Freitag, 2. Mai 2014

Wie ich beinah einen Thermomix gekauft hätte ..

... aber dann doch nicht:

Ich wär gern eine gute Hausfrau. Eine, die Marmelade kocht, Vanillezucker selber macht und der Familie, wenn nicht täglich, dann doch sehr häufig, eine vollwertige, komplett selbstgekochte Mahlzeit vorsetzt. Mit dampfgegartem Gemüse. Aber wird mich ein Gerät dazu machen? Das ist doch so ähnlich wie ein Sportgerät anschaffen. Diverse Therabänder, Springseile u.ä. verstauben bei mir im Schrank - zum Glück war ich klug genug, mir die ebenfalls verstaubenden Laufbänder, Crosstrainer etc. bei anderen nur anzuschauen und mir nicht selber in den Keller oder ins Schlafzimmer zu packen.

Und wiederholen Sie bitte mit mir: "Fett ist ein Geschmacksträger". Genau, Recht haben Sie. Wenn mir dampfgegartes Gemüse so viel besser schmecken würde als das profan in Wasser oder sonstwie zubereitete - dann hätte ich das sicher schon mal öfter gemacht.

Ich habe dem Ganzen jede Chance gegeben, mir die übliche Vorführung angeschaut (wer damit nicht vertraut ist, also vermutlich die eher-nicht-Hausfrauen: Thermomix, ein sehr wattstarker Mixer, der erhitzen und rühren kann aus dem Hause Vorwerk, genau, die mit den Staubsaugern. Vertrieb ähnlich wie bei Tupper durch hochmotivierte Damen (und Herren, nehme ich an), die gern für Produktvorführungen nach Hause kommen).

Weil ich fair sein wollte (und schlecht nein sagen kann), habe ich das Gerät dann auch noch mal drei Tage nach Hause ausgeliehen bekommen, habe also den Live-Test "Milchreis", "Spargel mit Kartoffeln" und "Eis" zu Hause durchgeführt.

Nett, aber nicht umwerfend. Es entlastet mich einfach nicht so, dass ich denke, ohne dem möchte ich nie wieder kochen. Die aufwändigen Sachen laufen eh parallel auf dem Herd (Sauce Hollondaise) oder im Ofen (Hühnchen zum Spargel, ich weiß, nicht ganz die reine Lehre der Spargel-Beigerichte, aber lecker).

Ein nettes Spielzeug, aber dafür zu teuer, zumal dann grad der Aldi-/Lidl-Prospekt reinflatterte mit Dampfgarer und Mixer als zwei getrennte Geräte, die gemeinsam ungefähr ein Zehntel des Thermomix kosteten.

Und eine weitere Vermutung: Der Thermomix entlastet auch dadurch, dass er ein Rezeptbuch mit ganz vielen ganz bodenständigen Rezepten liefert, was das tägliche: "Was koche ich denn heute?" ungeheuer vereinfacht. Von daher, Hut ab, Vorwerk, das war sehr clever, dort ordentlich Hirnschmalz in die Auswahl zu stecken, dass man bei fast jedem Gericht sagt: "Ja, das könnte ich auch mal wieder machen".

Bitte heftiges Daumendrücken, dass das mit dem Nein-sagen heute gut hinhaut!

1 Kommentar:

  1. Multikocher anschaffen, das ist echt seine ca. 100 Euro wert! Schmeckt alles mit extrem wenig Öl gekocht viel leckerer als im Schnellkochtopf, nichts brennt an, man kann den Start vorprogrammieren (24 Std.) und er hält automatisch, wie Reiskocher, danach stundenlang warm. Anbraten, kochen, alles sau lecker. Da hat man echt was tolles, ich habe einen von Moulinex, aber andere sind genauso toll, jeder ist echt begeistert davon, sogar die Katze will jetzt, nach 12 Jahren, auf einmal das gekochte Fleisch haben.

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