Sonntag, 7. September 2014

Das ist schon neu, oder? Spitzenpolitiker, die offiziell das Zwei-Verdiener-Modell leben

Klar hab ich mitgekriegt, dass Sigmar Gabriel irgendwann Vater geworden ist, Elternzeit genommen hat (in der er auch, aber weniger als sonst gearbeitet hat) und seine Tochter, die er unter der Woche sonst sicher nur selten sieht, immer Mittwoch nachmittags von der Kita abholen will.

Aber neu ist das trotzdem, insgesamt und auf Deutschland betrachtet, oder? Hab ich, zumindest auf der beruflichen Eben noch nicht gehört oder gelesen:
- Ein Mann, der sich dazu äußert, wie seine Kinder betreut werden (meist werden Väter das ja nicht mal gefragt in der Presse. Im Berufsleben mag sich das inzwischen an einigen Orten gewandelt haben)
- Ein Vater in hoher Position, dessen Frau weiter erwerbstätig ist und der sich auch, zumindest in Maßen, für die Betreuung zuständig fühlt

Und klar ist das zum Teil Taktik, PR und Fischen nach Wählerstimmen. Aber trotzdem ist er damit der erste und einer der wenigen, die damit DIESE Wählerschaft (Leute, die dieses Lebensmodell richtig finden, die auch mit Vereinbarkeit von Beruf und Familie kämpfen) ansprechen. Und neben ein bisschen Lob hat er auch einiges dafür einstecken müssen, siehe hier im Tagesspiegel - oder hier: eine Dienstaufsichtsbeschwerde, weil er angeblich wegen des fehlenden Mittwochnachmittags seine Dienstpflicht verletzt.

Also Männer, Väter, gern mehr davon, ich freu mich über jeden, der sich traut und sich gegen Chefs, Kollegen etc. durchsetzt, die dumm reden oder sogar echte berufliche Nachteile austeilen können.

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