, wenn ich meine Vorstellungen, was einen gelungenen Sonntag ausmacht, mal loslassen kann. Oder zumindest etwas flexibler handhaben. Meist bin ich eher etwas angesäuert, wenn man mal wieder eine Kuchenspende von mir verlangt und ich den Sonntag auf irgendeiner Veranstaltung verbringen muss, auf der ich sonst nicht wäre, um meinem Kind beim Turnen zuzuschauen. Ich schau ihm selbstverständlich gerne zu, feuere bei Wettkämpfen an, wo es nötig ist und möchte auch sonst, dass es  weiß, dass wir hinter ihm stehen. Aber diese Schauvorführungen auf diversen Stadtteilfesten, muss das sein?

Aber natürlich kann man das alles auch in etwas anderem Licht betrachten. Schließlich rührt es mich jedes Mal fast zu Tränen, wenn ich sehe, wie viel Liebe und Arbeit Ehrenamtliche aufbringen für Dinge, die absolut profitfrei sind. Einfach aus Liebe zur Sache.

Vielleicht liegt das an meiner Arbeit und dem dort so oft vorherrschenden Effizienz-Mantra, dass es mich so berührt. Ich finde das großartig! Und wenn ich dann mal einen ollen Rührkuchen dazu beitragen kann, na bitte! Zuschauer brauchen die auch, Zeit- und Geldspender ebenso, man muss also nicht mal der absolute Ober-Mitmacher und -Organisator sein, damit die Anwesenheit sinnvoll ist.

Außerdem ist so eine Turnhalle mit diversen Vorführungen ein beinah idealer Ort für die Familie (dass ich das mal schreibe ...). Die Kinder sind nicht gezwungen, stillzusitzen wie sonst bei kulturellen Veranstaltungen, sondern können rumlaufen und Quatsch machen. Und zwischendurch Ballett mit klassischer Musik - quasi hochkulturelle Unterwanderung!

Also insgesamt: Ich fand's gut heute, die Sportvereins-Gala. Auch wenn wir von halb drei bis um sechs unterwegs waren, Mittagspause ausfiel und ich auch gern mal einen Sonntag im Freien oder auf einer von mir gewählten Veranstaltung verbringe. Aber heute passte es.

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